Meine Entscheidung

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Erzähler

"Soweit ich das beurteilen kann, erwacht ihre andere Seite." Agares stand neben der Tür und blickte zu dem verwundertem Erzengel. Dieser saß in einem Sessel und sah zu Lyana. Sie lag bewusstlos in ihrem Bett.
"Andere Seite?" Wiederholte Raphael und blickte nun zu Agares auf. "Lyana ist eine Dämonin." Raphael hielt inne. "Ok, das musst du mir erklären."," Ich werde es versuchen." Agares stellte sich gerade hin. "Lyana ist die Tochter eines Dämones. Sie ist aber nur eine halb Dämonin." Er stoppte als er das verwirrte Gesicht von Raphael sah. "Ihre Mutter war ein Mensch, deshalb ist sie nur eine halb Dämonin. Naja, das dachten wir."," Und was hat eure Meinung geändert?"," Die logischste erklärung wäre das sie durch die Versiegelung nun ein Vollblut ist... ach ich weiß nicht wie ich es erklären soll..." Agares seufzte. "Also sie ist jetzt ein Vollblut?"," Nein. So einfach ist das nicht." Der Dämon schwieg kurz ehe er weiter sprach. "Wie ich bereits schon sagte, ihre andere Seite erwacht. Also ihre Dämonenseite.", "Und wielange dauert das?" Raphael sah besorgt zum Bett herüber. "Das wissen wir nicht. Es ist erst das zweite mal das ein Mensch ein Halbblut auf die Welt gebracht hat und dann noch die Versiegelung..."," Es könnte also sein das es für immer so bleibt?" Agares nickte. "Und wer ist Ihr Vater?" Der Dämon erwiederte darauf nichts. Also sprang Justin ein. "Er ist einer der Großen Neun."," Wer genau?","Ich glaube das werdet ihr noch früher als euch lieb ist erfahren." Raphael stand auf und schritt zum Fenster. Er blieb kurz dort stehen, ehe er auf Lyana zuschritt. Er hatte wieder seine Maske auf, den dort dahinter versteckte er seine Besorgnis. Am meisten aber seine Angst.

Lyana

Mir war so warm das ich das Gefühl hatte ich stand in Flammen. Jeder Luftzug an meiner Haut brannte und schmerzte. Mein Körper fühlte sich an als wäre ich mehrmals umgebracht worden. Wirklich alles tat mir weh. Aber am schlimmsten tat mir mein Kopf und mein Rücken weh. Eine kühle Hand strich mir über meine Stirn und jagte mir eine Schmerzwelle über den Körper. Ich wollte aufschreie, blieb aber stumm. Warum passiert mir das immer? Ich versuchte mich der Berührung zu entziehen, konnte mich aber kein stück bewegen. Hab hier mal das gefühl gehabt in Beton festzustecken? So fühl ich mich gerade und es war überhaupt nicht angenehm. Von jetzt auf gleich versagte meine Atmung. Panisch versuchte ich zu atmen doch ich bekam nicht genügend luft. Die luft fühlte sich dick und schwer an. Sie war wie Wasser, je mehr man davon schluckt, desto weniger Luft bekommt man. Plötzlich hörte ich etwas knacken und hielt geschockt hielt ich inne. Ich hatte nun alles um mich herum vergessen. War ich jetzt Tod? Was war passiert?

Raphael

Geschockt sprang ich einen guten Meter zurück und wich ihrem Flügeln aus. Ich hörte etwas knacken und sah mit an wie ihre Flügel wuchsen und sich veränderten. Ihre Flügel waren nun noch dunkler und die spitzen hatten sich in ein dunkelrot gefärbt. Nun waren sie mehr als drei Meter lang. Die goldenen Glöckchen wurden dunkelrot. Ihre Haare wurden Schneeweißen und ihre Spitzen färben sich in Blutrot. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich geglaubt ihre Haare wären in Blut geträngt worden. Immer noch geschockt sah ich zu wie sich ihre Ohren veränderten und nun spitz zusammenliefen. In ihrem Nacken blildete sich etwas. Ich konnte es zwar nicht genau sehen, aber es sah aus wie ein Rabe mit gespreizten Flügeln. Die Minuten verstrichen und nichts geschah mehr. Vorsichtig ging ich auf sie zu wurde aber von Justin zurück gehalten. "Was soll das?"," Nicht anfassen." Meinte er ängstlich und sah über seine Schulter zu ihr. Ihre Haut wurde noch heller als sie eh schon war und ihre Nägel wurden etwas Länger. Wir alle sahen sie an. Ihre Kleidung wurde durch ein Schwarzes Kleid getauscht. Es war wunderschöne. Staunend sah ich wieder zu ihrem Gesicht und erstarrte.

Lyana

Vorsichtig öffnete ich meine Augen und blinzelte gegen das licht. Nach dem sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten sah ich mich um und erblickte Raphael. Er wurde von Justin zurück gehalten. Fast schon ängstlich hielt er Raphael zurück und sah nun mich an. Geschockt ließ er ihn los und trat sofort zur Seite. Ich sah ihn noch kurz an, ehe ich meinen Blick auf den Erzengel richtete. Dieser sah mich geschockt, erleichtert und etwas ängstlich an. Moment? Ängstlich? Raphael? Ein Erzengel?
Nun bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich habe oft schon erlebt das Kobolde mich geschockt ansahen aber noch nie wirklich nie ein Erzengel. Langsam setzte ich mich auf und weiße Haare versperrten mir die sicht. Etwas verwundert hob ich meine Hand, strich mir meine Haare aus dem Gesicht und klemmte sie mir hinters Ohr. Sofort fiel mein blick auf das Schwarze Kleid. Seufzend schloss ich die Augen und zählte von zehn herunter. Als ich bei null ankam öffnete ich meine Augen. Nichts hatte sich verändert. Warum denn auch?
Ich atmete tief durch und roch minze, salz, sand und etwas süßes. Die Minze konnte ich Raphael zuordnen, das Salz und den Sand, Agares aber dieses süße Aroma konnte ich keinem wirklich zuorden. Ich sah mich um und blieb bei Justin hängen. Dieser stand ängstlich hinter Raphael. Ich atmete nochmal tief ein und grinste. So roch also angst. Die angst in Justins Gesicht zusehen war unbeschreiblich. Ich wollte mehr davon.
Sofort erloch mein lächeln. Warum fand ich das so erregend? Angst ist eine der sachen die ich am meisten hasse. Verärgert über mich selbst stand ich auf und ging ins Bad. Ich lief gerade am Spiegel vorbei, als ich inne hielt und nochmal zurück ging. Langsam sah ich in den Spiegel und verstand warum Justin so verängstigt war. Meine Augen waren Schwarz und meine Iris Rot. Sie hatten etwas Katzen artiges an sich. Seufzend drehte ich mich um und hielt zum zweiten mal inne. An meinem Nacken saß ein Rabe. Seine Flügel reichten vom einem Ohr zum anderem. Ich riss meine Augen auf. Ich hatte Elfen Ohren. Verdammte scheiße! Ich stützte mich am Waschbecken ab und faste mir an die Ohren. Sie waren echt. "Was zum-" Ich unterbrach mich selbst als ich meine Stimme hörte. Sie war ausdruckslos, kalt und wütend. Geschockt hielt ich mir eine Hand auf den Mund. Noch ehe ich das klopfen hörte wusste ich das Kaname und die anderen davor standen. Es klopfte. Ich blieb stehen und rührte mich nicht. Es klopfte erneut. Dieses mal öffnete Agares die Tür etwas. "Was ist dadrin los?" Kaname klang etwas wütend. Hoffentlich hat er mich nicht gehört. "Miss Lyana geht es zurzeit nicht gut. Ich würde es befürworten wenn Ihr später noch einmal kommt. Ich werde sie Informieren das Ihr hier wart." Agares verbeugte sich leicht und schloss die Tür wieder. Doch so einfach gab Kaname nicht auf. Er klopfte erneut. Seufzend trat ich wieder ins Zimmer. "Soll ich Ihn rein lassen, My Lady?"," Noch nicht." Meine Stimme klang nun weicher. "Wie Ihr wünscht." Ich nickte und drehte mich zu Raphael um. "Ich muss mit dir reden." Etwas erschrocken zuckte er zusammen, erwiederte aber nichts darauf. Ich ging auf den Balkon zu und trat heraus. "Justin, Agares und Lyakon?" Alle drei sahen zu mir auf. "Ja, Herrin?" Antworteten sie im Chor. "Bleibt bitte hier. Ich werde nicht zulange weg bleiben." Mit diesen Worten sprang ich über das Geländer und flog auf das Dach des Hauses. Kurz nachdem ich oben ankam, erreichte auch Raphael das Dach. Noch immer leicht geschockt sah er mich an. "Tut mir leid wenn ich dich so erschrocken hab." Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm und ging etwas auf Abstand. "Ich habe nicht gedacht das ich mich...so stark verwandelt habe." Ich lächelte schwach auch wenn er es nicht sehen konnte. Als er nichts sagte sprach ich weiter. "Ich denke du wirst mich nicht mehr in deiner Nähe haben wollen." Er sagte nichts dazu und das verletzte mich. "Ich meine eine Dämonin unter Engeln? Es tut mir leid das ich dir nie etwas gesagt habe." Zum schluss wurde ich immer leiser. Ich setzte ein Lächeln auf, drehte mich um und blickte ihm in seine Gold-braunen Augen. Sie verrieten mir nichts. "Ich werde jemanden schicken. Er wird meine restliche Kleidung und meine Waffen holen. Auch werde ich dir das Geld für die Kleidung komplett zurück erstatten." Ich drehte mich wieder um und blinzelte die Tränen weg. "Ich werde alles mitnehmen. Es wird so sein als sei ich nie dagewesen und wenn du damit nicht zufrieden bist, werde ich meinen Vater fragen ob er die Erinnerungen von mir euch nehmen kann. Ich verspreche es wird alles so sein als wäre ich nie dagewesen." ^Ihm ist das doch egal. Du bist eine Dämonin. Du wast nie für in da.^ Die Stimme war wieder da. Ich ignoriert sie, trat ganz an den Rand und drehte mich zu Raphael um. "Lebe wohl." Ich sprang, drehte mich in der Luft und kam sanft auf dem Boden auf. Ohne noch einmal hoch zusehen ging ich in den Wald und ging zum See. Am Wasser blieb ich stehen und versuchte meine Tränen weg zu blinzeln. Ich wusste noch nichtmal warum ich angefangen hatte zu heulen. Naja, eigentlich schon aber wenn juckt es? Genau, niemanden. Ich sah auf das Wasser und beobachtete die Spiegelung des Mondes. Wir hatten diese Nacht Vollmond. Ohne weiter auf die Zeit zu achten blieb ich am See stehen. Erst als es langsam wieder hell wurde und ich die Unruhe im Haus bemerkte, machte ich mich auf den Weg zurück. Ich flog zu meinem Balkon hoch. Im Zimmer fand ich niemanden vor also legte ich mich in mein Bett und versuchte zu schlafen. Was nicht gerade einfach war, doch irgendwann überfiel mich die Müdigkeit und ich schlief ein. Die Nacht träumte ich immer wieder von meinem eigenen Tod und jedesmal war er schlimmer als der davor.
Müde wurde ich wach und blieb im Bett liegen. Ich versuchte mich auf die andere Seite zu legen, stieß aber auf Widerstand. Verwundert öffnete ich meine Augen und befand mich in Raphaels armen wieder. Er hatte einen Arm um mich gelegt und mich an seine Bust gezogen. Den anderen Arm hatte er unter meinem Kopf. Er hatte die Augen geschlossen und Atmete Regelmäßig. Kurz schloss auch ihm meine Augen und löste mich dann aus seiner Umarmung. "Bleib." Ich hielt in meiner Bewegung inne und sah nah hinten. Raphael drehte sich auf den Bauch und zog das Kissen zu sich. Ich stieß den Atem aus und fragte mich wann ich ihn angehalten hatte. Kopfschüttelnd ging ich in mein Bad und ging Duschen.
Frisch geduscht stieg ich aus der Duche und zog mir ein Schwarzes Korsettkleid an. Gähnend betrat ich mein Zimmer und sah zu Raphael. Seine Hand strich über meine Bettseite und hielt dann in der Bewegung inne. Müde richtete er sich auf und sah etwas wütend meine Bettseite an. Ich seufzte, ging zu meiner Kommode und nahm mir den Dolch meines Vaters, ein paar Messer und mein Langschwert. Raphaels blick bohrte sich in meinen Rücken, doch ich beachtete ihn nicht. Ich hatte ihm versprochen das er mich nie Wiedersehen wird, also ging ich auf die Tür zu. Ich wollte sie gerade aufziehen als mich Raphaels Stimme unterbrach. "Ich Glaube wir sollten uns mal unterhalten.","Ich denke nicht das dies nicht nötig sein wird, Sephira Nezach." Ich zog die Tür einen Spalt auf. "Oh doch." Nun war er wütend. "Ich werde sie und Sephira Kether Heute Abend mit zur Feier mitnehmen. In dieser Zeit wird jemand meine Sachen holen. Es ist bereits alles geklärt..."," Hör auf alles alleine zu entscheiden.","...Justin ist bereits auf dem Weg den Fürst der Engel zu holen. Ich werde sie jetzt alleine lassen." Ich zog die Tür weiter auf. "Lyana! Hör auf mich zu ignorieren."," Ich wünschte das wäre so einfach." Flüsterte ich und trat aus der Tür.

Leben? So nenne ich das hier nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt