Ich wurde durch zwei laute Stimmen geweckt. Müde rieb ich mir die Augen und streckte mich. Meine Knie taten von der gestrigen heul Attacke weh. »Ich werde nicht mit zu dieser Beerdingung gehen.«, hörte ich Dad sagen. »Tu es für Luna.«, erwiderte Mum und ich konnte mir vorstellen, wie sich die beiden wütend anfunkelten. »Ich würde es für Luna tun, das weißt du! Aber der Vater... ich werde mich nicht zurück halten können. Du weißt wie sehr ich Menschen verabscheue, die andere Menschen grundlos beschuldigen.«, schnauzte Dad. Ich streckte meine Arme und schrie bei dem Schmerz, welcher durch meinen linken Arm schoss laut auf. Ich hatte die Wunde welche mir Clare verpasst hatte fast durch den Tag vergessen. Dann fiel mir auf, das ich in meinem Bett lang, obwohl ich auf der Couch eingeschlafen war. Außerdem trug ich einen Pyjama und nicht mehr das grüne Kleid. Erschrocken sprang ich auf, in der Tasche des Kleides war der Zettel mit den Zeichen gewesen. Mum kam in den Raum gestürmt und fragte besorgt: »Ist alles in Ordnung? Du hast geschrien.« Ich nickte. »Meine Wunde hat nur wehgetan.«, erklärte ich ihr »was hast du mit dem Kleid gemacht?« »Das grüne Kleid?«, fragte Mum. Ich nickte schnell, ich musste den Zettel in Sicherheit bringen. »Ich hab es in deine Schublade gelegt.«, antwortete Mum und drückte auf den Knopf, der meine Kleiderschublade zum Vorschein brachte. Mum nahm das Kleid heraus und hielt es hoch. Ich sprang aus dem Bett und riss es ihr aus der Hand. Vorsichtig fasste ich in die Tasche. Erleichtert stellte ich fest, dass ein Zettel meine Hand streifte. »Alles in Ordnung?«, fragte Mum und schaute mich fragend an. »Ja, warum fragst du?«, fragte ich möglichst unschuldig. »Weil du mir gerade das Kleid aus der Hand gerissen hast.«, meinte Mum. »Ach so, ich wollte schauen ob... äh... keine Ahnung warum ich das gemacht habe.«, log ich. »Du lügst.«, stellte Mum trocken fest. Ich sah sie so unschuldig wie möglich an. »Na gut, da ist ein Zettel in der Tasche.«, murmelte ich. »Und was ist an diesem Zettel so wichtig?«, fragte Mum. »Da steht etwas Wichtiges drauf.«, erklärte ich ihr. Mum nahm mir das Kleid ab und zog den Zettel aus der Tasche. Ich biss mir nervös auf die Unterlippe. Sie faltete den Zettel auseinander. »Aber da steht ja gar nichts drauf.«, meinte Mum. »Was?!«, rief ich entsetzt und riss ihn an mich. Als ich ihn betrachtete konnte ich deutlich die Worte SALVAR EL ALBOR PRONTO! Sehen und darunter kleiner und schwächer als im Traum die Zeichen. »Aber... da ist doch etwas drauf.«, meinte ich. Mum schaute sich den Zettel an. »Also ich sehe nichts.«, meinte sie Schulter zuckend. »Ruby ist schon in der Schule und Dad geht zur Arbeit also wollte ich dich fragen ob du Lust hast einen Ausflug zu machen?«, fragte Mum. Ich nickte abwesend. Warum kann Mum nicht sehen, was auf dem Zettel steht?, fragte ich mich. »Na dann. Ich dachte wir könnten zum Igris fliegen und dort frühstücken.«, schlug Mum vor. Ich nickte wieder und steckte den Zettel in mein Notizbuch. Kaum berührte dieser das Papier des Buches fingen beide an zu glitzern. Ich starrte auf den Zettel und Mum blickte mir über die Schulter. »Was ist?«,fragte sie lächelnt. Ich schüttelte den Kopf »Nichts, lass uns frühstücken gehen.«, antwortete ich. Mum schaute mich noch kurz an, dann verschwand sie aus meinem Zimmer. Ich zog mich mit den Gedanken bei dem Zettel an und stellte wilde Theorien auf, warum Mum nicht lesen konnte, was auf dem Zettel stand. »Kommst du?«, rief Mum und ich griff schnell zu dem Notizbuch und steckte es in den Kleiderkarton. »Ich komme!«, rief ich zurück und eilte aus dem Zimmer.
»Hat es Ihnen geschmäckt?«, fragte uns die Kellnerin, des Restaurants und lächelte künstlich. »Danke, ja.«, antwortete Mum. Ich schob den Teller von mir weg und lehnte mich auf dem Stuhl zurück. Die Kellnerin reichte Mum einen Baromat, ein Gerät mit welchem Überweisungen versendet wurden. Mum schaute nur kurz auf das Gerät, dann legte sie ihren Finger auf das Bezahlfeld und der Betrag sollte sich nun auf dem Konto des Restaurants befinden. »Einen schönen Tag noch.«, sagte die Kellnerin, dann stakste sie davon. Kaum waren wir aufgestanden ging ein Summen über den Tisch und alles verschwand. »Was jetzt?«, fragte ich meine Mutter. Mum schaute mich lächelnt an »Jetzt kaufen wir ein Kleid.«, erklärte sie. Ich schaute sie verwundert an »Warum?« »Für die Beerdigung.«, meinte sie. Sofort war die fröhliche Stimmung in meinem Herzen verschwunden, Schmerz trat in meinen Körper und ich wollte nur wegrennen. »Bitte nicht.«, krächzte ich und drückte die Hände gegeneinander. »Wir beeilen uns auch.«, meinte Mum und ging nach draußen. Ich biss mir auf die Lippe und folgte ihr, ein Kloß bildetete sich in meinem Hals. Ich wusste nicht, wie ich Dawn und Loura jemals vergessen sollte.
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Chroniken der Magie - Luna
Fantasy∆ Teil 1 ∆ Vier Prüfungen müssen alle Kinder bestehen. Die Prüfungen sind sehr hart und gefährlich, doch durch sie bekommen die Fünfzehnjährigen eine einmalige Chance. Wer die Prüfungen besteht, darf auf eine der fünf magischen Schulen und dort die...