Verzeih mir.

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Erschöpft wachte ich aus einem Traumlosen Schlaf auf. Raphael hatte die Arme fest um mich geschlungen und seine Stirn in meinem Nacken vergraben. Als ich mich bewegte murmelte er etwas unverständliches vor sich hin, ließ mich aber aufstehen. Leicht lächelt stand ich auf und trat ins Bad. Es war nicht gerade groß, bot aber genügend Platz um sich fertig zu machen. Gähnend trat ich ans Wachbecken und wusch mir mein Gesicht. Im Zimmer klingelte ein Telefon. Blind griff ich nach einem Handtuch und trocknete mir das Gesicht ab. Währenddessen tapste ich zurück ins Zimmer und nahm das Gespräch an. "Hallo?" Eine Weibliche Stimme antwortete mir. "Wie geht es ihnen?" Ich knirschte mit den Zähnen und ließ das Handtuch hängen. "Was wollen sie?","Ich wollte sie Fragen wie es ihrem netten Freund geht? Rote Haare, Bernstein Augen, er hat sich ziemlich zur wehr gesetzt." Lachend legte sie auf und ließ mich geschockt zurück. Ich starrte auf die gegenüber liegene Wand und wählte Maxwells Nummer. "Die zurzeitige Rufnummer ist nicht verfügbar. Bitte versuchen sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut." Ich legte auf. "Das ist nur ein Zufall." Murmelte ich leise vor mich hin wärend ich Warts Nummer wählte. Doch auch bei ihm ging nur die Mailbox ran. Panisch legte ich auf und versuchte es bei Maxwells Stellvertreter, doch auch dort kam ich nicht durch. Ich ließ das Telefon sinken und setzte mich auf einen Stuhl. Das kann kein Zufall sein. Maxwell ist immer erreichbar, genauso wie Wart. Ich schluckte und sah zu Raphael. Er drehte sich mit dem Rücken zu mir. Tief durchatment nahm ich das Telefon und wählte Mikes Nummer. Nach dem Dritten tuten nahm er ab. "Ich muss untertauchen und brauche deine Hilfe." Er schwieg. "Wie kommst du darauf mir zu vertrauen?","Du bist der einzigste der mir gerade helfen kann bis ich jemanden gefunden habe. Bitte." Ich sprach leise und mit kalter Stimme. Mike seufzte. "Drei Tage länger nicht. Ich werde dir drei Tage helfen." Er legte auf. Drei Tage. Zitternd holte ich Luft und stand auf. Drei Tage waren fast nichts, aber immer noch besser als Raphael und die anderen weiter in Gefahr zu bringen. Ich schlich leise durchs Zimmer und zog mich um. Raphael schlief tief und fest weiter. "Bitte verzeih mir." Ich sprang aus dem Fenster und landete unten in der Gasse. Irgendwie musste ich mir etwas einfallen lassen. Jetzt da Raphael mein Gefährte war, würde er mich überall finden. Meine einzigste Möglichkeit ist das Land zu verlassen und vor ihm davonzulaufen. Ich versteckte mich im Schatten und lief durch die Menschenmenge.

Ich erreichte Mike einen halben Tag später. Es war mittlerweile dunkel geworden. "Da bist du ja. Ich dachte schon dir sei etwas passiert." Ich wunk ihm zu. "Sorry, ich war irgendwo am Arsch der Welt. Außerdem musste ich noch meine Spuren verwischen und paar Sachen holen." Er seufzte und ließ mich ins Haus. "Komm erstmal rein. Dann kannst du mir alles weitere erzählen." Ich folgte ihm ins Haus und setzte mich an den Küchentisch. "Möchtest du was zum Trinken?","Ein Wasser, danke." Schweigend stellte er mir ein Glas Wasser vor die Nase. "Also?" Er lehnte sich an den Tresen und nahm einen Schluck von seinem Bier. "Wieso willst du untertauchen?","Eine Lange Geschichte." Er zuckte die Schultern. "Ich habe Zeit." Seufzend gab ich auf. "Raphael wird unterstellt Verzaubert zu sein. Er wird auch nicht mehr von den anderen Erzengel anerkannt, weil sie denken er habe mit mir geschlafen und ich habe ihn Verzaubert. Sie denken er steht unter meiner Kontrolle." Ich lehnte meinen Kopf in meine Hände. "Als ich auf dieser Veranstaltung war, hat mich eine Frau angegriffen. Ich glaube sie war Raphaels frühere Geliebte, oder so etwas in der Art. Sie hat mir gedroht das wenn ich mich nicht von Raphael fern halte, sie die jenigen Angreifen wird die mir nah stehen.", "Lass mich raten, sie hat es getan?" Ich nickte. "Sie hat mich heute Morgen angerufen." Mike zog sich einen Stuhl heran und setzte sich vor mich. "Wer ist es?","Maxwell. Sie hat Maxwell in die Finger bekommen." Meine Stimme war nurnoch ein flüstern. "Was willst du jetzt tun?","Ich werde das Land verlassen und irgendwo untertauchen.","Das wird Raphael nicht aufhalten und das weißt du auch." Ich sah auf. "Was soll ich sonst tun?! Meine Familie wird bedroht und ich weiß noch nichtmal von wem!" Ich erhob meine Stimme. "Du solltest im Hintergrund handeln. So wie du es immer tust." Er hob eine Hand. "Du kannst ja das Land verlassen..." Er zuckte die Schultern. "Und gleichzeitig im Hintergrund die Fäden ziehen. Wenn diese Frau glaubt das du fort bist, wird sie früher oder später einen Fehler machen und dann hast du sie am Hacker." Ich seufzte. Mike hatte recht, es bringt mir nichts nur wegzulaufen. Ich nahm einen großen Schluck. "Wirst du meine Augen und Ohren sein? Sie dürfte dich nicht kennen.","Ich kann dir diesen Gefallen gerne tun." Wieder zuckte er mit seinen Schultern. "Auch ich denke, das sie es nur auf deinen engeren Freundeskreis abgesehen hat.","Ich hasse sowas.","Früher oder später passiert das jedem einmal." Seufztend schüttelte ich den Kopf. "Ich bin für so eine Scheiße einfach zu jung." Mike lachte. "Als Gefährtin eines Erzengels lebst du gefährlicher als jeder andere.","So etwas Muntert mich nicht auf." Mike schob seinen Stuhl zurück und stand auf. "Das habe ich auch nicht versucht. Es würde nichts bringen alles schön zureden. Du hast schon viel mehr erlebt als jeder andere hier. Es wird noch viele Momente geben, die jemand anderes dir schön Reden wird, aber ich werde es heute nicht tun.","Da hast du recht." Er verdrehte die Augen. "Und was wirst du jetzt machen?","Ich werde gleich mein Flugzeug nehmen." Mike blieb stehen und drehte sich zu mir um. "Und wohin geht es?","Ich denke es ist besser wenn du nichts davon erfährst. Ich weiß nicht was Raphael noch für Fähigkeiten hat. Gib mir nur eine Nummer unter der ich dich erreichen kann.","Du hast meine Nummer." Ich stand auf. "Gut...und danke nochmal, auch wenn ich dir damit Schwierigkeiten bereiten werde.","Lass gut sein..." Er wunk ab. "Ich helfe dir gerne. Außerdem bist du ein Interessanter Mensch." Lächelt sah ich ihn an. "Pass auf dich auf und bring Raphael nicht dazu hier alles auseinander zunehmen.","Das werde ich schon nicht." Ich bedankte mich noch einmal und verschwand dann wieder. Raphael war bestimmt schon auf dem Weg.

Auf dem Weg zum Flughafen, war ich viel zu nervös. Dauernd sah ich mich um, nur um mir sicher zu sein das mir niemand folgte. Als ich dann im Flugzeug saß entspannte ich mich allmählich und konnte sogar etwas schlafen. Kurz bevor das Flugzeug landete, wachte ich auf. Etwas klopfte in meinem Kopf. Raphael versuchte mit mir Kontakt aufzunehmen. Mit schlechtem Gewissen blockte ich ihn weiter ab und erschuf eine neue Mauer. Das Klopfen verstummte. Bitte verzeih mir. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Tief durchatment stand ich auf und trat mit den anderen nach draußen. Ich bin fast einen kompletten Tag geflogen, deshalb war es hier jetzt kurz nach Mitternacht. Am Gate suchte ich meine Gepack und machte mich auf den Weg nach draußen. Noch nie hab ich Menschenmengen gemocht. Als ich draußen war, atmete ich tief durch. Verwundert sah ich mich um. Zwei Ecken weiter, standen zwei Vampire und sahen sich auffällig um. Ich verzog das Gesicht und ging in Ihre Richtung. Als ich ihnen immer näher kam, wurden die Zwei auf mich aufmerksam. Doch sie sahen nicht mich an, sondern hinter mich. Ich blieb stehen und sah nach hinten. Sofort viel mir ein Mann ins Auge. Er war kraftig gebaut und hatte weiß-silberde Haare. Seine Augen waren strahlend Grün. Er war ca. 1,90 groß und trug Schwarze Kleidung. Als er an mir vorbei ging, sah er kurz zu mir herunter und lief dann einfach weiter. Meine Dämonin schnaubte beleidigt und legte sich wieder hin. Verwundert sah ich dem Mann nach und seufzte. "Ich sollte mir ein Unterschlupf suchen." Murmwlte ich leise und nahm mir ein Taxi in die Stadt. Als der Fahrer vor dem Hotel hielt bezahlte ich ihn und stieg aus.

"Ich hatte ein Zimmer reservieren ." Die Empfangsdame sah lächelt auf. "Name?," Lara Angel." Sie tippte kurz auf der Tastertur herum und sah mich dan enttäuschend an. "Es tut mir leid, aber so wie es aussieht sind wir komplett besetzt. Ich könnte in einem anderem Hotel anrufen und dort nachfragen." Ich trommelte mit meinen Nägeln auf dem Tresen herum. Wäre nett, danke." Sie entschuldigte sich für einen Moment und nahm sich das Telefon zur Hand. Sie sprach einige Minuten lang, ehe sie sich wieder mir zuwante. "So wie es aussieht, hat eins unser Tochterhotels noch Zimmer frei. Es wird sie jemand abholen. Wenn sie draußen warten würden.","Danke sehr." Ich trat nach draußen und lehnte mich an eine Wand. Nach einigen Minuten hielt ein Schwarzes Auto vor mir und das Fenster wurde heruntergelassen. "Miss Angel?","Ja?" Ich stieß mich von der Wand ab und trat zu dem Auto. Ein Vampir saß am Steuer und sah mich lächelt an. "Könnten sie sich Ausweisen?","Gern." Ich zeigte ihm meinem Ausweis und als er nickte stieg ich ins Auto. "Sie haben Interessante Augen." Der Vampir betrachtete mich im Rückspiegel. "Was sind sie?" Lächelt sah ich ihn an. "Es ist unhöflich so etwas zu fragen.","Sie dürfen es mir nicht verübeln. So jemanden wie sie, begegnet man nicht alle Tage." Lächelt sah er wieder nach vorne. "Werden sie es mir verraten?","Wenn sie mir verraten wo sie Schlafen." Er schnaufte. "Nein, das werde ich ihnen nicht verraten.","Dann müssen sie auch darauf verzichten zu erfahren was ich bin." Er lachte leise. "Sie spielen nicht gerade fair." Ich zuckte mit den Schultern. "Fair zu sein gehörte noch nie zu meinen Stärken." Den Rest der Fahrt schwiegen wir. "Wir sind da." Er hielt vor einem großen Hotel. "Wenn sie mal ein Fahrer brauchen rufen sie mich an." Er gab mir eine Karte. "Rick?","So heiße ich. Bis dann." Ich schloss die Tür und er fuhr davon. Schulter zuckend, steckte ich seine Karte weg und betrat das Hotel. "Ich bin Lara Angel, mir hat mann gesagt sie haben noch ein Zimmer zur Verfügung.","Ja, einen Moment." Die Frau suchte nach einem Schlüssel und reichte ihn mir. "Hier ihr Zimmerschlüssel.","Danke sehr.","Ich wünsche ihnen einen schönen Aufenthalt." Ich nahm den Schlüssel und machte mich auf den Weg zu den Aufzügen. Mein Zimmer musste natürlich oben sein. Naja, es war für mich auch ein Vorteil. Ich konnte unbehindert davon fliegen, wenn ich wollte. Als ich das Zimmer betrat, zog ich verwirrt die Stirn krause. "Von wegen Zimmer. Das ist eine verdammte Suite." Ich griff zum Telephon. "Sind sie sicher das sie mein Zimmer nicht verwechselt haben?","Ja, das bin ich Miss Angel. Hier steht das sie als Entschädigung die Suite bekommen.","Ich kann sie aber nicht bezahlen.","Darüber brauchen sie sich keine Sorgen machen. Die Kosten wurden übernommen." Ich seufzte. "Danke." Ich legte auf und zog meinen Mantel aus. "Wieso passiert mir immer so etwas?" Hinter mir erklangen Schritte. "Ist es ihnen unangenehm wenn dem so wäre?"

Leben? So nenne ich das hier nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt