Kapitel 48: Simon

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*Leonie*

Die Person, die meinen Arm festhielt, fing an zu Lachen.

,, Nein, ich bin nicht Lucius. Mein Name ist Simon", sagte er amüsiert und drehte sich zu seinem Vampirkollegen um. ,, Hey, ich hab sie!", rief er ihm entgegen.

,, Gut, und ich dachte schon, dass sie uns wieder entwischt", meinte der andere, während er die letzten Stufen der Treppe hinter sich brachte.

In dem Moment fiel mir etwas ein, dass ich für einen kurzen Moment vergessen hatte, aber die beiden Vampire zum Glück auch.

Ich holte zum Schlag mit meinem Schwert aus, doch traf ich ins Leere, denn Simon wich meinem Schlag aus.

Ein Fluch drang aus seinem Mund und er zog sein Schwert, das sich an seinem Rücken befand.

,, Es wäre klüger für dich, wenn du aufgibst", teilte er mir mit und hielt mir die Spitze seiner Waffe entgegen.

Ich holte abermals zum Schlag aus und schlug so stark gegen sein Schwert wie ich konnte zu meiner Überraschung war Simon völlig unbeeindruckt.

,, Dann eben nicht", meinte er, wobei es so klang, als würde er über das Wetter reden, und versuchte mit seinem Schwert meine Beine zu treffen.

Ich sprang aus dem Weg und brachte etwas Abstand zwischen uns, den er schnell wieder überbrückte.

,, Wir sollen sie nicht verletzen", hörte ich die Stimme des anderen.

,, Leichter gesagt als getan", knurrte Simon und holte wieder zum Schlag aus.

Ich blockte und versuchte mich wieder zu konzentrieren.

Fast Augenblicklich tauchten die Lichter auf und verbanden sich zu einem grellen Lichtstrahl.

Als ich meine Augen wieder öffnete, hielt ich eine helle Kugel in der Hand, die ich auf Simon warf.

Er wurde davon nach hinten geschleudert und knallte hart gegen die Wand.

Stöhnend versuchte er aufzustehen und der andere Vampir schien noch nicht verstanden zu haben, was hier gerade passiert war.

Er wollte zu Simon gehen, aber ich schaffte es schnell eine Mauer aus Feuer zwischen ihnen zu bauen.

Immer noch sehr verwirrt starrte der Vampir zwischen Simon, der immer noch versuchte aufzustehen und mir hin und her.

,, Geh und hol Hilfe", krächzte Simon, der sich auf sein Schwert stützte, um nun endlich auf die Beine zukommen.

,, Aber...", protestierte der Vampir.

,, Mach schon", fauchte Simon und richtete seinen wütenden Blick auf mich. ,, Ich komme schon klar"

Der andere Vampir nickte und rannte auf die nächste Tür zu, die sich in seiner Nähe befand.

Als er weg war und Simon immer noch damit beschäftigt war mich anzustarren ergriff ich das Wort.

,, Warum siehst du Lucius so ähnlich?", fragte ich und hob mein Schwert leicht, da ich damit rechnen musste, dass mich Simon jeden Augenblick angreifen würde.

Simon antwortete nicht, sondern zeigte mir nur seine unmenschlichen, spitzen Zähne.

,, Warum?", wiederholte ich mich und hielt mein Schwert in seine Richtung.

,, Sprich nicht über diesen Verräter!", knurrte Simon und ging an der Feuermauer entlang, auf dessen anderer Seite ich mich befand.

Seine Worte verletzten mich und bezweckten, dass ich mich so fühlte, als hätte er mir einen Dolch ins Herz gerammt.

Er schien es zu bemerken und fing an breit zu lächeln.

,, Nein", lachte er. ,, Das kann nicht sein"

Ich hatte schon eine Vermutung, was er meinte, aber da er nicht über den " Verräter" sprechen wollte versuchte ich das Thema zu wechseln.

,, Wo ist Timandra?", fragte ich Simon eindringlich und hoffte das ich einschüchternd wirkte und er den Klos in meinem Hals nicht bemerkte.

,, Du bist in ihn verliebt", lachte Simon fröhlich weiter und ignorierte meine Frage.

,, Wo ist Timandra?", wiederholte ich diese.

Simon grinste mich weiterhin belustigt an und schien immer noch nicht auf meine Frage eingehen zu wollen.

,, Was grinst du so blöd", bluffte ich ihn an.

Er ging seinen Weg, den Flammen entlang weiter und schien mir nun nicht mehr antworten zu wollen.

Ich hörte, wie eine Tür weiter oben aufging und hörte Stimmen.

,, Hier unten ist sie", erklang die Stimme des Vampirs, der vorher bei Simon war.

Ich fluchte und rannte zu einer Tür hinter mir.

,, Nicht so schnell", meinte Simon und ich hörte ein leises knacken der Tür, als ich versuchte sie zu öffnen wollte sie nicht aufgehen.

,, Du bist nicht die einzige, die ein paar Tricks auf Lager hat!", behauptete Simon und sein grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt möglich war.

Als ich mich wieder umdrehte, standen mehrere Vampire in der Nähe von Simon und alle waren sich ihres Sieges sicher.

Ich war in der Falle und ihnen Zahlenmäßig weit unterlegen.

Engel weinen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt