Wahrheiten

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Delia schaute mich entsetzt an. Ich schaute ihr tief in die Augen, ich wollte die Wahrheit wissen. »Hab ich doch gesagt.«, knurrte sie. »Aber du hast gelogen. Blu hat nie mit dir Mittag gegessen.«, antwortete ich. In Delias eisblauen Augen spiegelte sich Panik wieder. Ich hörte ein klicken, dann einen enormen Schmerz in meinem Unterarm. Ich löste meinen Blick von ihren Augen und starrte auf meinen Unterarm. Ein zehn Zentimeter langer Schnitt befand sich in meinem Arm. Geschockt starrte ich auf das Blut, welches aus meinem Arm auf die Bank tropfte. »Verdammt.«, fauchte Delia und ich spürte einen ungeheuer dollen Schmerz in meinem Bein. Ich sah, wie Delia mich festhalten wollte, doch ich schlug ihren Arm weg. Plötzlich wusste, ich an wen sie mich erinnerte: Clare. Delia hatte die selben Augen wie Clare, dass war mir sofort aufgefallen. Warum war ich so dumm? Das einzige was Clare nicht verwandeln konnte waren ihre Augen! Delia funkelte mich an, dann packte sie meinen Arm und riss mich von der Bank. Ich wollte schreien, doch als ich den Mund öffnete kam kein Geräusch heraus. Delia legte einen Arm um meinen Rücken und zerrte mich zum Ausgang. Kaum waren wir aus der Cafeteria raus zog sie mich in einen der vielen Gänge. Ich öffnete wieder den Mund aber ich bekam immer noch keinen Ton heraus. »Es tut mir so Leid Luna.«, flüsterte Delia dann hob sie ein langes Messer. Sie zielte auf meine Kehle, mit dem anderen Arm hielt sie mich fest. Ich versuchte mich zu befreien. Ich wollte nicht sterben! Delia hob das Messer und ließ es dann auf mich hinab sausen. Ich zog den Kopf zurück und kreischender Schmerz durchzuckte meine Kopfhaut. Delia schob mich weiter in den verlassenden Gang hinein und flüsterte dabei auf der Sprache, die auch Clare benutz hatte Sätze. »Warum musstest du das tun Luna? Ich hatte gehofft, wir könnten wieder Freunde werden.«, zischte Delia und rammte das Messer Millimeter neben meinen Hals. Ich versuchte mich aus ihrem Griff zu befreien, aber Delia hielt mich fest. »Du wirst nicht noch einmal entkommen.«, fauchte sie, dann rammte sie mir etwas in den Arm. Schmerz durchfloss mich und ich dachte erst sie hätte mir ihr Messer durch den Arm gestochen, doch als ich einen Blick auf meinen Arm warf steckte eine Spritze tief in ihm. Delia drückte den Kloben hinunter und mir wurde übel. »Bis gleich Freundin.«, Delia lächelte, dann lief sie davon. Meine Sicht verschwamm und ich versuchte mich aufzurappeln, fiel aber bei dem Versuch auf den Bauch. Meine Muskeln gaben nach, ich versuchte bei Bewusst sein zu bleiben, aber was auch immer in der Spritze gewesen war wirkte. Ich atmete tief durch und versuchte mich an der Wand hoch zu ziehen. Ich konnte fast nichts mehr erkennen, machte aber trotzdem weiter. Alles um mich verschwamm und ich taumelte ein paar Schritte, dann fiel ich nach vorne und alles wurde schwarz.

Ich lehnte an einer Wand. Mir war übel, aber sonst ging es mir gut. Verwirrt kratzte ich mich am Kopf und spürte etwas Warmes. Ich schaute auf meine Finge rund sah etwas rotes. Ich schnappte nach Luft, es war Blut an meinem Kopf. Ich sah mich im Gang um, dann erinnerte ich mich wie ich mit Delia hier lang gelaufen war. Sie hatte gesagt, sie müsse noch kurz etwas holen und ich sollte schon einmal zum Kleiderlager vorgehen. Ich war weiter gelaufen und dann gestolpert, ich war mit dem Kopf gegen etwas Spitzes geknallt und alles war schwarz geworden. Ich stand auf und wischte das Blut an meiner Hose ab. Beim nächsten Spiegel, der im Gang angebracht war sah ich nach der Wunde, konnte aber keine entdecken. Ich hatte lediglich Blut im Haar. »Komisch.«, murmelte ich. Wenn Delia mich noch nicht gefunden hatte musste sie noch im Zimmer oder auf dem Weg zu mir sein. Ich wischte mir das Blut so gut es ging aus den Haaren und ging los.

Auf halbem Weg kam mir Delia entgegen. Sie warf mir einen besorgten Blick zu: »Du hast du etwas Rotes im Haar.«, stellte sie fest. »Immer noch?«, fragte ich. Sie nickte und fragte: »Was ist das?« »Blut. Irgendwie bis ich hingeflogen und hab mir den Kopf aufgeschlagen. Seltsamerweise ist die Wunde verschwunden.« »Oh Gott.«, Delia blickte mich geschockt an. »Geht es dir gut? Komm ich bring dich in dein Zimmer.« »Mir geht's gut danke.«, erklärte ich ihr. »Aber ich würde jetzt wirklich gerne schlafen gehen, mir ist ein bisschen übel. Delia legte den Arm um meinen Rücken und führte mich zu meinem Zimmer. »Hab ich noch Blut im Haar?«, fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Nein, es wird niemand etwas bemerken. Sei vorsichtig, nicht das du noch einmal hinknallst.« Ich lächelte sie an und öffnete die Tür. »Bis Morgen.« Delia winkte mir noch einmal zu, dann lief sie den Gang entlang. Ich ging ins Zimmer und streckte mich, ich war wirklich Müde. Ich zog mir so schnell es ging meine Schlafsachen an und legte mich ins Bett. Ich dachte über Delia nach. Sie war so nett, wie konnte Fanny nur glauben irgendetwas sei nicht richtig mit ihr? Ich schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Mir gelang es nicht abzuschalten. Irgendetwas hinderte mich daran ins Reich der Träume zu gleiten. Ich schloss wieder die Augen, dieses Mal sank ich sofort in einen tiefen Schlaf.

Chroniken der Magie - LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt