Kapitel 43: Drache

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*Lucius*

Leonies Handgriff verstärkte sich und sie schrie vor Schmerz auf, bevor sie ihr Bewusstsein verlor und zu Boden ging.

Panisch sah ich sie an. ,, Leonie?", krächzte ich, doch wusste ich, dass sie mir nicht antworten würde.

Auf ihrem Gesicht zeigten sich schwere Brandverletzungen, die bis zu ihrem linken Arm führten.

Ihn ihrem Gesicht zeigte sich Schmerz.

Ich griff fester um ihre Hand. ,, Leonie", wiederholte ich ihren Namen und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen, die ich versuchte krampfhaft zu unterdrücken.

,, Geh weg!", zischte Mitsuru und setzte sich neben Leonie um ihre Wunden zu inspizieren.

Ich ignorierte die Katze und sah wieder zu Leonie.

,, Du kannst ihr jetzt nicht helfen", meinte Mitsuru streng und schnüffelte an dem verbrannten Arm von Leonie.

Ich lies Leonies Hand los und ging einige Meter weg, um noch einmal über meine Schulter zu sehen. Ich sah durch einen Schleier von Tränen. Ihre Verletzungen waren so schwer, das ich befürchtete, sie würde es nicht überleben.

Als ich mich wieder umdrehte bemerkte ich, dass sich die anderen auf den Drachen gestürzt hatten.

Obwohl wir relativ viele waren, schien der Drache zu gewinnen.

Ich zog mein Schwert und rannte auf den Drachen zu, der viel größer war, als es vorher den Anschein hatte.

Ich war wütend auf ihn, weil er Leonie verletzt hatte, aber wer weiß vielleicht ist sie auch schon tot, der Gedanke schien meine Vernunft zu betäuben und mein Zorn übernahm die Oberhand.

Gerade als ich das dachte wollte ich mir eine Ohrfeige verpassen, sie darf nicht tot sein, sie kann es nicht sein.

Die Wut machte mich blind. Ich schlug mit voller Wucht gegen das Bein des Drachen, sodass ich ihm eine tiefe Wunde zuführte und bei dem Bein eine große Blutlache entstand.

Als ich auf das nächste Bein zulaufen wollte wurde ich zur Seite geschleudert und die Krallen der Kreatur schienen mich zum Glück verfehlt zu haben, denn ich spürte keinen Schmerz.

Ich knallte unsanft auf die Steinwand des Tunnels und brauchte etwas, bis sich die Welt nicht mehr drehte.

Ich richtete mich mit wackeligen Beinen wieder auf und begann wieder in die Schlacht zu laufen, doch zog mich jemand an meinem Arm von eben jener weg.

Mir ging es alles etwas zu schnell und ich fand mich vor Leopold wieder, der immer wieder einen hektischen Blick zu dem Drachen warf.

,, Was willst du", grummelte ich und bereitete mich innerlich schon auf den Kampf mit dem Drachen vor.

,, Ich denke, dass du das selbe beobachtet hast wie ich", begann er und ich zog genervt eine Augenbraue hoch. Kann er sich nicht beeilen oder es mir nach dem Kampf erzählen?

,, Deine kleine Freundin ist komplett unfähig eine Armee anzuführen und dann auch noch eine, die so eine wichtige Aufgabe hat", fuhr er fort.

,, Ich denke dass Leonie dass Zeug dazu hat DIESE Armee anzuführen und du solltest nicht einmal daran denken sie zu hinter gehen!", bluffte ich ihn an.

,, Ich meine ja nur, dass es besser wäre einen erfahreneren Mann an der Spitze dieser Armee zu sehen"

,, Das wäre eine dumme Idee", erklärte ich ihm meine Gedanken und drehte um, um mich endlich wieder auf den Drachen zu stürzen.

Ich hörte Leopold seufzen.

Mühevoll schaffte ich es die letzten Meter zum Drachen zu rennen, der gerade versuchte einen Bogenschützen mit seinen Flammen zu treffen.

Ich schlug ihm wieder mein Schwert in eines seiner Beine, aber der Schlag war wesentlich kraftloser als vorher.

Leopold stürzte sich nun auch ins Gefecht und versuchte die Aufmerksamkeit des Drachen auf sich zu lenken.

,, Hey du blöde Echse, hier bin ich", rief er und wedelte wild mit den Armen in der Luft herum.

Langsam wand der Drache seinen Blick zu dem Vampiren und bleckte seine Zähne.

Hinter Leopold stellte sich ein Bogenschütze gerade in Position um zu schießen.

Erst jetzt verstand ich was sie vorhatten.

Ein leises Zischen von dem Pfeil, der in der Luft flog war zu hören, bevor er sich in das Auge des Drachen bohrte.

Es folgten noch viele Schüsse von anderen Seiten und der Drache fiel leblos, wie ein nasser Sack, zu Boden.

Jubel war zu hören und alle schienen froh zu sein, dass der Drache endlich besiegt wurde.

Ein leises Klatschen brachte alle zum schweigen, aber niemand wusste von wo das Geräusch kam.

,, Danke, dass ihr den Drachen für uns erledigt habt. Er war eine Nervensäge für uns", hallte eine Stimme an den Wänden wieder und ein Vampir tauchte aus der Dunkelheit des Ganges auf und hielt Mitsuru am Nacken fest, die sich wild gegen ihn werte.

,, Schöne Grüße von Timandra"

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