Kapitel Nr. 92

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Ich rief den Wind zu mir und bremste meinen Flug, so dass ich langsam auf meinen Füßen landete. Also ich nach oben sah, erblickte ich das erschrockende Gesicht von Jim. Wo war der andere Kerl denn hin? Ich zuckte mit den Schultern und bereute es sofort. Mir jagte ein gewaltiger Schmerz durch den Rücken. Ich ging in die Knie. Meine Flügel taten mir weh. Ich holte Luft und winselte leise auf, als mich der Schmerz erneut erreichte. Vorsichtig versuchte ich mich auf das atmen zu konzentrieren, was mir nur noch mehr tränen in die Augen trieb. "Bring sie nach oben und beweg sie nicht zu viel." Schwach bemerkte ich die verschiedene Stimmen und wie mich jemand hoch hob. Ich keuchte auf und winselte noch mehr. "Leg sie auf das Bett." Schwach erreichte mich die Stimme. "Geh aus dem Raum. Niemand soll reinkommen." Mir wurde der Mantel ausgezogen. "Curran, geh raus und sorg dafür das niemand den Raum betritt." Ich hörrte eine knurren und wie kurz darauf die Tür zugeschlagen wurde. "Verdammter sturkopf." Jemand drehte meinen Kopf in eine Richtung. Verschwommen konnte ich ein Gesicht sehen. "Ich muss sie mir ansehen." Ich versuchte zurück zu weichen, aber der Mann hielt mich weiter fest. "Du musst sie mir zeigen. Sonst kann ich nichts tun und du kannst sie nie wieder benutzen." Ich winselte noch mehr und ließ meine Flügel mit einem aufschrei raus. Kurz darauf wurde alles schwarz.

Vorsichtig öffnete ich die Türen und blickte zu einen hellblauen Decke empor. Ich lag auf einen meiner Flügel. Sofort sah ich zu dem anderen und seufzte erleichtert auf. Er war nicht gebrochen. Naja, nicht mehr. Langsam setzte ich mich auf und bemerkte die Verbände um meinem Brustkorb. Die Tür öffnete sich und ein etwas älterer Mann betrat den Raum. "Gut, du bist wach." Der Arzt hatte etwas Rötliches Haar und grüne Augen. Er kam zu mir. "Wie fühlst du dich?","Gut." Er nickte. "Schwindel?" Ich schüttelte den Kopf. "Übelkeit? ","Nein." Erneut nickte er. "Du hast keine Gehirnerschütterung das ist schon mal gut." Er sah zu meinen Flügeln. "Irgendwelche Schmerzen?" Ich hoch sie an und ließ sie dann wieder herunter. "Nein, keine.","Das ist sehr gut. Ich habe drei Stunden gebraucht um sie zu Heilen. Ich bin Doolittle." Ich hob eine Augenbraue. "Lara Angel." Er nickte und reichte mir ein Glas Eistee. Ich nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. Das zeug war süser als Honig. "Ein Honigdachs.","Richtig.","Ich hätte gerne ein Wasser." Er verdrehte die Augen und nahm mir das Glas ab. "Bitte schön." Ich nahm das Wasser an und trank es in einem durch aus. "Wie lange war ich weg?","Zwei Tage." Panik machte sich in mir breit. "Keine sorge. Keiner hat den Raum betreten auch nicht seine Majestät." Ich blinzelte. "Ich weiß das ihr euch nicht gerne in der Öffentlichkeit zeigt. Besonders du, wenn mann bedenkt wer du bist." Jetzt verzog ich das Gesicht. "Wie hast du es herausgefunden?","An deinem Blut." Er zuckte die Schultern. "Ich habe deine Blutigen Sachen verbrannt, keine Sorge.","Und mein Mantel?","Dein Mantel hängt da vorne am harcken und deine Waffen sind noch an Ort und Stelle. Naja, außer das am Rücken, das ist in deinem Mantel." Er zwinkerte mir zu und füllte mein Glas erneut auf. Seufzten setzte ich mich ganz auf und ließ meine Flügel verschwinden. Doolittle sah mich nun böse an. "Junges Fräulein, ich habe nicht drei Stunden damit verbracht sie zu richten nur das du sie wieder kaputt machst.","Keine sorge Doc, sie sind komplett geheilt. Ich kann sie einklappen." Er wollte etwas erwieder doch jemand klopfte an die Tür. "Das ist Curran. Er kommt alle zwei Stunden klopfen um zu fragen wie es dir geht.","Er kann rein kommen." Doolittle stand auf und öffnete die Tür. "Reg sie bloß nicht auf, verstanden?" Ohne auf die Antwort zu warten kam er zurück und nahm mir den Becher ab. Curran betrat den Raum. Sein dunkel blondes Haar war verschwitzt und klebte ihm somit im Gesicht. Er wichte es sich weg und schloss die Türe. "Wie geht es dir?","Gut. Habt ihr die Karte?" Er nickte und setzte sich auf einen Stuhl. "Wer war der Kerl auf dem Dach gewesen?","Sitri." Ich zuckte leicht mit den Schultern. "Er ist ein Dämon und kann sich Teleportieren, deshalb konntet ihr seine Spur nicht verfolgen.","Und was wollte er mit der Karte?","Das frag ich ihn wenn ich ihn sehe." Curran verdrehte die Augen. "An die Karte wird er nicht nochmal kommen." Jim stürmte in den Raum und sah Curran an. "Die Karte ist weg." Curran stand knurrend auf und ging aus dem Raum. "Sitri kann man nicht aufhalten." Murmelte ich leise und stand auf. "Wirklich sehr hübsch." Ich drehte mich um. Sitri saß auf der Fensterbank und sah mich lächelt an. Ich sah an mir herunter. Bis auf die Verbände um Brust und Talie und meiner Unterhose trug ich nichts. "Ich hätte nicht damit gerechnet das du schleifen trägst.","Hast du etwas gegen Schleifen?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn an. "Nö, sie sind toll." Lächelt sprang er in den Raum und lehnte sich an die Wand. "Komm, gib mir die Karte her." Ich streckte die Hand aus. "Und was bekomme ich dafür?","Dein Leben?" Er schüttelte den Kopf. "Das ist nicht viel." Ich zuckte die Schultern. "Stimmt.","Lass und einen Wettstreit machen. Wir legen die Karte auf ein Bett und wer sie bei Drei in die Hände bekommt, darf sie behalten." Ich zuckte die Schultern. "Einverstanden." Er legte die Karte auf das Mittlere Bett. "Und nun gehen wir drei Schritte weg." Ich trat drei Schritte zurück. "Auf drei. Eins." Er lächelte mich an. "Zwei..." Ich zeigte ihm mein Lächeln. "Drei." Er sprang nach vorne und wollte sich die Karte greifen, aber ohne mich. Ich nahm mir den Stuhl neben mir und schlug ihn auf seinen Rücken. Sitri schlug krachend auf den Boden und stöhnte auf. Ich schlug vorsichtshalber nochmal zu und nahm mir dann die Karte. "Dein Problem ist es das du mich unterschätzt." Lächelt stand er auf und wichte sich den Staub von der Hose. Curran stürmte in den Raum und knurrte. "Bis später." Sitri verbeugte sich und verschwannd wieder. "Zweite mal." Ich gab Curran die Karte. Doolittle betrat das Zimmer. "Was ist denn hier los?" Er ging an Curran vor bei. "Junges Fräulein, ab ins Bett.","Mir geht es gut." Doolittle zeigte auf Curran. "Umdrehen." Murrend drehte dieser sich um. "Du sollst noch nicht laufen.","Hätte ich es nicht getan, wäre eure Karte weg." Doolittle reichte mir was zum anziehen. Es war ein Trainingsanzug. "Danke sehr." Er schnaufte. Curran zog sein Handy aus der Tasche und hielt es sich ans Ohr. "Ja?....Ja, sie ist wach geworden.....Ja.... Nein, sie hat keine Problene gemacht.... Ich werde sie vorbei bringen." Er legte auf. "Linda Re möchte sie im Büre sehen." Ich seufzte und zog meine Stiefel an. "Wo ist mein Katana?","Neben dem Bett." Ich sah mich um. "Oh." Jerref band ich mir wie gewohnt um die Hüfte und nahm mir meinen Mantel vom Hacken. Schnell schlüpfte ich in meine Stiefel und trat aus dem Raum. Curran folgte mir. "Hat seine Majestät nichts zu tun?" "Doch, dich zur Gilde bringen.","Danke, aber ich brauche keinen Babysitter." Er zuckte die Schultern. "Doolittle hat mir gesagt das du nicht Fahren darfst, also entweder lässt du dich von mir fahren oder ich kette dich oben solange fest bist Doolittle dich für gesund erklärt?" Ich knurrte ihn an. "Wag es dich mich einzusperren. Ich würde dich ungerne Umbringen müssen." Lächelt hielt er die Schlüssel hoch. "Ich fahre." Schulter zuckend zog ich den Mantel an und ging weiter. "Ich kann auch laufen, damit hab ich keine Probleme." Curran seufzte und verschränkte die Arme. "Sei nicht kindisch und steig ins Auto.","Ich bin nicht Kindisch. Ich lasse mir nur nicht gerne etwas sagen." Lächelt ging ich weiter und hörte wie Curran vor sich hin murmelte. Sitri tauchte neben mir auf und bückte sich um meinen Schlag auszuweichen. "Auch schön dich zu sehen.","Was willst du?" Fauchte ich zurück. Sitri stand wieder auf und trat einen schritt vorsichtshalber zurück. "Dein Gemahl sucht nach dir." Er verschwand. "Dieser elender Bastard. Wenn ich ihn in die Finger kriege." Knurrend ging ich auf und ab. "Beruhig dich wieder." Curran kam mir entgegen. "Wieso soll ich mich beruhigen? Ich bin extra hier hergekommen um meine... Vergiss es." Ich drehte mich um und ging weiter. Ich hatte einen Tag. Nur einen Tag um sie zu finden. "Luzifer, komm her." Neben mir öffnete sich ein Portal und Luzifer trat heraus. Er hatte sich umgezogen. Nun trug er etwas ältere Kleidung und sein Dämonenschwanz tanzte hinter ihm hin und her. "Was kann ich für dich tun?","Du musst die Frau vor Morgen Nacht finden." Er seufzte. "Verstanden." Er reichte mir eine Mappe. "Die Sachen von ihrem Vater. Es ist wirklich tragisch was mit C'ruldesi passiert ist." Ich sah ihn an. "Du kannst gehen." Er verschwand wieder und ich brach das Siegel auf der Mappe. Schnell überblicke ich diese und seufzte. "Wer war das?" Curran kam auf mich zu. "Luzifer, ein Dämon." Ich drehte mich zu ihm um. "Hör mal. Ich hab jetzt keine Zeit um mit dir zu spielen. Ich muss mich um wichtigere Sachen kümmern." Er zog eine Augenbraue hoch und schwieg. Ich seufzte. "Ich könnte dir meine Männer zur Verfügung stellen." Er zuckte die Schultern. "Das ist kein verdammter Spaß." Knurrte ich ihn an. "Du bist noch ein Kind und stehst immoment unter meiner Beobachtung. Ich lasse nicht zu das du da jetzt hinein stürzt und in deinen Selbstmord läufst." Lachend sah ich ihn an. "Du weißt nicht wie das ist in seinen eigenen Selbstmord zu laufen. Hätte meiner geklappt wäre ich längst nicht mehr hier, eure Majestät. Ich habe mehr gesehen und mehr erlebt in einem Jahr als irgendwer sonst. Ich brauche keinen Verdammten Babysitter der mich nur behindert. Ich komme auch gut alleine zurecht.","Du wirst jemanden mitnehmen, daran werde ich nicht feilschen lassen." Er verschränkte wieder sie Arme. "Ich werde keinen mitnehmen. Da wo ich hingehe, behält keiner seine Kontrolle.","Meine Männer können sich Kontrollieren.","Ach ja? Auch in der Hölle?" Ich schnaufte. Er zuckte die Schultern. "Dann werde ich mitkommen." Ich flechte die Zähne. "Entweder ich komme mit oder ich kette dich fest, entscheide dich." Erneut knurrte ich ihn an. "Hoffentlich stirbst du." Ich wandte mich ab und lief die Straße herunter. Curran folgte mir auf leisen Sohlen.

Ich gab Linda Re meinen Bericht ab und erklärte ihr warum ich sie wieder verlasse. Sie nahm es mit Humor hin und gab mir das Geld für den Auftrag. "Wenn sie nochmal hilfe brauchen, ruf an. Ich hab so überall meine Kontakte.","Danke. Ich werde es mir merken." Ich verabschiedete mich und trat nach draußen. Curran stand an der Ecke und sah zu mir herüber. "Hast du alles erledigt?","Ja." Ich lief an ihm vorbei und schlug denn weg zum Wald an. "Warum in den Wald?","Weil ich keine Lust auf Showlustige habe." Er schwieg wieder. Ich fand eine große Lichtung. Sie war nicht besonders bewachsen. "Perfekt." Lächelt trat ich in die Mitte der Lichtung und konzentrierte mich. Curran trat rechts hinter mich und schwieg. "Öffne dich." Ich streckte die Hand, mit der Handflächen nach oben aus und wartete. Vor uns trug sich ein schwarzes Loch auf. Aus diesem Loch blickten uns zwei gelbe Augen an. "Wer wünscht dieses Portal zu betreten?","Die Prinzessin." Ein Kopf kam aus dem Loch hervor. Der Mann hatte schwarzes, glattes Haar. Er legte den Kopf schief und schnupperte an meiner Hand. Sofort zog er sich wieder zurück. "Willkommen daheim. Ihr Vater erwartet sie bereits.","Sag ihm bitte, das ich ihn in meiner Ebene treffe." Er nickte. "Wie ihr wünscht." Sein Blick wanderte darauf zu Curran. "Hoheit, mit Verlaub?" Ich runzelte die Stirn. "Sprich.","Er ist nicht euer Gemahl. Es ist unpassend mit jemand anderes hier zu erscheinen." Der Wächter sah Curran verabscheuend an. "Er ist mein Wächter." Sagte ich seufzend. "War nicht Justin euer Wächter?","Dieser ist bei meinem Gemahl." Ich tippte unruhig mit meinem Fuß auf. "Verzeiht meine fragen.","Kein Problem." Er trat zur Seite und ließ uns durch das Portal gehen.

Leben? So nenne ich das hier nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt