Bett gekettet

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Raven schüttelte sich kurz und sah zu mir. "Du hast bir eine Rippe gebrochen." Ich zuckte die Schultern. "Sei froh das du die Fenster weggeschoben hast, sonst wärst du dadurch geflogen." Grinsend wichte er sich das Haar aus dem Gesicht und kam einen Schritt auf mich zu. Wir umkreisen uns wieder und prallten dann mit unseren Schwertern zusammen. "Wir sollten so was öfters machen." Ich sah ich geschockt an. "Damit ich noch mehr bei dir hängen muss? Nein, danke!" Ich drehte mich um meine eigene Achse und schlug ihm das Schwert aus der Hand. Kuri schlug schwingend in einen Baum ein und Raven sprang zurück. Er war Blut getränkt und ich sah bestimmt nicht gerade besser aus. "Der Kampf ist vorbei." Sagte ich langsam, blieb aber stehen. Raven stellte sich aufrecht hin und wir verbeugten uns leicht. "Sorry, wegen Kuri. War nicht absichtlich." Er zog sein Schwert aus dem Baum und zog es schnell durch die Luft. Das Blut, was an der Klinge klebte, perlte ab und zog einen Halbkeis auf den Boden. Ich tat es ihm gleich, drehte ihm den Rücken zu und ging in die Halle zurück. Einige der Wölfe, darunter auch meine Jungs, starrten uns mir offenen Mund an. "Genau deshalb hasse ich es wenn jemand mir beim Kampf zu schaut." Murmelte ich leise. Raven betrat die Halle. "Ich stell dir die Matten in Rechnung.","Du wolltest mit mir Kämpfen." Ich zuckte die Schultern und ging zu meiner Hülle. Victor stand etwas versteif dort und sah mich mit geweiteten Augen an. Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte betrat Lucien die Halle und mussterte uns. "Raven hat eine gebrochende Rippe und paar übele Schnitte." Gab ich ihm zur Hilfe. Lucien verdrehte die Augen. "War ja klar. Das ihr es immer übertreibt. Es ist ein wunder wenn mal nichts geschehen sollte." Er seufzte und zeigte zur Tür. "Ich will euch beide oben sehen und zwar sofort." Ich verzog das Gesicht, steckte Jerref in seine Hülle und ging Raven hinterher. Lucien erteilte den anderen knapp paar befehle und lief uns hinterher. Erst jetzt bemerkte ich den Schnitt an meiner linken Seite und betrachtete ihn. "Du kannst ja doch zu schlagen." Grinsend sah ich Raven an. "Jetzt sag mir nicht das fällt dir jetzt erst auf?","Doch, eigentlich schon." Ich drehte mich mit der Seite zu ihm. "Oh..." Raven hielt mir die Tür zum Kankenzimmer auf. "Danke." Ich trat rein und ließ mich sofort aufs Bett fallen. Kaum saßen wir, betrat Lucien auch schon den Raum. "Raven Hemd und Hose aus. Lyana Hose aus und wehe ich höre irgendwas." Ich seufzte und zog mir die Hose aus. Raven tat es mir gleich und murrte irgendetwas vor sich in. Ein großer Schnitt lief ihm über den Oberschenkel. "Autch, war ich das?" Ich sah mir den Schnitt an. "Haha, wer den bitte sonst?","Ich dachte du hättest vergessen dir die Nägel zu veilen." Er zog die Augen zusammen und wollte gerade etwas erwiedern als Lucien den Raum wieder betrat. Er hatte sich umgezogen und ein paar Urtersilien geholt. "Raven, dein Bein." Lucien säuberte die Schnitte und Verband sie. "Wenn du dich bis morgen schonst, sind sie morgen schon verheilt. Deine Heilung geht gut voran. Bleib wenigstens etwas im Bett.","Okey doc." Raven zog sich an und wollte schon nach draußen gehen, als Lucien ihn warnend an sah. "Ich habe nichts davon gesagt das du den Raum verlassen darfst, oder?","Nein." Brav setzte er sich zurück auf das Bett und verschränkte die Arme vor der Brust, wie ein bockiges Kind. "Wenn ihr lieb seid bekommt ihr einen Loli." Ich kicherte. "Du braust nicht zu lachen, Fräulein. Deine Wunden sehen etwas ernster aus." Licien betrachtete meine Wunde an der Seite. "Deine Heilung geht zwar gut voran, aber...ich glaube das müssen wir trotzdem nähen." Ich seufzte. "Das kommt davon wenn ihr rum spielt.","Naja, es ist besser rumzuspielen als ernst zu machen." Gab ich ihm zu verstehen. "Junge Dame, der Schnitt geht an manchen stellen bis zu den Knochen. Ich sage nicht das ihr ernst machen sollt. Ihr sollt doch einfach nur aufpassen." Er wurde etwas lauter und blickte von mir zu Raven und wieder zurück. "Und jetzt leg dich hin. Ich werde den Schnitt und dem an deiner Wade jetzt nähen und für den restlichen Tag habt ihr beide Bettruhe, verstanden?","Ja." Kam es von uns gleichzeitig. "Soll ich es betäuben?","Nein, das geht schon." Er nickte und reinigte die Wunde. Ich schloss meine Augen und versuchte nicht jedesmal zusammen zu zucken wenn er mit dem Tupfer erneut die wunde sauber machte. "Ich fang jetzt an." Knapp nickte ich und spürte die Stiche. "Oh, verdammt." Keuchte ich und kniff die Augen zu. "Soll ich dir das Händchen halten?" Raven klang amüsiert. "Halt bloß deine verdammte klappe und sei froh das ich hier liege sonst dür-","Seid alle beide still." Ich schwieg wieder. Jedesmal wenn Lucien erneut einen Stich machte zuckte ich zusammen. "Nummer eins wäre erledigt." Er säuberte die wunde erneut, schmierte irgendetwas drauf und Verband es. "Jetzt zu Nummer zwei. Raven tu mir den gefallen und dreh sie vorsichtig um." Lucien betonte das Vorsichtig extra. "Gern." Ich hörte wie er aufstand und zum Bett herüber kam. Warme Hände fassten mir an die Schulter und an die Hüfte. "Auf drei. Eins...zwei...drei." Sie hoben mich an und drehten mich auf den Bauch. Kurz keuchte ich auf und unterdrückte den Schrei. "Geht es?", "Alles bessens." Murmelte ich leise und atmete langsam aus. "Ging mir noch nie besser.","Schön das du deinen Humor nicht verloren hast." "Raven, halt die babbel und setzt dich wieder hin, ich will nichts hören." Er entfernte sich wieder und Lucien verschloss auch den Schnitt an meiner Wade. "Ich dreh mich selber um." Er war gerade fertig. "Überanstrenge dich nicht." Ich seufzte. "Ich bleib doch auf dem Bauch liegen. Geh bitte mal ein paar Schritte zurück." Ich hörte wie er sich entfernte und entblößte meine Flügel. Schützend legte ich sie um mich und drehte mich etwas zur Seite, damit ich besser sehen konnte. "Danke." Lucien schüttelte den Kopf und zog sich die Handschuhe aus. Als er gehen wollte rief ich nach ihm. "Ich will den Loli haben. Den hab ich mir verdient." Mit großen Augen sah ich ihn an. "Ok, warte kurz." Er ging. Grinsend wartete ich und nahm dann den Loli. Den steckte ich mir sofort in den Mund. "Wer bist du?" Raven betrachtete mich misstrauisch. "Lyana, wer denn sonst?" Gab ich in dunkler Stimme zurück und griff nach Jerref. Mein Katana legte ich neben mich und aß den Loli auf. Gähnend mumelte ich mich ins Kissen und dämmerte weg.

Verwirrt und schwern Atems kam ich wieder zu mir. Ich lag immer noch im Krankenzimmer und Jerref lag neben mir. Raven konnte ich nicht sehen. Seufzend ließ ich mich wieder ins Kissen fallen und dachte nach. Mir fiel aber nichts besonderes ein was mir so eine Verwirrung einhandeln könnte. Jemand betrat den Raum. "Du solltest noch was schlafen." Raphael betrat den Raum. Er sah müde aus. "Wie oft bist du jetzt schon hier gewesen?" Gähnend setzte er sich hin. "Seit Lucien mir das ok gegeben hat, alle zwei Stunden." Er gähnte erneut. Seufzend rutschte ich zur Seite und klopfte auf die Matratze. "Das Bett ist groß genug. Dann musst du nicht immer hierher laufen um zu schauen ob es mir gut geht." Er gähnte noch einmal und stand murrend auf. "Ich kann auch oben-","Verdammt. Jetzt legt dich hier hin. Ich werde shon nicht zerbrechen." Er atmete tief durch und legte sich auf die Matratze. Ich gab ihn die decke und kuschelte mich ins Kissen. "Ist dir nicht kalt?" Ich zuckte die Schultern. "Wirst du dann merken wenn du keine decke mehr hast. Wie lange habe ich eigentlich geschlafen? Bestimmt nicht viel.","Nein, viel nicht. Lucien hat mich, nachdem du schon eine Stunde hier warst erst reingelassen und dann war ich alle zwei Stunden wie gesagt hier. Im groben und ganzen hast du bis jetzt nur fünf Stunden schlaf gehabt." Ich seufzte. "Nein, das ist wirklich nicht viel." Müde umklammerte ich mein Kissen und legte ein Bein über Jerrefs Hülle. Raphael deckte uns zu und drehte sich etwas zur Seite. "Wie geht es dir?" Blinzelt sah ich ihn an. "Mir geht's gut...bin nur was Müde, sonst alles paletti." Ich murmelte noch irgendwas vor mich hin und schlief dann ein.

"Mein Kind","Nyx." Erfreut sah ich sie an und verbeugte mich dann. "Wie schön dich hier zu sehen." Sie lächelte mich freundlich an und zeigte mit einer kleinen Handbewegung zum Garten. "Komm, gehen wir ein Stück." Sie ging etwas vor und ich folgte ihr. "Ich habe dir heute beim Kämpfen zugesehen." Unsicher lächelte ich sie an. "Das war kein wirklicher Kampf. Raven ist ein guter Freund von mir. Wir haben 'gespielt'" Das gespielt setzte ich in Anführungszeichen. "Dennoch hat es mir spaß gemacht euch dabei zu zusehen. Auch wenn ihr nur gespielt habt, erfährt mann immer etwas aus dem Kampf." Leicht verwirrt folgte ich ihr weiter. "Was habt ihr denn erfahren?" Nyx lächelte. "Du bist guten Herzens.","Nicht immer. Ich töte Menschen.","Ja, mein Kind. Menschen die viel falsch tun oder taten. Es ist kein Verbrechen, du befreist sie." Jetzt war ich erst recht verwirrt. "Wie soll icj sie denn befreien?" Ohne mir zu antworten Schritt sie weiter. Ich seufzte. "Wieso bin ich hier?","Dafür gibt es keinen Grund, mein Kind. Ich brauche keinen Grund um dich hier zu haben. Deine Seele möchte es." Sie lächelte mich wieder an. "Aber auch diese Zeit ist begrenzt. Du solltest wieder daheim sein. Dein Gemahl erwartet dich. Ich freue mich euch beide bald zusehen.","Sowie ihr euch freut, freue ich mich ebenfalls." Ich verbeugte mich vor ihr. "Denke an neine Worte, mein Kind.
Deine Geschichte hat erst begonnen.
Wie ein Baum wächst,
So wächst auch du.
Auch das dunkle wird an deiner Seite sein.
Wie das Gute,
So auch das Böse."

Ich wachte auf und blinzelte. Was war denn das? Müde rieb ich mir das Gesicht und kuschelte mich wieder in mein warmes Kissen. Naja, es war kein Kissen. Es war Raphaels Brust. Er sah mich an. "Du auch mal wach?", "Ja." Er lachte auf und seine Brust vibrierte. "Du hast wenigstens was Schönes geträumt. Du hast nämlich im Schlaf wie eine verrückte gegrinst." Ich legte mein Kinn auf seine Burst um ihn ansehen zu können. "Mag sein." Grinsend sah ich ihn an. "Wie geht es dir?" Langsam streckte ich mich und setzte mich auf. "Alles noch dran." Er verdrehte die Augen. "Mir geht es gut. Die Schnitte tun nicht mehr so weh. Ich glaube sogar der Schnitt an meiner Wande ist fast verheilt." Lucien betrat das Zimmer und beachtete Raphael nur kurz. "Dann kann ich ja die Fäden heraus holen." Raphaels blick war verwirrt. "Du musstes genäht werden?","Ja das musste sie. Neun Stiche an der Wade und dreizehn an den Rippen." Ich nickte. "Nochmal werde ich das aber nicht ohne betäubung machen." Ich verzog das Gesicht und dachte an die Schmerzen. "Du hattest die Betäubung abgelehnt?" Lucien seufzte und schob Raphaels Beine weg, dann nahm er sich meins und schnitt den Verband auf. "Ja, sie wollte das ohne Betäubung machen." Er betrachtete die Verheilte wunde. "Alles ok. Der Schnitt ist ordentlich verheilt. Wie geht es der Seite?","Zieht noch etwas, aber sie sollte morgen verheilt sein." Sachte zuckte ich die Schultern. "Gut, Raphael wird bestimmt so lieb sein und dir den Verband wechseln. Ich muss nich wo anders hin. Eine Geburt steht an.","Herzlichen Glückwunsch von mir und ich denke er wird es machen. Wenn nicht werde ich jemand anderes fragen." Lucien nickte, stand auf und reichte Raphael zwei Verbände. "Pass auf das die Rippen richtig verbunden sind." Er nickte und Lucien verschwand.

Leben? So nenne ich das hier nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt