Tag eins

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"Du atmest wieder falsch." Erik verbesserte mich jetzt zum dritten mal und so langsam konnte ich nicht mehr. Ich lief seit knappen vier Stunden hier herum. Naja, ich war zwar ein Dämon, aber selbst die haben ein Limit und meins war seit einer halben Stunde erreicht. Doch Erik hatte mir nicht gesagt ich soll aufhören, also tat ich es auch nicht. Zwar ging meine Atmung etwas zu schnell und meine Waden taten etwas weh, aber ich war es gewöhnt. Ohne mich zubeklagen lief ich am Hallenrand weiter. "Wenn du nicht richtig Atmest klappst du irgendwann noch um." Rief er mir zu und ich verdrehte die Augen, verbesserte aber meine Atmung. Nase ein, Mund aus und wiederholen. Nach einer weile griff er mich an. Schnell wich ich ihm aus und lief weiter, stolperte aber fast da mich sein plötzliches auftauschen erschrocken hatte. "Gute Reaktion. Auch wenn ich damit gerechnet hatte das du mich angreifst." Er zeigte auf mein Katana. Unbewusst hatte ich meine Finger darum geschlossen. "Wenn du mich hättest umbringen wollen, wäre ich nicht hier. Außerdem hast du gesagt ich soll in der Halle laufen und nicht deine Angriffe abwehren." Gab ich zurück und löste meine Finger vom griff. Leise lief ich weiter und ignorierte das kribbeln im Rücken. Beobachtet zu werden ist nicht toll. Besonders wenn es nicht Erik ist. Ich lief weiter und versank immer weiter in meine Gedanken als mich ein Stop wieder in die Wirklichkeit rief. Sofort blieb ich stehen und blinzelte heftig. Verwundert sah ich zu Erik, dieser schaute auf seine Uhr und nickte. "Sechs Stunden. Ich habe weniger erwartet. Du kannst was trinken." Noch immer schaute ich ihn an. "Curios meo?" Erneut blinzelte ich. "Sorry, ich war wo anders. Wie lang bin ich gelaufen?" Er beobachtete mich kurz. "Sechs Stunden." Überrascht zog ich meine Augenbrauen hoch. "Alles ok?","Ja, ja. Ich war wie gesagt etwas in Gedanken versunken." Er nickte. Ich drehte ihm den Rücken zu und lief zur Wasserflasche, diese drehte ich auf und nahm eilig ein paar schlücke. "Das hab ich gebraucht." Seufzte ich und lockerte meine Muskeln. "Es gibt gleich Essen. Ich zeig dir jetzt dein Zimmer, dort kannst du dich waschen und umziehen. Wir werden morgen weiter trainieren." Ich nickte und wolle zur Umkleidekabine gehen als er mich aufhielt. "Deine sachen hat vorhin Hutsch mitgenommen.","Oh... ok." War alles was ich raus brachte. Erik zog die Augen etwas zusammen. "Wie lange warst du abwesend?" Ich sah ihn nicht an. "Zwei Stunden ungefähr, denke ich." Er seufzte. "Komm jetzt. Arton wartet auch schon mit Jack auf dich.","Er hat auch sechs Stunden trainiert?","Nein. Ihr Training ist seit zwei Stunden um. Jack wollte dich begleiten. Du hast mir nicht zugehört, oder?","War abwesend. War es wichtig?" Er zuckte die Schultern. "Nein, war es nicht.", "Ok." Wir schwiegen wieder. An der Tür hielt mir Erik sie auf und ließ mich als erstes nach draußen. Mein Blick fiel sofort auf Jack. Er sah einfach nur müde und erschöpft aus. "Jack? Alles ok?","Ja...das Training mit Arton haut verdammt rein. Er ist schlimmer als Justin und Lyakon zusammen." Murmelte er leise und gähnte. "Komm, ich führe dich zum Zimmer. Jacks Zimmer liegt bei Arton auf der seite. Deins bei mir." Ich verdrehte die Augen. Immer überwacht. "Das hab ich gesehen." Ertappt zuckte ich leicht zusammen. "Dein Zimmer liegt bei mir, da es das einigste Zimmer mit Bad ist. Ich denke es ist dir lieber ein eigenes Bad zu haben, oder?" Ich zuckte die Schultern. "Mir ist das eigentlich egal. Wieso haben die Jungen kein Bad?","Es gibt schon Zimmer mit Bädern, aber die meisten Zimmer haben einen Bücherraum oder ein kleines übungszimmer statt dem Bad." Er zuckte die Schultern. Ich nickte einfach nur und lief ihm hinterher. Für ein Dämon ist er ganz schön nett. Irgendwie gruselig. Ein schauer durchfuhr mich und ich bekam eine gänsehaut. Meine Hand schloss sich automatisch um den Griff von Jerref. Erik führte mich nach oben und blieb vor einer dunklen Tür stehen. "Das ist dein Zimmer. Wenn du einen Schlüssel willst musst du nur fragen." Etwas panisch sah ich die Tür an. Ich holte tief Luft und schüttelte den Kopf. "Danke, aber ich brauche keinen Schlüssel." Er nickte und öffnete die Tür. Der Raum war sehr Groß und wurde in rot, schwarz gehalten. "Jedes Zimmer ist anders. Auf dem Nachtisch steht ein Telefon, daneben ein Zettel mit kurzwahlen. Wenn etwas ist ruf an, oder wenn du Hunger hast, ect. Ich lass dich dann allein. In einer halben Stunde hole ich euch zum Essen ab. Seid bis dahin Fertig." Er drehte sich um und verschwand aus der Tür. Als er weg sagte Jack was. "Also etweder hat er einen Narren an dir gefressen oder ihr seid verwandte." Ich seufzte. "Ich bin im Bad.","Ok, ich bring dir was zum anziehen." Ich nickte und trat ins Bad. Ohne auf alles zu achten ging ich duschen. Gerade war ich fertig als es klopfte. "Lyana? Ich hab deine Sachen.","Bring sie rein." Ich band mir ein Handtuch um und trat aus der Dusche. Jack legte die Kleidung auf den Toilettensitz und wollte gerade wieder nach draußen als er auf meinen Rücken schaute. "Diese Narbe..." Er starrte auf die Narbe an meinen Rippen. "Es ist nichts. Geh bitte." Sofort verbeugte er sich und trat aus dem Raum. Ich holte tief Luft und fing an mich ab zu trocknen, dann nahm ich mir meine Kleidung und zog mich an. Jack hatte mir eine schwarze Jogginghose und ein rotes Muskelshirt heraus gesucht. Dazu schwarze Schuhe und eine schwarze Jacke. Alles passte perfeckt. Als ich aus dem Bad kam klopfte es auch schon. "Herein." Erik öffnete die Tür. "Kommt." Er trug leichte Kleidung (T-shirt, Jeans). Schnell machte ich mir einen Dutt und ging ihm hinterher. Jack schwieg die ganze zeit, ab und zu flog sein Blick jedoch zu meiner Narbe. Ich versuchte es soweit zu ignorieren doch auch Erik fiel es auf. "Ist etwas passiert?","Nein." Gab ich zu verstehen. Er hob eine Augenbraue, sagte jedoch nichts dazu.

Leben? So nenne ich das hier nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt