Mit dem Wissen, in Elliot verliebt zu sein, ging ich am nächsten Tag in die Schule. Ich war aufgeregt und freute mich, ihn zu sehen. Dabei war das absurd. Er wusste nichts von meinen Gefühlen und seit gestern hatte sich nichts geändert. Wir waren nur Freunde. Und dabei würde es bleiben.
Ich ging wie immer alleine mit Kopfhörern im Ohr zur Schule, hin und wieder drängten sich ein paar Neuntklässler an mir vorbei, aber sonst war ich ungestört. Erst vor der Schule mischte ich mich unter meine Mitschüler und bahnte mir meinen Weg. Fast hatte ich die Eingangstür erreicht, als mich jemand abfing.
"Hi, Maby-Baby!" Begrüßte mich Elliot grinsend. Zwei jüngere Schülerinnen gingen an uns vorbei und kicherten leise "Maby-Baby". Ich verdrehte die Augen.
"Hi." Er schlang die Arme um mich und küsste mich kurz. Zu überrascht, um zu reagieren, ließ ich es geschehen. Mein Herz schlug Purzelbäume."Ich bring dich zu deinem Raum." Verkündete er und legte einen Arm um meine Taille. So gingen wir zu meinem Kursraum, der praktischerweise im Erdgeschoss war.
Als wir vor der Tür des Raumes standen, drehte sich Elliot zu mir. "Wir sehen uns dann in der Pause, Baby."
"O-okay." Stotterte ich vollkommen überfordert. Er lächelte mir zu und ging dann zu seinem eigenen Raum. Verwirrt öffnete ich die Tür und ging zu meinem Platz.
Hatte ich irgendwas verpasst? Waren Elliot und ich ein Paar?
Den gesamten Unterricht über dachte ich über sein Verhalten nach, kam aber zu keinem Ergebnis.Ich hatte damit gerechnet, dass Elliot vor der Tür stand und auf mich wartete. Aber dem war nicht so, stattdessen fand ich ihn, als ich den Schulhof betrat. Ich ging zu Ariana, die auf einer Bank saß und mich bereits gesehen hatte.
"Morgen." Begrüßte sie mich und biss in ihr Brot. Statt ihr zu antworten, starrte ich Elliot und Pamela an, die einige Meter von uns entfernt standen.
"Mabel? Redest du nicht mit mir?" Erkundigte sie sich, nachdem immer noch nichts von mir kam.
Ich drehte mich zu ihr. "Sorry. Hi." Sie sah mich besorgt an. "Ist irgendwas?" Ich entschied mich, ihr nichts von meinen Gedanken zu erzählen und schüttelte den Kopf.
"Ne, alles klar. Bin nur müde." Müdigkeit war meine Ausrede für alles. Funktionierte so gut wie immer.
"Ach so, okay. Wenn was sein sollte, sag Bescheid." Sie lächelte mich warmherzig an und ich erwiderte es.
"Mach ich, danke. Und, wie geht's dir?""Na ja. Ich glaube, ich sollte Gracen nochmal die Chance geben, mir alles zu erklären. Und auch Dean." Antwortete sie und biss wieder in ihr Brot. Sie klang wieder viel gefasster als vorher und ich glaubte, dass sie das Richtige tat.
"Find ich gut." Stimmte ich ihr zu, wurde dann aber von etwas abgelenkt.
Natürlich von Pamela und Elliot, von wem denn sonst."Müssen die das so in der Öffentlichkeit tun?" Brummte ich genervt. Ja, ich war eifersüchtig. Und sauer. Was beabsichtigte Elliot? Gehörte das noch zum Spiel? War das die Rache für Samstag?
"Bist du eifersüchtig?" Fragte Ariana, die mich genau kannte. Ich nickte, schüttelte dann den Kopf und zuckte schlussendlich mit den Schultern.
"Es ist mir egal. Soll er machen, was er will."
"Jungs sind Arschlöcher." Ich stimmte ihr aus tiefstem Herzen zu.Den nächsten Kurs hatte ich leider mit Elliot. Dieser lächelte mich unschuldig an, als ich mich auf den freien Platz neben ihm fallen ließ. Denn bei meinem Glück, waren alle anderen schon belegt.
"Na, hast du mich vermisst?" Fragte er scheinheilig und legte seinen Arm um mich. Ich konnte den Gedanken, dass dieser Arm vorher um Pamela gelegen hatte, nicht verdrängen und rückte von Elliot weg.
"Mir ist warm." Redete ich mich raus und tat, als würde ich etwas in meinem Mäppchen suchen.Im Verlauf der Stunde griff Elliot immer wieder unterm Tisch nach meiner Hand und jedesmal entzog ich sie ihm.
Das Pech besiegelte mein Schicksal, als der Lehrer den Raum verließ, um Kopien zu machen. Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, drehte sich Elliot zu mir und sah mich fragend an.
"Was ist los?" Mein Blick wechselte von unbeteiligt zu sauer.
"Was los ist?" Zischte ich. "Frag doch besser Pamela, was los ist!" Elliot stöhnte genervt auf.
"Was stört dich so an ihr?"
"Vielleicht, dass du bei mir den Freund spielst und bei ihr den Gameboy, der mit jeder rummacht!" Jetzt schien er zu kapieren, dass ich ihn gesehen hatte.
"Mabs..." Ich schüttelte den Kopf.
"Ist schon okay, Elliot, ich hab kein Recht, dir etwas zu verbieten."
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GameBoy
Teen Fiction"Ich hab gehört du nennst mich Gameboy?" Er grinste spöttisch. Ich konnte nur stumm nicken. "Gut, dann lass uns ein Spiel spielen." Nun fand auch ich meine Sprache wieder. "Ein Spiel, dass du verlieren wirst." "Ich heiße nicht umsonst King mit Nach...