Kapitel 25: Victor

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Ich starrte wieder gegen die Wand. Wie lange ich es nun schon tat wusste ich nicht.

Valerie hat sich auf das Bett gesetzt und eine Hand auf mein Knie gelegte.

,, Was läuft da zwischen den beiden?", krächzte ich und hoffte, dass ich nicht besonders verletzt klang.

,, Jora und Lucius kennen sich nun schon sehr lange und seit dem versucht sie, dass sie beide zusammen kommen, aber er sieht in ihr nur eine gute Freundin", behauptete Valerie und lächelte mich breit an.

,, Wenn Lucius aus Kiel kommt, wieso kennen sie sich dann schon so lange?", fragte ich etwas irritiert.

,, Es gibt einen kleinen Pfad, der von hier nach Kiel führt und anders herum. So konnten sie immer in Kontakt bleiben. So was wie mit dem Handy eine SMS schreiben oder einen Brief mit der Post schicken geht hier nicht.", erklärte Valerie mir.

Ich stand auf und hob das Tablett hoch und sah Valerie fragend an. ,, Wo gehört das hin?"

,, Komm mit ich zeige es dir"

Wir gingen quer durch das Dorf und kamen an einer kleinen Hütte an, deren Inneneinrichtung aus einer Treppe bestand, die unter die Erde führte und nur so schrie. ,, GEH DA BLOSS NICHT HINEIN"

Ich umklammerte das Tablett etwas fester und ging die Stufen nach unten in die Dunkelheit.

Ich hatte keine Angst im Dunkeln.

Als ich alle Treppenstufen hinter mir gelassen habe blieb ich kurz stehen, um auf Valerie zu warten.

In diesem Keller war es sehr kalt und ich fing langsam an zu zittern. Ich bekam das Bedürfnis die Treppenstufen schnell wieder nach oben zu rennen, um der Kälte zu entfliehen.

,, Da lang", sagte Valerie und zeigte auf eine Holztür am Ende des Ganges, als sie die letzten Treppenstufen nach unten ging.

Ich sollte das Tablett auf den nächsten freien Tisch stellen und dann wieder gehen.

Ich rannte schnell die Treppe nach oben und ich hatte das Gefühl, dass es Mitte Sommer war und nicht Ende Herbst.

Valerie bot mir an das Dorf zu zeigen. Sie zeigte mir den Trainingsplatz, auf dem gerade ein paar Vampire mit Schwertern gegenseitig auf sich einschlugen.

Valerie winkte einem Vampir zu, der gerade ein paar Anweisungen gab, wie der Vampir links neben ihm am besten den Vampir rechts neben ihm eine schwere Verletzung am Bauch zuführen konnte.

Er bemerkte uns und ging zu uns.

,, Du bist nicht die einzige, die ein Auge auf jemanden geworfen hat", flüsterte mir Valerie zu, damit der Vampir es nicht mit bekam.

War es wirklich so offensichtlich, dass ich in Lucius verknallt war? Ich hoffe, dass er es nicht bemerkt hatte. Oder hoffte ich es vielleicht doch?

Valerie schlang ihre Arme um den Hals des Vampiren und gab ihm einen Kuss auf den Mund.

Ich sah weg und fand das kleine Haus in der Nähe des Trainingsplatzes plötzlich viel interessanter.

,, Redet ihr etwa über mich?", hörte ich die gespielt böse Stimme des Vampiren.

Ich sah wieder zu den beiden, die von einander abgelassen hatten, aber immer noch Händchen hielten.

,, Wir doch nicht", log Valerie mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

hr Freund hatte ziemlich breite Schultern und war sehr groß. Er zählte zu den Leuten, die ich „Schrank" nennen würde. Nur schien er einer der Muskelschränke zu sein und nicht einer der Schränke die groß und füllig waren.

Engel weinen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt