Kapitel 46: Kampf

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*Leonie*

Ich konnte mich von der Hand losreißen und sprang aus meinem Versteck, um der Person, die mich an der Schulter festgehalten hatte, in die Augen zu sehen.

Die Vampirfrau grinste mich siegessicher an und zog ihr Schwert.

Ich versuchte mir einen Ausweg zu überlegen, aber mir fiel leider nichts ein, also zog ich ebenfalls mein Schwert, dass sich an meiner Seite befand.

,, Wieso versuchst du es überhaupt?", fragte sie höhnisch und hob ihr Schwert zum Schlag.

Ich wich etwas unbeholfen aus, wobei ich gegen die Wand knallte und startete einen Gegenschlag.

Sie parierte meinen Hieb leicht und schleuderte mein Schwert gegen eine Wand.

,, Gib auf", meinte die Frau und hielt mir ihr Schwert entgegen.

Ich machte eine Rolle zu meiner Waffe unter ihrem hinweg und hob es auf.

Sie starrte mich etwas verwirrt an, doch konnte sie ihre Fassung schnell wieder gewinnen.

Ich brachte die paar Meter Abstand, die wir zwischen einander hatten, schnell hinter mich und schlug mit meinem Schwert gegen ihren Arm.

Sie konnte nicht schnell genug ausweichen oder blocken und zog sich eine schwere Armverletzung zu.

Ich schlug ihr ihr Schwert aus der Hand, so wie sie es zuvor mit meinem getan hatte.

Sie zog hörbar die Luft ein und hielt ihre Hand auf die blutende Wunde am Arm. Schnell war ihre ganze Hand rot.

Ich trat ihr gegen ihr Bein, sodass sie auf den Boden fiel.

Sie schrie vor Schmerzen und etwas verschluckt hörte ich Hilfe Schreie in ihrer Stimme.

Ich hörte schnelle Schritte und sah, wie am anderen Ende des Ganges die zwei Wachen auftauchten, die mich durch mein Versteck verloren hatten.

Ich fluchte und rannte schnell in die andere Richtung.

Ich wusste nicht einmal in welche Richtung ich gehen musste, um zu Timandra zu gelangen, doch das interessierte mih im Moment herzlich wenig.

,, Komm schon", zischte ich, als ich um eine Ecke rannte und wieder einen identischen Gang, wie die davor vorfand.

Ich lies mich davon nicht ablenken und ging schnellen Schrittes weiter, aber meine Wut stieg.

Warum fand ich keinen Weg?

Die Stimmen der Wachen nährten sich und ich versuchte noch etwas schneller zu laufen, aber ich konnte nicht.

,, Du musst nach links", hörte ich eine Stimme in meinem Kopf. Es war der Geist, den ich am Teich getroffen hatte, als ich auf dem Weg zu den Werwölfen war.

Ich tat was mir die Stimme sagte und rannte nach links.

Es war ein kleiner Gang an dessen Ende eine Tür war.

,, Dort musst du hin", sagte mir die Stimme, die so leise war, dass ich mich auf sie konzentrieren musste, um zu verstehen, was sie sagte.

Ich hörte wieder die Stimmen der Vampire, die mich verfolgten und konnte sie schon hinter mir sehen, da sie gerade um die Ecke liefen, die ich als letztes hinter mich gebracht hatte.

Ich rannte auf die Tür zu, aber sie wollte sich nicht öffnen lassen.

,, Warum will sie nicht aufgehen?", keuchte ich und rüttelte kräftig an ihr.

Im selben Moment kam mir eine Idee. Ich hob mein Schwert und schlug damit auf den kleinen Spalt zwischen Tür und Rahmen ein.

Mit einem leisen Knacken ging sie einen Spalt weit auf.

Ich trat gegen sie und sie öffnete sich komplett.

Mit einem hastigen Blick nach hinten sah ich, dass die beiden Vampire sehr nah waren.

Ich rannte in den Raum dahinter und befand mich auf einem kleinen Flur, indem man in die Etage darunter sehen konnte. Vier Treppen führten nach unten, aber da ich etwas unter Zeitdruck stand, wegen den beiden Vampiren hinter mir, entschied ich mich nach unten zu springen.

Ich landete ziemlich unsanft auf dem harten Steinboden und brauchte etwas, um wieder auf die Beine zu kommen.

,, Sie ist gesprungen!", hörte ich eine verwirrte Stimme von oben.

,, Geh aus dem Weg! Ich folge ihr und du nimmst die Treppe", erklang eine andere Stimme, die mich an jemanden erinnerte.

Schnell rannte ich weiter, doch hörte ich schon wie jemand hinter mir auf den Boden aufkam.

Ich erreichte eine großen Tür, bei der ich hoffte weiter zu kommen, aber bevor ich sie öffnen konnte griff jemand nach meiner Hand.

,, Jetzt bleib stehen", hörte ich eine mir sehr bekannte Stimme genervt sagen.

Verwirrt versuchte ich einen Blick auf die Person hinter mir zu erhaschen.

Ich sah weiße, etwas zottelige Haare.

,, Lucius?", keuchte ich verwirrt.

Engel weinen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt