Kapitel 12: Mirabea und ihre Geheimnisse

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Ich rannte in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir zu, damit meine Eltern nicht hineinkommen konnten.

Ich stand in meinem relativ chaotischen Zimmer und trat gegen einen Haufen von dreckigen Klamotten, der auf dem Bodenlag, der sich durch meinen kleinen Wutausbruch noch mehr auf dem Fußboden verteilte und meine Hausaufgaben, die auf dem Boden lagenhalb bedeckte.

Ich musste an irgendetwas oder irgendjemandem meine Wut raus lassen, aber ich wusste nicht an wem oder was, somit haute ich auf den Schreibtisch, der rechts neben mir stand.
Meine Handpochte leicht vor Schmerz, doch ich ignorierte diesen.

Mein ganzes Leben spielt verrückt, warum müssen meine Eltern auch ausgerechnet irgendwelche Kreaturen aus Fantasy Büchern sein?

Das kann doch nicht ihr ernst sein!

Ich knurrte laut und schlug mit meiner Faust gegen die Tür.

Als ich aufhörte mein Zimmer weiter zuverunstalten, hörte ich die Wohnungstür ins Schloss fallen.
Ich war alleine und meine Ruhe, die ich für nur wenige Sekunden besaß verpuffte wieder und ich suchte nach etwas in meinem Zimmer, das ich kaputt machen konnte.

Nichts. Zumindest nichts wofür ich mir im Nachhinein keine Ohrfeige verpassen würde.

Ich riss die Tür auf, nachdem ich hektisch versucht habe sie aufzuschließen.

Ich holte tief Luft und versuchte mich zu beruhigen, was mir nicht gerade leicht fiel, da mein Herzschlag in meinen Ohren dröhnte und ich das Gefühl hatte, jemand hätte Boxen um mich herum aufgestellt, indenen mein Atem auf voller Lautstärke wiedergegeben wurde.

Es gelang mir nach einiger Zeit mich zu beruhigen und ich bekam wieder einen halbwegs klaren Kopf, aber ich spürte, dass es nur für wenige Minuten so bleiben würde.

Wie konnte soetwas nur passierten?

Ich habe in kürzester Zeit erfahren, das es in Berlin noch einen weiteren Werwolf gab, abgesehen von meinem Vater, dieser Werwolf musste ausgerechnet der Sekretär meiner Mutter sein, der mit ihr in einem Restaurant den Abschluss eines Falles gefeiert hatte. Meine Mutter und er haben gerade ihr Essen bestellt, als zwei düstere Gestalten das Restaurant betraten und einen Mitarbeiter und ihren Sekretär getötet haben. Sie sagten zu meiner Mutter, dass ihr Mann der nächste wäre, bevor sie gegangen sind.

Ich wollte gegen eine Schublade treten, die einen Spalt weit offen war, doch stoppte ich kurz davor.

Ich konnte durch den matten Lichtschein ein kleines glänzendes Etwas entdecken.
Vorsichtig griff ich nach der Schublade und schob sie auf.

Zum Vorschein kam ein Buch. Es sah alt aus, aber noch unberührt. Auf dem Einband war ein Rubin eingefasst und lies das Buch magisch wirken. In schnörkelliger Schrift stand über dem Edelstein Mirabea und unter dem Stein und ihre Geheimnisse.

Ich griff nach dem Buch. Es war schwer und dick. Normalerweise würde ich meine Finger von solchen Büchern lassen, aber ich hatte das Gefühl, als könnte es mir ein paar meiner Fragen beantworten.

Ich schob die Schublade zu und ging in mein Zimmer zurück.

Mit einem lauten Knall landete das Buch auf meinem Schreibtisch und ich schlug die erste Seite auf. Ich begann den Text zu lesen, der Freihand geschrieben war.
Wir schreiben das Jahr 1756 menschlicher Zeitrechnung.

Ich fühlte mich wie in einem Sciencefiction Roman, nur das ich 1756 nicht damit verband.

In Mirabea herrscht Chaos und Zerstörung. Die Engel, die vorher den Frieden zwischen den Werwölfen und Vampiren bewahrt haben, sind zu Monstern geworden. Sie rotten ganze Dörfer aus.

Engel weinen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt