Kapitel 20: Schatten

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Ich sah mich panisch um, in der Hoffnung irgendetwas zu finden, warum es eben ein Beben gab.

Lucius sah sich ebenfalls um, doch fanden wir beide keine Antwort.

Wieso auch? Wir sind tief Unterwasser können nur wenige Meter weit durch das Fenster sehen und sind in einem relativ kleinen Raum.

Ich hievte mich hoch und ging vorsichtig zur Tür. Lucius war direkt hinter mir.

Ich schielte um die Ecke und blickte in die leuchtenden Augen der Fenster, wo man erkannte, wenn man genau hinsah, dass nicht die ganze Scheibe leuchtete, sondern nur der Rand.

Hier bei den Unterwassermenschen muss man überall genauer hinsehen.

Ich schlich mich an der Wand entlang und zuckte vor Schreck zusammen, als ich Schritte hörte.

Ich versteckte mich hinter der nächsten Säule und Lucius tat es mir gleich.

An uns vorbei gingen Unterwassermenschen. Sie waren alle bewaffnet und trugen schwere Rüstungen.

Einer von ihnen blieb stehen und sah zu mir. Für einen kurzen Augenblick wirkte er überrascht, doch er fing sich schnell wieder.

,, Da sind sie ja, wir wollten gerade zu ihnen und sie warnen", sagte er in einem grauenhaften Deutsch.

Ich sah kurz zu Lucius, dann wieder zu dem anderen Mann.

,, Vor was den warnen?", fragte ich und hoffte, dass es nicht alt zu gefährlich ist.

,, Jemand ist unbefugt hier eingedrungen und macht wichtige Energieleitungen kaputt. Eben ist eine explodiert, darum das Beben", erklärte er und sah kurz zu den anderen Soldaten, die ebenfalls stehen geblieben waren.

,, Wiest ihr schon wer es ist?", fragte ich und hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, da ich keine Ahnung hatte wer wohl dieser mysteriöse Eindringling war und ich mich nicht alleine hier aufhalten durfte, ohne hinter jedem, der mir begegnet, gleich den Eindringling sehen zu würden.

Warum ist er hier? Er wird wohl nicht hier her gekommen sein, nur um ein paar Energieleitungen kaputt zu machen.

,, Nein leider nicht, da er sich gut hier auszukennen scheint", informierte mich die Wache weiter.

Ich war enttäuscht. ,, Und wo hält er sich auf?", hackte ich weiter nach.

,, Das letzte mal, als wir seinen Standpunkt herausgefunden hatten war er neben dem Thronsaal, in einer der Hauptenergieräume"

,, Und das war wann?"

,, Vor zehn Minuten"

Ich musste mir ein wütendes Knurren unterdrücken. Vor zehn Minuten ist noch nicht die Explosion passiert, diese war etwa vor drei Minuten, wenn mich mein Zeitgefühl nicht im Stich gelassen hat.

,, Könnt ihr mich dort hinführen?", fragte ich ihn und hoffte das er es bejahen würde.

Er nickte. ,, Aber ich muss sie warnen! Er hat jeden umgebracht, der ihm in die quere gekommen ist und er wird auch nicht bei ihnen zögern. Er ist brutal vorgegangen"

Ich ging einfach los, da ich grob wusste wo es noch lang ging.

Der kleine Trupp an Wachen folgte uns leise und sagte uns immer die Richtung an, in die wir gehen sollten.

,, Am Ende des Ganges links", erklang gerade die Stimme eines der Wachen, bevor ein leises zischen durch den Raum hallte.

Am Ende des Ganges leuchtete ein kleines Licht auf und es flog in einem schnellen Tempo auf uns zu.

Engel weinen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt