Mord

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Ich sah wieder zum Wächter. "Was für Aufzeichnungen gibt es hier?", "So ziemlich alles. Zauberei, Mythen, Protokolle von Ratsversammlungen..." Er zuckte die Schultern. "Suchst du was bestimmtes?", "Nicht besonders, aber Bücher für Mentale Schutzmauern wären praktisch und Aufzeichnungen der Göttin Rhiannon." Er nickte. "Ich werde sehen was ich finden kann.", "Danke, das wäre hilfreich. Wenn alles klappt werde ich in paar Tagen wieder hier sein. Soll ich ihnen meine Nummer hinterlassen?" Wieder stellte  ein paar Bücher ins Regal und sah zu mir. "Gern." Ich zog eine Karte aus meiner Tasche und gab sie ihm. "Wenn sie etwas finden, Melden sie sich einfach." Er nahm sie entgegen und legte sie neben die Bücher. Ich lächelte ihn nochmal an und ging dann. Draußen lief ich Raphael in die Arme. "Ich wusste gar nicht dass die Bibliothek einen Wächter hat." Er stieß sich von der Mauer ab und kam zu mir. "In der Bibliothek sind Wichtige Sachen untergebracht und es gibt viele...Wesen die diese Aufzeichnungen gerne haben würden.", "Hmm..." Ich legte den Kopf etwas schief und ging. Raphael folgte mir nach kurzer Zeit. "Wart hat mir bestätigt das Sie die Täterin ist. Ich verstehe nur nicht welches Motive sie haben könnte." Verärgert runzelte ich die Stirn. "Das ergibt für mich einfach keinen Sinn.", "Nicht alles muss einen Sinn haben." Ich blieb stehen und sah ihn an. "Und wie zum Teufel kam sie von einem Ort zum anderen?" Jetzt runzelte er seine Stirn. "Ok...das ergibt nicht besonders viel Sinn. Es gibt aber bestimmt eine Erklärung dafür.", "Mir ist aber kein weiterer Dämon, außer Luzifer bekannt der sich teleportieren kann." Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief zur Bibliothek zurück. Vielleicht wusste der Wächter etwas. Versuchen konnte man es ja. Raphael folgte mir verwundert.

Ich fand den Wächter in einer etwas ab gelegeneren Ecke. Er hielt meine Karte in der Hand und murmelte etwas leises vor sich her. Wahrscheinlich überprüfte er gerade meine Identität mit Hilfe eines Zaubers. Dabei störte ich ihn nicht, sondern schlich mich etwas näher an ihn heran und lehnte mich dann gegen eins der Regale, um ihn zu beobachten. Als er nach mehreren Minuten dann meine Karte wieder weglegte und sich zu mir umdrehte, zuckt er merklich zusammen und funkelte mich dann wütend an. "Wie bist du hier herein gekommen? Meine Schilder haben dich nicht bemerkt." Ich zuckte mit den Schultern. "Sobald mich eins der Schilder registriert, kann ich ungehindert rein und raus Spazieren." Er kniff weiterhin seine Augen zusammen und versuchte irgendetwas in meinem Gesicht zu erkennen. Nach kurzer Zeit ließ er von mir ab und entspannte sich wieder. "Brauchst du noch etwas?" Ich nickte. "Ich muss wissen ob es weitere Dämonen, außer Luzifer gibt die sich Teleportieren können. Wenn es welche gib, bräuchte ich Namen der Herr oder Herrin.", "Neben Luzifer gibt es noch paar andere Dämonen die sich Teleportieren können. Die meisten davon sind aber noch Kinder, deshalb fallen sie weg. Und dann gibt es noch zwei mir bekannte. Azazel und Alastair, beide dienen unter der Herrschaft Luzifer." Ich kniff meine Augen zusammen. War es möglich das Luzifer seine Finger im Spiel hatte? Es dürfte bis zum Schluss spannend werden. "Ich brauche Informationen über beide." Kronas zuckte mit den Schultern. "Azazel wird auch der gelbäugige genannt und hat wie es schon aussagt, gelbe Auge. Dazu hat er schwarze Haare und ist ca. 1.80m groß. Alastair ist der weißäugige Dämon und hat dunkelbraunes Haar. Er ist ca. 1.83m groß. Beide sind Dieners Luzifers." Ich speicherte meine neu gewonnenen Informationen ab und nickte. "Danke sehr." Damit drehte ich mich um und verließ endgültig die Bibliothek. Als ich nach draußen trat, sah ich wie Raphael sich mit paar Wachen unterhielt. Sie sahen sehr angespannt aus, also ging ich zu ihnen. "...das ist uns noch Unbekannt, aber so weit uns bewusst ist, war sie alleine.", "Ich habe sie vorhin noch auf dem Gang getroffen, vor nicht mehr als 25 Minuten. Das dürfte den Zeitraum etwas einengen." Entgegnete Raphael. Verwundert runzelte ich die Stirn. Plötzlich erfüllte mich leere und kälte. Es schmerzte sosehr das es mir tränen in die Augen trieb und ich keine Luft mehr bekam. Erstarrt blieb ich stehen und versuchte verzweifelt Luft zu holen. So plötzlich wie es kam war es wieder verschwunden und eine Macht drängte sich in meinen Körper. Sie erfüllte mich aus und zwang mich in die Knie. Keuchend versuchte ich mich zu entspannen und hieß die neue Macht willkommen. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Nach ein paar Atemzüge, hatte ich meinen Körper wieder unter Kontrolle und stand auf. Unter meinen Füßen hatte sich in einem Kreis, eine Wiese mit einer Weißen Rose gebildet. Ich starrte die Rose an und senkte dann kurz meinen Kopf. Als ich aufsah, erblickte ich Raphaels erschrockenes Gesicht. Auch die Wachen sahen mich erschrocken an. Ich seufzte, denn ich konnte mir jetzt schon denken das sich mein Aussehen wieder verändert hatte. Ich nahm es zumindest an, leider war es aber nicht so. Naja, nicht ganz so. Als ich mein Kopf etwas drehte, erblickte ich etwas blaues. Verwundert drehte ich den Kopf komplett und blickte in das Gesicht eines Schutzgeistes. Er war ca. 7cm groß, hatte dunkelblaue Haare und hellblaue Augen. Seine Flügel waren weiß und wurden zum Rand hin immer bläulicher. Der Schutzgeist grinste mich an. Ich schloss meine Augen und zählte von zehn an Rückwärts. Bei eins angekommen, öffnete ich meine Augen wieder und erblickte wieder den Schutzgeist. Dieser grinste mich frech an und drehte sich provokant um seine eigene Ache. Ich schüttelte den Kopf und ignorierte den kleinen Geist. Daraufhin fiel mir eine weitere Sache auf. Meine Haare waren Silber-weiß. Ich starrte meine Haare in der Hand mit offenem Mund an. "Ach leck mich doch." knurrte ich es an und verengte die Augen. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Ich wusste zwar, das Macht den Körper verändert, aber nur in seltenen Fällen. "Immer ich. Das ist doch zum kotzen." Ich knurrte es kurz an und ließ es dann los. Als ich aufblickte, sahen die Männer mich immer noch erschrocken an. "Bringt mich dahin wo Nyx ermordet wurde." sagte ich und ging auf sie zu. Raphael fing sich als erstes. "Woher weißt du das sie Tot ist?", "Also wirklich. Du hast es genauso gesehen wie die beiden Herren. Als ob ich nicht wüsste das sie Tod ist." Er seufzte und plötzlich wirkte er viel älter als sonst. "Komm mit." Er winkte mich zu sich. Die Wachen erwiderten nichts, als Raphael sie bat uns zum Schauplatz zu bringen. Sie wirkten sogar erleichtert darüber, das ich mit kam. Auf dem Weg zu Nyx Räumlichkeiten schwiegen wir dennoch. Und ich verstand auch warum. Als wir in den Gang einbogen, indem Nyx ihre Räumlichkeiten hatte, schlug mir der Blutgeruch entgegen. Sie war nicht nur einfach Ermordet worden. So fiel stand für mich fest. Meine Behauptung stellte sich als wahr heraus, sobald ich die Tür zu Nyx Zimmer öffnete. Das eins weiße Zimmer, war nun Blutrot getränkt und völlig demoliert. Ich betrat das Zimmer und blieb stockend stehen. Mein blick fiel auf einen Zerfetzten Fleischklumpen, der mal eins Nyx Körper darstellte. Ich zwang mich dazu weiter zu gehen, stieg über einzelne Fleischbrocken und Möbeln um in den hinteren Raum zu gelangen. Dort angekommen, blickte ich auf den Rest von Nyxs Brust. Er wurde gewaltsam von den Hals- und Hüftwirbeln getrennt, außerdem wurde der Brustkorb gewaltsam geöffnet. Das Herz konnte ich nicht erkennen und blickte mich daher im Raum um. Fand aber nichts besonders viel, da das Herz hier überall liegen konnte. Seufzend sah ich wieder zum Brustkorb und hockte mich hin. "Kann ich hier Sachen bewegen?" Meine Stimme klang kühl und distanziert. "Ich...ich...ja." Ich hörte wie sich Schritte  schnell entfernten und wie dann gewürgt wurde. So erging es mir auch mal und das traurige daran ist, das ich mich daran gewöhnt habe. Ich lehnte mich weiter über den Brustkorb und zog ihn etwas auseinander. Ich konnte Kratzspuren an den Rippen erkennen, was auch die Hautfransen erklären würde. Damit stand noch nichts fest, es konnte alles gewesen sein. Während ich mir meine Finger sauber wischte, stand ich auf um mir die anderen Fleischklumpen anzusehen. Der Täter hatte sich nicht hetzten lassen. Alle Wunden waren langsam entstanden. Nyx musste schmerzen gehabt haben. Ich blieb steh und runzelte die Stirn. Nyx ist stark genug um sich zu verteidigen, dennoch sah ich nur monotone Zerstörungen. Nichts davon ließ auf einen Kampf hinweisen. Ich sah mich um und entdeckte ein fast leeres Glas. Eine halbe Minute starrte ich das Glas an, ehe ich darauf zu ging und dran roch. Sofort zog ich die Nase krause und hielt das Glas von mir weg. Ich wusste zwar nicht was es war, aber es roch widerlich. "Das würde dann auch erklären warum niemand etwas gehört hatte." murmelte ich leise. "Wer hat das Zimmer so vorgefunden?" Ich drehte mich zur Tür und nach die noch verbliebende Wache an. Auch er hatte einen Grünstich im Gesicht. "Eine der näheren Angestellten von Nyx, sie ist zurzeit im Krankenzimmer. Sie ist noch nicht zu sich gekommen." Ich nickte. "Wenn sie zu sich kommt, möchte ich informiert werden." Er nickte. Ich stellte das Glas wieder ab und ging weiter im Raum herum. An einer Stelle wäre ich fast vorbei gelaufen, blieb aber dich stehen und starrte auf einen der Fleischklumpen. Schüttelte aber kurz darauf den Kopf, ich dachte er hätte sich bewegt. Als ich weitergehen wollte, zuckte er wieder. Ich blieb stehen und änderte meine Richtung. Ich blieb vor dem zuckendem Fleischklumpen stehen und hockte mich langsam hin. Wenn das ding jetzt eine falsche Bewegung macht, würde es sich wünschen doch nicht gezuckt zu haben. Widerstrebend nahm ich den zuckenden Fleischklumpen in die Hand und erstarrte. Es fühlte sich so überhaupt nicht tot an. As ich den Klumpen gerade fallen lassen wollte, öffnete sich das Fleisch und eine ca. 5cm große Blut Elfe trat heraus. Ich hielt meine Hand griffbereit am Dolch und starrte die Elfe an. Sie war ein kompletter Kontrast zu dem Schutzgeist der auf meiner Schulter saß. Sie hatte rotbraune Haare, dunkelrote Augen und leuchtend rote Flügel. Sie blinzelte kurz und sah dann mich und dann den Schutzgeist an. Als sie ihn erblickte stemmte sie ihre kleinen Händchen in die Hüfte und funkelte ihn wütend an. "Was machst du denn hier Nou?" Ihre Stimme klang verzaubernd schön, nur war ich dagegen immun. Zum glück. "Das könnte ich dich auch fragen, Mia. Du solltet doch auf deine Herrin aufpassen." Nou funkelte sich an und erhob sich von meiner Schulter. Unter seinen Flügeln fing es an zu funkeln. Mia flog auf ihn zu und stach ihn auf die Brust. "Versuch du das mal, wenn deine Herrin dich in ihrem eigen Fleisch und Blut Versiegelt." Sie schauerte und blickte sich um. Sie hielt sich ihre kleinen Händchen vors Gesicht. "Das hätte nicht passieren dürfen." Kleine Blutstropfen liefen über ihre Wange und Nou umarmte sie. Ich starrte beide immer noch an und versuchte die neu gewonnenen Informationen zu verarbeiten. Gerade als ich sie Fragen wollte ob sie etwas gesehen hatte, betrat jemand den Raum. "Sie ist jetzt Wach." Ich ließ Nyx Herz auf dem Boden zurück und stand auf, dann blickte ich zu Raphael. "Ich kümmer mich um den Rest." Als ich an ihm vorbei ging, rückte er mir die Schulter. Ich nickte und folgte der Wache. Auch die beiden 'Elfen' folgten mir.    

Leben? So nenne ich das hier nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt