Kapitel 3: Gefangen im Wald

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Ich knallte auf die eiskalte Wasseroberfläche. Mein Herz schien für einen kurzen Augenblick stehen zu bleiben. Ich konnte kaum erkennen wo oben und unten war. Ich versuchte nach oben zu schwimmen und konnte schon Umrisse der Klippe erkennen.

Plötzlich umschlang etwas mein Bein. Ich bekam Panik, als mich das etwas nach unten zog. Ich wollte schreien, doch ging es Unterwasser nicht und ich schlug heftig mit den Armen um vielleicht doch noch an die Wasseroberfläche zu kommen um die dringend benötigte Luft zu bekommen. Doch ich sah nur wie sich die Oberfläche immer weiter entfernte.

Ich trat nach meinem Bein, an dem ich nach unten gezogen wurde und fand den Übeltäter, als ich an meinem Bein nach unten sah. Es war eine Alge.

Es war seltsam ich meinte in der Finsternis des Sees ein Licht zu sehen und kurz bekam ich den Wunsch mich von ihr nach unten ziehen zu lassen, um zu sehen was sich dort unten befindet, doch ich entschied mich schnell um. Ich trat mehrmals nach der Alge so stark wie ich konnte und sie lies mich los. Ich schwamm so schnell ich konnte nach oben und bekam in letzter Sekunde die benötigte Luft.

Ich sah mich um. Die Sonne verschwand fast hinter einem Berg.

WAS!?! Ein Berg. Ich wusste nichts von einem Berg in Berlin der so groß ist, aber ich kannte den ganzen Ort hier ja auch nicht. Ich schwamm zu einem Ufer, das mit einem kleinen Strand einladend aussah und ich sah keine andere Möglichkeit in mitten der vielen Klippen ans Ufer zu kommen.

Ich krabbelte an das Ufer und warf mich in den Sand, das sich in dem Moment anfühlte wie ein gemütliches, warmes, lang ersehntes Bett. Meine Sachen waren völlig durchnässt und die schwersten Sachen, die die mich abgesehen von der Alge heruntergezogen hätten, habe ich versucht im Wasser auszuziehen. So lag ich in einem lila Pulli und einer Jeans in dem kalten Wasser. Ich versuchte hinaus zu krabbeln, aber es ging nicht. Ich war zu erschöpft. Ich schloss meine Augen und hörte das leise plätschern der Wellen.

Ich musste eingeschlafen sein, den als ich das nächste mal meine Augen öffnete, war es dunkel und der Mond stand hoch am Himmel und die Sterne daneben schienen fast genau so hell.

Ich zitterte und versuchte wieder aus dem Wasser zu krabbeln. Erfolgreich. Ich stand auf und stand vor einem riesigen Wald. Ich sah zurück, doch konnte ich nicht erkennen von wo ich gesprungen bin und wo Lucius war. Ich sah zurück in den Wald. Er war unheimlich, dunkel und schrie nur so das ich da besser nicht reingehen sollte, aber ich entschied mich dafür. Hier warten bis ich erfriere hielt ich für keine gute Option.

Ich ging zitternd in den Wald und hatte ziemlich schnell die Orientierung verloren.

Ich hörte Schritte. Sie kamen von überall. Ich machte mich bereit tausenden von Leuten gegenüber zu stehen, die genau wie dieser Demetrius mich an irgendeinen Baum einfrieren würden. Genug Bäume gab es hier auf jeden Fall.

Aus der Dunkelheit kamen fünf Gestalten. Sie sahen alle ungepflegt aus. Sie hatten zerrissene Kleidung an und ihre Haare hatten knoten. Ich bis mir auf die Lippe, als ich sah das sie alle Waffen hatten und diese auch in den Händen. Bereit mir die Kehle auf zu schlitzen.

,, Ich bin ungefährlich", sagte ich und gab mir innerlich im selben Moment eine Ohrfeige. ,, Ich habe keine Waffen bei mir", ergänzte ich und hob meine Hände, damit sie sehen konnten, dass ich keine Waffen bei mir hatte.

,, Das heißt nicht das du nicht töten könntest", zischte einer von ihnen mit russischem Akzent.

,, Ich verspreche euch, dass ich noch nie jemanden getötet habe und auch nie jemanden töten werde", versuchte ich mich aus der misslichen Lage zu retten. Ich hatte vorher auch noch nie ernsthaft darüber nachgedacht jemanden umzubringen.

Engel weinen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt