Verfolgung

162 9 0
                                    

Erzähler

Der Boden knarzte und risse bildeten sich unter ihren Füßen. Geschockt schrie sie auf, doch ihr schrei ging in dem lärm unter. Der Boden brach unter ihr weg und sie viel, doch der fall war nur von kurzer Dauer, denn kurz nachdem der Boden unter ihr weg brach kam sie auf einem neuen auf. Immer noch unter schock ging sie in die knie und versuchte zu atmen, was nicht gerade einfach war da der ganze alte Staub aufgewirbelt wurde. Hustend versuchte sie so wenig wie möglich von dem Staub einzuatmen und hielt sich ihre Hand vor den Mund. Ein knarren ließ sie inne halten. Aufmerksam sah sie sich um, konnte aber nichts verdächtiges entdeckt, geschweige irgendetwas sehen. Noch nicht mal ihre eigene Hand vor den Augen. Wieder ein knarren, dieses mal lauter und etwas länger. Ein schmaler riss machte sich an ihrem Schienenbein bemerkbar. Erschrocken riss sie ihre Augen auf.
Der Boden brach unter ihr weg und sie fiel. Sie fiel, immer weiter. Immer tiefer und nichts hielt sie dabei auf. Mit einem mal kam sie auf dem Boden auf und all ihre luft wurde aus ihrem Körper gepresst. Auch brachen einige ihrer knochen durch den Aufprall. Ihre Rippen bohrten sich schmerzhaft in ihre Lungen. Kleine schwarze Punkte tanzten vor ihrem Auge und wurden immer größer, bis sie sich ihnen hingab und das Bewusstsein verlor.

Lyana

Schwach öffnete ich meine Augen und blinzelte gegen das helle Licht an. Die Traumstücke verwommen immer mehr hinter meinem innerem Auge und ganz schwach konnte ich mich noch wage an den Traum erinnern. Wobei, ich nicht der Meinung bin das es ein Traum war, doch weiß ich nicht was es dann wirklich war. Vorsichtig versuchte ich mich aufzurichten, war aber eindeutig zu schwach dafür, denn mein Körper wollte mir padu nicht helfen. Nach weiteren versuchen gab ich es auf und blieb liegen. Ich schloss meine Augen und passte meine Atmung an meinen Herzschlag an. Nach kurzer Zeit verlor ich mein Zeitgefühl, mein Körper verfiel in leichte Panik doch ich atmete entspannt weiter. Nach weiteren Minuten entspannte sich dann mein Körper und meine Verkrampfungen lösten sich langsam, auch meine Atmung wurde tiefer und mein Herzschlag kräftiger. Langsam kam ich aus der Trance zurück und verließ sie dann komplett. Ich öffnete meine Augen und atmete einmal richtig durch, ehe ich mich aufsetzte und mir durch das Haar fuhr. Erst jetzt bemerkte ich das jemand im Raum war, also hielt ich inne und sah mich um. Ich lag in einem großem Raum, mit braunen Deckenbalken und Elfenbein farbigen Wänden. An der Decke hing ein großer Kronleuchter. Es sah so aus als fielen kleine Wassertropfen von ihm herunter. An den Wänden hingen alte Teppich und meistens stand direkt daneben ein Regal mit Büchern oder anderen Sachen. Ich lag in einem schwarzem Himmelbett. Die säulen des Bettes waren etwas dicker wie bei anderen Himmelbetten und trugen das 'Dach' vom Bett. Meine Decken und die Kissen wurden in rot und Gold bestickt. Alles im allen sah es sehr aufwendig aus und teuer. Neben dem Bett, stand ein kleiner schwarzer Nachtisch. Darauf brannte eine Kerze und erleuchtete den Raum. Staunend sah ich weiter und blieb an einem Sessel hängen. Denn auf diesem saß Raphael, mit ausgestreckten Beinen und schlief. Seufzend schlug ich die Decke beiseite und setzte mich an die Bettkante. Vorsichtig stand ich dann auf und stützte mich an einen der Bettsäulen ab. Es war schon anstrengend nicht gleich wieder hin zu fliegen, aber ich hielt mich. Nach dem ich mir sicher war, das ich nicht hin fliegen würde, ging ich vorsichtig auf die Tür an meinem Bett zu und öffnete sie. Ich fand mich im Badezimmer wieder. Es wurde komplett in schwarz gehalten und von der Decke hing ein dunkelroter Kronleuchter. Im Raum verteilt standen Kerzenleuchter und erhellten den Raum. Ich ging zum Waschbecken und vermied es in den Spiegel zu sehen. Ich sah bestimmt fruchtbar aus. Meine Neugier siegte dann doch und ich sah auf. Furchtbar hat es noch nicht mal annähernd beschrieben, denn ich sah einfach nur beschissen aus. Ich hatte dunkle Augenring, fettiges Haar, eindeutig zu blasse haut und sah aus als hätte ich seit Jahren keinen Schlaf bekommen. Seufzend drehte ich mich von meinem Spiegelbild weg und ließ das Wasser in die Badewanne laufen. Langsam zog ich mich aus. Meine durchschwitzte Kleidung warf ich achtlos in irgendeine Ecke und meine Waffen legte ich alle auf das Waschbecken. Ich stellte das Wasser ab und ließ mich vorsichtig in das heiße Badewasser gleiten. Als ich drinne war, schloss ich seufzend meine Augen und entspannte mich. Nach dem ich mit Haare/Körper waschen fertig war, wickelte ich meine Haare in ein Handtuch ein und band mir eins um den Körper. Ich nahm mir den Dolch meines Vaters und schnallte ihn mir um den Oberschenkel, die anderen ließ ich liegen. Sauber ging ich zurück in das Zimmer indem ich wach wurde und legte mich wieder ins Bett. Raphael saß immer noch schlafend im Sessel und schnarchte leise vor sich hin. Leicht grinsend warf ich die Handtücher aus dem Bett und murmelte mich in die Decke ein. Mit einem seufzer schlief ich wieder ein.
Ich wurde davon geweckt, das jemand stark fluchend im Raum auf und ab ging. Müde rieb ich mir die Augen, setzte mich auf und klemmte mir die Decke unter die Arme. Raphael lief im Raum auf und ab. Er hatte mich noch nicht bemerkte, also stand ich auf und stellte ihm ein Beinchen. Unerwartet flog er darüber und landete mit dem Gesicht voraus auf dem Teppichboden. Jetzt war es still. Langsam drehte sich sein Kopf in meine Richtung. Er ließ seinen Kopf zu mir hoch wandern und sah mich aus zusammen gekniffenden Augen an. "Dir auch einen Guten Morgen." Müde drehte ich mich um und ließ ich in den Sessel fallen. Ich schloss die Augen und versuchte wieder ein zu schlafen, aber ich war wach. Was hieß das mit dem schlafen konnte ich nun vergessen, also sah ich über die Schulter zu Raphael herüber. Dieser sah mich immer noch verwundert an. Bin ich ein geist? Fragte ich mich selber und legte meinen Kopf etwas schief. "Hallo~?" Fagte ich ihn, bekam aber keine Antwort. "Erde an Raphael?" Nichts. "Bist du jetzt ein Stein?" Fragte ich nun etwas lauter. In seinem Gesicht zuckte ein Muskel und ich glaube das hieß nichts gutes. Langsam und bedrohlich stand er auf und strich sein T-shirt glatt. "Warum liegst du nicht in deinem Bett?", "Ähm...weil ich wach bin?" Fragend sah ich ihn an und zog eine Augenbraue hoch. "Schön das du wach bist. Geh wieder ins Bett.", "Ähm...nein." Er hielt in seiner Bewegung inne und sah mich langsam an. "Bitte?","Ich sagte: Nein. Ich werde nicht wieder ins Bett gehen." Langsam atmete er durch und schwieg 10 Sekunden. "Du gehst jetzt wueder ins Bett-","Nein das werde ich nicht." Unterbrach ich ihn. "Ist dir eigentlich klar das du vergiftet wurdest und du seit über einer Woche im Bett lagst?" Ich kratzte mich am Kopf. "Eine Woche?" Murmelte ich vor mich hin. "Tja, da hat mein Körper etwas länger gebraucht um sich zu erholen. Sind die anderen noch hier?" Ich sah ihn an. In seinem Gesicht zuckten mehrere Muskeln. Bedrohlich kam er in meine Richtung. "Was soll das heißen da hat mein Körper was länger gebraucht ?" Er sprach mit fester stimme. "So wie ich das meinte.","Sei froh das du das überhaupt überlebt hast. Du hättest dabei sterben können-","Nop hätte ich nicht." Murmelte ich leise. "-weißt du eigentlich was dein Vater sich für sorgen gemacht hat?" Seufzend stand ich auf, band die Decke richtig und drehte mich zur Tür. "Du gehst jetzt wieder ins Bett, bis der Verdammte Arzt kommt.","Zeit verschwändung. Mir geht es wieder gut." Ich legte meine Hand aus den Türgriff und drückte ihn nach unten. "Lyana, ich meine-" Ich zog die Tür auf, erschreckte dabei die wache und lief den Gang herunter. Hinter mir wurde die Tür erneut aufgerissen. "Lyana, blei stehen!" Rief Raphael mir hinterher. "Nein. Fang mich doch." Schrie ich zurück und lief um die Ecke nach Links. Zehn...fünfzehn...zwanzig...Raphael rief mir irgendetwas zu, doch ich verstand es nicht da ich gerade in einem Zimmer verschwand und die Tür abschloss. Ich lehte mich mit dem Rücken an die Tür und fluchte laut auf. Jetzt wissen auch die anderen das ich wieder wohl auf bin. "Ahm...hallo." Ich winkte ihnen zu. "Solltest du nicht im Bett liegen?" Fragte Metathron. Gerade als ich ihm antworten wollte, lief Raphael an der Tür vorbei und meinte sauer. "Wenn ich die in die Finger kriege." Metathron zog fragend die Augenbraue hoch. "Du solltest noch im Bett liegen, oder?","Ähm...nein?" Er schüttelte den Kopf und klappte sein Buch zu. "Geh wieder ins Bett." "Och komm schon. Du nicht auch noch." Maulte ich und beobachte wie er Aufstand. "Komm ich bring-" Ich schloss die Tüe auf, zog sie auf und lief nach rechts, um Raphael nicht zu begegnen. Naja, aber so wie es das Schicksal nun mal will, lief ich meinem Vater direkt in die Arme. Geschockt schrie ich auf. "Verdammt." Fluchend drehte ich mich um und lief in die Richtung in der Raphael verschwunden war. "Lyana?" Fragte mein Vater. Ich sah ihn über die Schulter an. "Bis später.","Hey. Warte mal-" Ich verschwand hinter einer Ecke. Ich konnte gerade noch die Flügelspitze von Raphael sehen als sie hinter der Säule verschwand. Also drehte ich mich um und lief in den anderen Gang. Nach dem ich etwas gelaufen war blieb ich stehen und holte Luft. "Was machst du denn hier?" Ich drehte mich um. "Ahh~ Schlange." Geschockt lief ich in eine Sackgasse rein. Drehte mich um und ging bis zur Ecke. Vorsichtig spähte ich um die Ecke und sah einen verwirrten Palidanwis. "Oh...sorry hab dich nicht erkannt." Langsam kam ich hinter der wand hervor und sah mich schnell um und seufzte. Keiner war mir gefolgt. "Oh, bist du nicht die kleine von Samiel?","Ich bin nicht klein und ja die bin ich. Warum?" Er zuckte die Schultern und kam etwas herunter. "Solltest du nicht im Bett liegen?" Ich zuckte mit den Schultern. "Sollte ich.","Und waraum läufst du dann herum?"," Ich hatte keine lust mit einem Erzengel in einem Raum-","Meinst du den hinter dir?" Unterbrach mich Palidanwis. Ich nahm Raphael hinter mir wahr. "Genaus diesen Erzengel." Ich zeigte nach hinten, spran über den Schlangenschwanz hinweg und lief den Gang herunter. "Lyana bleib endlich stehen!","Nein." Rief ich ihm zu und lief nach Links, genau in ein paar Wachen herein. Grinsend drehte ich mich um und lief doch nach Rechts. "Hey! Stehn bleiben!" Riefen mir die Wachen nach und liefen mir hinterher. "Bleibt stehen!","Nein." Rief ich lachend und stieß eine große Flügeltür auf. Ich befand mich -mit einer Decke bekleidet- im Saal wieder. Einige Dämonen sahen zu mir. "Oho... das wir ja immer besser." Murmelte ich. Hinter mir ging die Tür auf und Raphael betrat den Saal, hinter ihm ein Paar der Wachen. Ich ließ mir keine zeit zu ausruhen und lief direkt in die Menge rein. "Dürfte ich mal?" Ein paar der Leute machten mir verwundert Platz. "Danke sehr." Ich lief schnell weiter und weichte sovielen wie möglich aus. Gerade sah ich nach hinten um zu sehen wo Raphael ist, als ich gegen jemanden stieß. Erschrocken drehte ich mich um. "Das tut mir außerordentlich leid." Das Hemd des Mannes war nass. Ich hatte ausversehen sein Getränke verschüttet. Gerade wollte ich weiterlaufen als er mich festhielt und sich vor mich stellte.

Leben? So nenne ich das hier nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt