Kapitel Nr. 104

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Ich erwachte gefesselt an einem Krankenhausbett. Benommen blickte ich auf mein linkes Handgelenk. Es war mit einer Handschelle ans Bettgerüst gefesselt. Ich sah mich im Raum um und entdeckte niemand weiteres. Seufzend lehnte ich mich zurück und starrte die decke an. Dachten die wirklich, das diese Handschellen mich festhalten würden? Ehe ich etwas dagegen unternehmen konnte, wurde die Türe geöffnet. Ich hob den Kopf an um zu sehen wer da den Raum betrat. Es waren zwei Männer. Sie waren komplett in schwarz gekleidet. Der erste Mann war etwas älter und hatte schon graues Haar. Sein Gesicht war kantig und dazu hatte er dunkel braune Augen. Der zweite Mann war eindeutig jünger. Er hatte schwarzes Haar und gelb-braune Augen, was darauf schließt das er ein Wer-Tier war. Beide trugen ein T-Shirt mit den Buchstaben VFH. Ich ließ mich zurück auf das Kissen sinken und schloss die Augen. Darauf hatte ich jetzt überhaupt keine Lust. "Was kann ich für sie tun?" Ich setzte mich auf und gähnte. Wir wollten doch nicht unhöflich sein. "Wir sind von der VFH-", "Der was?" Unterbrach ich ihn verwirrt. "Von der Organisation der anders artigen Wesen, VFT. Wir hören uns die Probleme der anderen Wesen an." klärte mich der Alte Mann auf. "Aha und die Herren heißen?", "Ich heiße John Merst und das ist mein Partner Daniel Desteck." Ich nickte. "Und sie wollen?" Mister Merst lächelte mich an. "Uns mit ihnen unterhalten." Ich hielt mein seufzen zurück. "Gegen sie wurde eine Anzeige wegen Mord, an zweier Vampire ausgestellt und das von mehreren Personen." Ich knurrte unwillkürlich. "Ich habe gestern Nacht, Menschen Leben gerettet und was erhalte ich dafür?" Wütend funkelte ich die beiden an. "Uns ist sehr wohl bewusst was sie gestern Abend vollbracht haben, deshalb sind wir hier. Wir haben uns mit dem Veranstalter, der gestrigen Feier in Verbindung gesetzt da es seine Vampire waren die getötet wurden." Sprach er ruhig zu mir. Verwundert sah ich ihn an. "Und was hat Sokrathes gesagt?" Wenn er verwundert war, das ich einen Urvampir mit Namen ansprach, so ließ er es sich nicht anmerken. "Er sagte und ich zitiere: "Wenn sie so dumm waren und sie angegriffen haben, hatten sie es verdient."" sagte Mister Desteck. "Als wir ihn darauf fragten, wie er dies meinte. Legte er einfach auf.", "Vielleicht wären sie so nett und könnten uns aufklären?" erwiderte Mister Merst nun freundlich. Ich seufzte. "Vom der Hierarchie bin ich viel höher gestellt. Das meinte Sokrathes damit.", "Wie weit oben stehen sie denn?" Sie waren wohl gut informiert, denn sie fragten mich nicht nach der Hierarchie. Grinsend sah ich sie an. "Wo würden sie mich denn einordnen?" Sie schwiegen kurz und musterten mich. "Ich denke sie sind unter den Urvampiren." sagte Mister Desteck. "Da würde ich sie auch einordnen." Stimmte ihm Mister Merst zu. "Da muss ich sie leider beide enttäuschen. Ich bin viel höher als die Urvampire eingestuft." Kurz schwiegen sie, ehe Mister Desteck anfing zu kichern. Er übertönte dies mit einen Husten. "Verzeihung, aber das glaube ich ihnen nicht." Wütend funkelte ich ihn an. Mister Merst murmelte etwas vor sich hin und blickte dann auf. "Verzeihen sie ihm, er weiß nie wann es angebracht ist ein Pokerface zu bewahren." Ich wunk ihn ab. "Wenn sie gestatten, würden sie uns vielleicht verraten wie hoch sie in der Hierarchie stehen?", "Ich stehe in der Hierarchie ganz oben." sagte ich grinsend. Kurz blieben sie still und dann fing Mister Desteck an zu lachen. Ich sah rot für ihn. Knurrend packe ich ihn an der Kehle und hob ihn hoch. Erschrocken riss er seine Augen auf und wandte sich panisch unter meiner Hand. "Versuchen sie nie wieder mich auszulachen. Besonders nicht wenn sie über mich nichts wissen. Haben sie mich verstanden?" Ich spürte ihn unter meiner Hand schlucken. Er umklammerte mein Handgelenk und nickte mit rotem Kopf. Ehe ich etwas weiteres sagen konnte, wurde mir eine Waffe an den Kopf gehalten. "Lassen sie ihn runter." Mister Merst stand hinter mir, mit erhobener Waffe. Ich konnte seine Angst genauso gut riechen, wie ich sie sehen konnte. Ihm stand die Angst im Gesicht geschrieben. Ich stieß Mister Desteck weg und drehte mich zu seinem Partner um. "Sie glauben doch nicht im ernst, das mir diese Waffe etwas tun könnte oder?", "Das sind Silberpatronen." erwiderte er. Silber tat zwar weh, brachte mich aber nicht um. Nein, es machte mich aggressiv und da die Magie gerade am höchsten stand, würde ich die beide nur umbringen. "Ich würde ihnen nicht empfehlen auf ich zu schießen, wenn sie und ihr Partner Leben wollen." Wir starrten uns gegenseitig an, bis er die Waffe langsam herunter nahm und sich nach seinem Partner erkundigte. Dieser hatte rote würgemale am Hals. Diese würden spätestens in paar Minuten blau werden. Meiner Dämonin war dies Befriedigung genug und sie zog sich wieder zurück. "Sie sollten ihren Hals kühlen." Ich setzte mich auf das Bett und berührte meinen Oberschenkel. Mein Dolch war noch vorhanden. Ich seufzte erleichtert. "Wie konnten sie diese Handschellen Zerstörern? Sie sind so konstruiert das selbst ein Werwolf sie nicht brechen kann." Mister Merst sah mich an. Seine Hand lag immer noch auf seiner Waffe. Ich zuckte mit den Schultern. "Wie ich bereits sagte, bin ich viel höher gestellt als Urvampire. was bedeutet das ich auch höher als Werwölfe gestellt bin. Es braucht ein bisschen mehr um mich festzuhalten." Es klopfte an der Tür. "Herein." Lucien betrat den Raum und blieb verwundert stehen. Er sah zu den beiden Männer und hob eine Augenbraue. Hinter ihm kam Jack zum Vorschein. Er trug einen Mantel und meine Schatullen unterm Arm. "Kommt rein." Lucien kam zu mir und überreichte mir Jerref. "Raphael ist noch unten. Wir sollten schon mal zu euch hoch kommen um eigentlich genau solch eine Situation zu verhindern." Er seufzte. "Sowie es mir aber scheint, sind wir doch zu spät gekommen." Jack kam zu mir und gab mir meine Schatulle. "Danke." Ich sah zu Lucien. "Ist soweit alles geklärt?", "Ja, Sokrathes hat alles geregelt. Er hat für sie einen Brief dar gelassen." Er zog aus seinem Mantel einen dunkelroten Umschlag und überreichte ihn mir. Ich nahm ihn entgegen und zerbrach das Wachssiegel.

Leben? So nenne ich das hier nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt