Kapitel 16: Keinen Schritt weiter

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In meinem Gehirn kamen zu viele Informationen gleichzeitig an, als hätte es bis eben geschlafen.

Ich habe eben gezaubert und da hätte mein Herz schon stehen bleiben müssen, was es zum Glück nicht getan hatte.

Zweitens ist Sergej gerade vermutlich tot und das einzige, das ich mache, ist ihn anstarren.

Mein eigener Atem blieb stehen, als ich versuchte seinen Herzschlag an seinem Handgelenk war zunehmen, aber da war nichts. Kein Lebenszeichen.

Ich schrie vor Trauer laut auf und mir kamen die Tränen, die ich krampfhaft versuchte zu unterdrücken.

Warum er?

Ich legte meinen Kopf auf seinen Bauch und in dem Moment war mir egal, dass meine Haare in seiner Wunde lagen und sich rot färbten.

Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.

Eine Hand legte sich auf meinen Rücken und versuchte mich damit irgendwie zu trösten.

Ich schluckte schwer und gab mich ganz meinen Tränen hin.

Sergej und ich kannten uns vielleicht nicht sehr gut, aber er hat mir das Leben gerettet und wollte nachdem er dies getan hat, zumindest habe ich es so empfunden, mich in meinem Handeln unterstützen.

Er ist doch nur hierher gegangen um seine Familie zu beschützen.

Ich schrie abermals auf und stellte mich wieder hin.

Das ist doch nicht Fähr. Ich stampfte an Lucius vorbei, der mich verwirrt ansah und schnappte mir die eingefrorene Katze, die ich umklammerte und aus dem Lager ging.

Vor mir saß die Katze. Mit erschrockenem Gesicht, immer noch genau so zotteligem Fell wie sonst auch und einer seltsamen Aura um sich herum. Was noch schlimmer ist, sie ist immer noch vereist.

Ich konnte die Lichter nicht mehr sehen und hatte es mittlerweile aufgegeben.

Lucius saß neben mir und ich hatte meinen Kopf auf seine Schulter gelegt.

In meinem Bauch schwirrten wieder tausend Schmetterlinge, aber dieses mal bekam ich das schöne Gefühl kaum mit, da ich immer noch um Sergej trauerte.

Ich konnte ihn nicht einfach dort zurück lassen, aber in diesem Dorf bleiben wollte ich auch nicht mehr.

Ich hatte überlegt ihm ein Grab zu schaufeln, aber ich hatte die Idee fast im selben Moment wieder aufgegeben, da es, nur mit meinen Händen als "Sparten", viel zu lange dauern würde.

Lucius hat mir erzählt, das Werwölfe ihre Toten auf selbstgemachten Holzbetten verbrannten, weil sie da einem ihrer Götter angeblich am nährsten sein würden.

Ich stand auf und sah mich um. Irgendwo waren doch bestimmt Äste, die ich dafür verwenden könnte.

Ich entdeckte ein paar, aber Lucius hielt mich zurück, indem er nach meiner Hand griff.

,, Mach das Morgen und ruhe dich aus, heute war ein anstrengender Tag für dich", meinte er, in seiner Stimme schwang Besorgnis mit und man erkannte deutlich die Ringe unter seinen Augen.

Ich sah bestimmt nicht besser aus.

Er sah mich fragend an und schien auf eine Reaktion meiner Seits zu warten.

Ich schüttelte meinen Kopf.

,, Es tut mir leid, aber ich werde nicht schlafen können", sagte ich und er lies meine Hand los. Das schöne Gefühl in meinem Bauch verschwand.

Ich ging auf die Äste zu und sammelte sie auf, während ich mich schon nach neuen umsah.

Lucius legte sich hin und machte die Augen zu.

Engel weinen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt