Kapitel 34: Der Angriff auf die Stadt

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Ich rannte aus den Raum und sah in den dunklen Gang, der sich dahinter befand.

Mitsuru setzte sich neben mich und gähnte. ,, Ich glaube ich muss mich hinlegen", behauptete sie und drehte sich wieder um, um in die Waffenkammer zu gehen.

,, Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen", beschwerte ich mich und starrte wieder in den Gang, da ich meinte eine Bewegung gesehen zu haben.

,, Was soll den schon passieren? Timandra wird uns hier nicht angreifen", meinte die Katze und legte sich auf eine Holzkiste. „ Die hat ganz schönen Respekt vor den kleinen Fellbällen hier"

Sie war doch selber ein Fellball, dachte ich mir und ging vorsichtig weiter in den Gang.

Aus der Dunkelheit rannte eine Frau auf mich zu.

,, Kannst du kämpfen?", fragte sie mich außer Atem und stützte sich erschöpft mit einer Hand an der Wand ab.

Ich nickte zögernd.

Sah ich so aus, als könnte ich es nicht? Ich hatte eine Rüstung an! Okay, sie sah vielleicht mehr aus wie von einem Hofnarr, der sich als Soldat versuchte, aber es ist dennoch eine Rüstung.

,, Den Gang bis ans Ende folgen und dann nach links", erklärte sie mir und rannte weiter.

Wartet dort ein Kampf auf mich? Hat deshalb der ganze Boden gewackelt?

Ich machte mich auf den Weg und rannte durch den dunklen Gang.

Er wurde mit der Zeit so dunkel, dass ich das Rennen aufgab und mich an der Wand weiter tastete, da ich nicht gegen eine Wand laufen wollte.

Der Stein fasste sich kalt an und mir wurde jetzt erst wieder bewusst, dass es draußen schneite oder geschneit hatte.

Im Geschichtsunterricht hat unser Lehrer doch mal erzählt, dass im Mittelalter keine Kriege im Winter geführt wurden.

Ich war hier aber auch nicht im Mittelalter, also brachte mir diese Info auch nichts.

Ich lief fast gegen eine Wand, die sich vor mir aufgebaut hatte.

Wo kam die den her?

Ich hielt eine Hand nach vorne, um mir den Weg weiterhin zu ertasten.

Der Weg führte nach rechts und nach links.

Die Frau meinte, dass ich nach links gehen sollte, also tat ich es auch.

~~~~~~~~~

Ich hatte das Zeitgefühl verloren und wusste nicht mehr, wie lange ich schon in diesem dunklen Gang herumirrte.

Ich wollte es gerade aufgeben und mich an die Wand lehnen, als ich ein Licht sah.

Ich rannte los und fand mich vor einer großen, schweren Holztür wieder.

Sie wurde von einem Windstoß aufgezogen, sodass ich sie nicht öffnen musste.

Da hinter befand sich die Stadt. Mit ihren Steinhäusern, zwischen denen sich ein paar vereinzelte Holzhütten befanden.

Personen rannten um ihr Leben und andere kämpften, um ihres zu verteidigen.

Wieso hatte ich nochmal gesagt, dass ich kämpfen konnte?

Ich hatte doch nur einmal mit Victor und Lucius trainiert.

Schnell rannte ich zur nächsten fliehenden Person und wies sie an in den dunkeln Gang zu gehen, weil sie dort vorerst sicher war.

So tat ich es auch mit den darauf folgenden, bis ich die Angreifer erkannte.

Einer von ihnen rammte gerade einem fliehenden Jungen sein Schwert in den Rücken.

Ich erstarrte vor Schreck.

Der Dämon funkelte mich mit seinen roten Augen böse an und zog seine blutverschmierte Klinge aus dem Rücken des Jungen.

Ohne wirklich darüber nachzudenken zog ich mein Schwert, dass ich schon beinahe vergessen hatte.

Der Dämon rannte auf mich zu und versuchte meinen Kopf von meinen Schultern zu Schlagen.

Ich bückte mich unter seinen Schlag hinweg und er verlor sein Gleichgewicht. Das nutzte ich aus, um ihm seinen Arm abzuschlagen.

Rot glänzendes Blut tropfte auf den Boden und mir wurde schlecht.

Der Dämon schrie vor Schmerzen auf und versuchte mich mit seinem anderen Arm zu treffen, doch bevor er mich traf landete ein Pfeil in seinem Kopf.

Er kippte tot vor meine Füße.

Ich drehte mich zu dem Schützen um, der scheinbar hinter mir stand.

Fillin nickte mir nur kurz zu und rannte weiter.

Ich starrte ihm noch kurz hinterher und vergaß, dass ich gerade in einer Schlacht war.

Ich musste nicht lange suchen, um die nächsten Flüchtigen zu finden und sie zu den anderen zu schicken.

„ Da lang", sagte ich schon völlig außer Atem und zeigte in Richtung der Tür, aus der ich ursprünglich gekommen war. Die Leute, die ich zuvor verkrochen hinter einigen Strohballen gefunden hatte, verstanden mich und rannten auf die Tür zu.

Ich hörte ein Brüllen, das mir das Blut in den Adern gefrieren lies. Ich drehte mich mit erhobenem Schwert um, nur um im nächsten Moment auf den Boden geworfen zu werden.

Der Dämon brüllte abermals und wollte mir seine Krallen in die Schulter bohren, doch ich rollte mich zur Seite, sodass er mit seinen Krallen in den Schnee schlug.

Meine Haare waren vom Schnee schon völlig durchnässt, aber das interessierte mich im Moment herzlich wenig.

Ich rollte mich noch etwas weiter und schaffte es schnell wieder auf die Beine zu kommen.

„ Na los doch", provozierte ich den Dämonen, der grunzend auf mich zu stolperte.

Ich wich seinem nächsten Schlag aus, doch erwischte er mich an meinem Arm und ich hollte zischend Luft.

Ich rollte mich unter seinem nächsten Schlag hinweg und hob mein Schwert so, dass er eine schwere Schnittwunde an seiner Hand bekam.

Schreiend sah er seine Hand an, an der das Blut hinunterfloss und den Schnee dunkelrot Färbte.

Den Moment seines Schockes nutzte ich aus, um ihm seinen Kopf von seinen Schultern zu schlagen.

Den Schmerz der Wunde an meinem Arm bemerkte ich nicht mehr.

Ich beschloss zurück zu dem Gang zu rennen, zu dem ich die Flüchtigen geschickt hatte, um nach zu sehen, ob sie dort auch angekommen waren und außer Gefahr waren.

Dort angekommen sah ich, wie die Tür zu fiel.

Ich ging langsam dort hin.

Ich hatte das Gefühl, dass alle meinen Herzschlag hören konnten, solch eine Angst hatte ich davor, dass ein Dämon in dem Gang gewesen war und alle umgebracht hatte.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und spähte in den Gang.

,, Hallo, Leonie, ich habe schon auf dich gewartet", hallte eine Stimme durch den Gang und hallte von den Steinwänden wieder.

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Ich entschuldige mich dafür, falls ihr einige der Kampfszenen sehr brutal beschrieben fandet. Ich denke das habe ich Bernhard Hennen zu verdanken ;)
Falls ihr sie nicht brutal fandet, umso besser *-*

Engel weinen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt