Kapitel Siebenundsiebzig: Ein wirklich schlechter Scherz

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Elliot hatte am Samstag zu mir gesagt, dass er mich am Montag morgens zur Schule bringen würde und nun saß ich morgens am Frühstückstisch und wartete auf ihn.
Sobald es klingelte, sprang ich auf, öffnete die Türe und rief "Bin jetzt fertig!", zu Elliot, während ich mir meine Stiefel und meine Jacke anzog.

"Guten Morgen, Mabel." Sagte mein Freund amüsiert, während er mir beim Anziehen zusah.
"Hi." Antwortete ich und küsste ihn zur Begrüßung, ehe ich meinen Rucksack nahm und mit einem "Tschüss Mama!", zum Auto ging.

"Was hast du jetzt?" Fragte Elliot nach einer Weile.
"Ich hab jetzt Kunst und du?" Antwortete ich und schaltete das Radio ein.
"Mit Dean?"
Ich nickte. "Ja, aber ich hab sowieso nichts mehr mit ihm zu tun." Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich Dean in letzter Zeit sowieso recht wenig gesehen. Was mir aber ganz gut passte, nach der Szene, die er mir zuletzt gemacht hatte.

"Warum?"

"Ach, wegen so ein paar Sachen, die er zu mir gesagt hat. Nichts wichtiges mehr." Wimmelte ich ab und machte eine wegwerfende Handbewegung.
Ich wollte nicht mehr über die Vergangenheit reden.

Und doch wurde ich bald dazu gezwungen, es zu tun.

Denn Elliot wartete vor dem Kursraum auf mich, sodass wir händchenhaltend auf den Schulhof gingen.

"Du bist es übrigens Schuld, wenn ich Morddrohungen von deinen Betthäschen bekomme, nur damit das klar ist." Erwähnte ich, nachdem ich bereits von drei seiner Bettgeschichten eifersüchtig angeschaut wurde.

"Ich werd es mir merken." Elliot lachte und zog mich dann zu seiner Gruppe von Freunden. Zu dieser Gruppe gehörte allerdings auch Pamela, die mit dem Rücken zu uns stand und uns so zuerst nicht sah.
Erst als wir uns in die Gruppe einfügten, nachdem ich Ariana ein Zeichen gegeben hatte, dass sie zu uns kommen soll, bemerkte Pamela uns.

"Was ist das?" Sie zeigte auf Elliots und meine verschränkten Hände.
"Wie, was ist das?" Fragte Elliot verwirrt und mit einem unfreundlichen Unterton.
"Warum steht sie hier? Warum haltet ihr Händchen?" Pamelas Stimme nahm einen schrillen Unterton an und ein entsetzter Ausdruck stand in ihrem Gesicht.
Ariana, die inzwischen zu uns gestoßen war, sah mich fragend an. Ich konnte nur hilflos den Kopf schütteln, da ich ebenfalls keine Ahnung hatte.

"Sie ist meine Freundin." Sagte Elliot mit fester Stimme und küsste mich auf die Lippen.
"Was seid ihr?" Kreischte Pamela nun. Verstört wichen die anderen von ihr weg.

"Ein Paar, Pamela. P-A-A-R." Erklärte ich spöttisch und grinste höhnisch. Ein Gefühl von Überlegenheit machte sich in mir breit und das tat verdammt gut.

"So war das nicht geplant! Das meinst du nicht ernst, Elliot!" Kreischte Pamela.
"Was meinst du? Unser Ziel war doch von Anfang an, dass Mabel sich in mich verliebt. Und das hat sie ja offensichtlich." Meinte Elliot und sah mich glücklich an. Ich schaute ihn ebenso glücklich an, streckte mich und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.

"Das war vielleicht dein Plan, aber bestimmt nicht meiner! Elliot, du hast alles kaputt gemacht!" Täuschte ich mich oder lief Pamela gerade wirklich rot an?

"Hast du grad auch ein Déjà-Vu?" Flüsterte mir Ariana ins Ohr. Ich kicherte und nickte.

Elliot löste seine Hand aus meiner und verschränkte dann die Arme vor der Brust.
"Was war denn dann dein Plan, Pamela?" Fragte er angespannt.

"Ich wollte von Anfang an, dass sie dich noch mehr hasst, als sie es eh schon getan hat. Und eigentlich hat das auch ganz gut geklappt. Nach dem ihr aus New Orleans zurück wart, wollte Mabel nichts mehr von dir wissen und du bist zu mir zurück gekommen. Aber dann musste ja alles schief gehen." Erklärte Pamela verächtlich.

Ich schnappte nach Luft und wandte mich an Elliot. "Das alles war von Anfang an geplant? Das, was in der Nacht geschehen ist? Und sie-" Ich zeigte auf Pamela. "Wusste die ganze Zeit davon?"

Nun war Pamela an der Reihe, hämisch zu grinsen.
Denn mir war inzwischen gar nicht mehr nach Scherzen zumute.

Der erste Teil der Erklärung!
Vermutungen, was noch folgen wird?

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