Ich stand in dem notdürftig eingerichteten Raum, indem sich ein paar Betten befanden, die zum Glück noch nicht in ihre Einzelteile zerfallen waren.
Ein Regal stand an der Wand und da ich gerade alleine war nutzte ich den Moment und sah mir die Bücher an.
Werwölfe bei Vollmond stand auf einem der Bücher. Vorsichtig griff ich nach dem dicken Weltzar und mit ihm zog ich jede Menge Staub und tote Fliegen aus dem Regal.
Angeekelt sah ich auf die leblosen Insekten zu meinen Füßen. Nachdem ich meinen Blick von ihnen gelöst hatte, musterte ich das Buch.
Da ich schlechte Erfahrungen mit Büchern gemacht hatte öffnete ich nur die erste Seite, auf der stand: ... mit lebensechten Zeichnungen ... . Daraufhin schloss ich das Buch schnell wieder und stellte es zurück zu den anderen.
Ich überflog mit meinen Augen schnell die Regalreihen und stellte fest, das sie alphabetisch Sortiert waren.
Schnell suchte ich die Reihen nach dem Buchstaben E ab, als ich es gefunden hatte strich ich mit den Fingern über den Titel und suchte nach einem bestimmten Wort.
„ Elfen und ihre Traditionen", las ich den Titel eines der Bücher vor, bevor ich mit meinen Augen zum nächsten Buch wanderte. „ Engel, der Fluch der Welt"
Vorsichtig griff ich nach dem Buch und sah es mir genau an. Auf dem Einband war ein Engel, der gerade kurz davor war auf den Boden zu Fallen. In seinem Flügel steckte ein Pfeil.
Ich steckte das Buch in meine Tasche und starrte weiter die Bücher in dem Regal an.
„ Leonie, kommst du?", hörte ich Lucius Stimme.
Ich drehte mich um und Lucius stand an der Tür und lächelte mich mit seinem zuckersüßen Grinsen an.
Der Kobold hüpfte wild vor einer Mauer herum und quietschte auf einer mir fremden Sprache.
,, Ich denke, dass das Ding meint das sich dort der Eingang zum unterirdischen Weg befindet", meinte Leopold, der Vampir vom Kriegsrat.
Lucius trat ein paar Schritte nach vorne, bis er bei der Mauer angekommen war und musterte sie.
,, Irgendwo hier muss es eine Art Schalter geben", meinte er dann und fuhr mit seiner rechten Hand über den kalten Stein.
Leopold stellte sich neben ihn und starrte mit Lucius die Wand an.
Kurze Zeit später erklang ein lauter Knall, dann fiel jede Menge Staub zu Boden und die Mauer teilte sich in zwei Hälften.
Ein Weg führte in die tiefe Dunkelheit.
,, Na dann los", sagte ich und trat ein.
,, WARTET", brüllte jemand hinter mir.
Dieser jemand schlüpfte unter den Füßen der anderen Leute hindurch und blieb vor mir stehen.
,, Du kannst mich hier doch nicht zurück lassen!", beschwerte sich Mitsuru, wieder in Katzengestalt.
Ich drehte mich um und starrte in die Finsternis.
,, Ich dachte du wolltest hier bleiben, da du bei den wichtigsten Treffen nie dar warst", erklärte ich und schnipste mit meinen Fingern.
Eine bläuliche Flamme tanzte auf meiner Handfläche und so stiefelte ich in die Dunkelheit.
Ich hörte die Schritte der anderen hinter mir.
Der Kobold ging direkt neben mir und lies meine Hand nicht mehr los, er umklammerte sie so fest, als hätte er Angst vor irgendetwas.
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Engel weinen nicht
Vampire~ ,, Leonie, lauf weg. Renn nach Hause und schließ alles ab", sagte Lucius mit einem fast befehlenden Ton. Ich sah mich panisch um. An dem Psycho konnte ich nicht vorbei und hinter mir war ein ziemlich steiler Abhang. Ich sah wieder zu den beiden...