Kleine Flieger

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Das hellblaue Material wickelte sich um Sara und umschloss sie. Das Mädchen strampelte aber Rose schloss sie ein. Ich atmete erleichtert auf. Rose warf mir einen warnenden Blick zu, dann transportierte sie Sara in ihr Bett und ließ sie los. Sie sog das hellblaue Material wieder in ihre Finger, dann schoss es erneut aus ihren Fingern und umwickelte Tam. Diese stöhnte auf, bewegte sich aber nicht. Rose hob Tam mit hochkonzentriertem Blick hoch und brachte sie in ihr Bett. Dann machte sie das Selbe mit Stina. Als sie fertig war lächelte sie mir kurz zu ehe sie das Licht ausmachte und in ihr Bett ging.

Mein Herz pochte schnell und mein Atem ging stoßweise aber ich hatte es geschafft, ich hatte Sara und Tam besiegt. Ich ließ mich in mein Bett fallen, streifte die Schuhe ab und schloss die Augen. Was hatten die beiden mit mir vorgehabt? Hätten sie mich getötet? Oder versteckt, bis ich verhungern würde? Ich stellte mir hunderte verschiedene Methoden vor ehe meine Augen zufielen und ich in einen entspannenden Schlaf glitt.

Als ich aufwachte waren alle anderen noch in ihren Betten und schliefen. Ich stand auf und zog mich so leise wie es ging an. Ich schaute kurz auf die Uhr, es war elf Uhr. Ich verließ das Zimmer und ging zu dem meiner besten Freundin, ich musste Delia erzählen, was passiert war. Als ich gerade klopfen wollte öffnete sich die Tür und Delia stand vor mir. Ohne zu zögern fiel ich ihr in die Arme. Sie erwiderte meine Umarmung und drückte mich fest. Als ich losließ sah sie mich prüfend an »Was ist passiert?«, fragte sie. »Erzähl ich dir beim essen.«, erklärte ich und nahm ihre Hand. Dann zog ich sie Richtung Cafeteria. Delia warf mir einen seltsamen Blick zu den ich nicht deuten konnte. »Ist etwas Schlimmes passiert?«, fragte sie mich. Ich nickte und zog sie in die Cafeteria. Dort stellte ich mich an eine der Schlangen. »Jetzt sag schon.«, meinte Delia aufgeregt und boxte mir gegen den Arm. »Gleich.«, antwortete ich. Sie wippte ungeduldig auf und ab. Als wir am bestellen waren drängte sie mich: »Los!« Ich schüttelte den Kopf und bestellte mir ein Müsli. Delia meinte: »Bitte Luna. Auch ein Müsli bitte.« Ich schüttelte wieder den Kopf und eilte in Richtung eines freien Tisches. Delia hockte sich neben mich und starrte mich gespannt an. »Heute Nacht haben Tam und Sara versucht mich umzubringen.«, fing ich an. »Was?!«, rief Delia und schlug sich die Hände vor den Mund. »Und?«, flüsterte sie. Ich wurde gewarnt und konnte mich verstecken. Dann haben sie Doktor Smith geholt um ihm zu zeigen, dass ich nicht im Bett bin. In der Zeit bin ich aber wieder ins Bett gegangen. Als sie dann kamen war ich schon wieder im Bett.« »Und dann wurden sie von Doktor Smith angebrüllt?«, unterbrach mich Delia grinsend. Ich lachte: »Ja.« Delia grinste über beide Ohren. »Verdient.«, stellte sie fest. »Ja, dass haben sie verdient.«, antwortete ich. Delia schob sich einen Löffel Müsli in den Mund und fragte: »Unf waf nuf?« »Hä?« Sie schluckte und wiederholte ihre Frage: »Und was nun? Was wollen wir heute machen?« Ich zuckte die Schultern, dann rief jemand meinen Namen durch die Cafeteria. »Luna. Gut das ich dich finde!« Ich drehte mich um und sah Fanny auf mich zulaufen. »Hey Fanny.«, rief Delia und winkte ihr zu. Fanny warf der braunhaarigen einen abschätzigen Blick zu und erklärte: »Doktor Mon hat ein treffen von allen Teilnehmern angeordnet.« Ich schaute sie verwirrt an und fragte: »Warum?« Sie zuckte die Schultern und lief rückwärts Richtung Ausgang. »Warte!«, reif ich und sprang auf. »Entschuldigung Delia.« Dann lief ich hinter ihr her. »Was glaubst du, was Doktor Mon von uns will?«, keuchte ich als ich Fanny eingeholt hatte. Fanny joggte gemütlich weiter ohne meine Frage zu beantworten. »Und wohin müssen wir?« »Ins Schwimmbad.«, erklärte Fanny und bog in einen goldenen Gang. »Ins Schwimmbad.«, wiederholte ich, Erinnerungen an den Kampf mit Doktor Banter kamen hoch und ich dachte an das tiefe Becken. Mir brannte eine Frage auf der Zunge, aber ich hielt mich zurück. Fanny blieb stehen und ich wäre fast am Tor zur Schwimmhalle vorbei gelaufen. Ich öffnete das Tor und schaute nervös in die Halle. Ich konnte nur ein paar Personen erkennen, die mit dem Rücken zum Tor standen. Fanny schob sich an mir vorbei und ging selbstbewusst auf die anderen zu. Ich folgte ihr und fragte mich, was Doktor Mon hier mit uns machen wollte. Die Direktorin saß auf einer Bank am Rande der Halle und notierte sich etwas auf einem Gerät. Ich starrte auf das Wasser, es glitzerte silbern und es sah gar nicht so tief aus. Die anderen Schüler die in der Halle waren redeten wild durcheinander. Ich schaute mich nach bekannten Gesichtern um und sah Froggy, Zara und Emilia. Ich stellte mich neben Fanny und hörte stumm zu. »Nein, ich war die letzten zwei Jahre auch dabei und es gab nie so etwas wie einen Vorentscheid.«, fauchte ein schlankes Mädchen mit langen Haaren und einem Rüschenkleid. »Ich weiß! Aber was sollen wir hier sonst deiner Meinung nach machen Bella?«, fauchte ein kräftiger Junge das Mädchen an. »Gab es wirklich noch nie so etwas?«, fragte Ta aus meinem Zeitkurs. Ich hatte das Mädchen erst nicht erkannt, da ihre Haare nun gerade einmal bis zu ihren Ohren gingen. »Nein, soweit ich weiß noch nie.«, meinte ein anderer Junge mit einem Piercing in der Lippe. Während die anderen weiter diskutierten beobachtete ich Doktor Mon, sie gab wie eine verrückte, Sachen in ihr Gerät ein, als sie meinen Blick bemerkte schaute sie mir in die Augen und lächelte. Wieder dachte ich an den G. Mann. »Luna!«, rief jemand hinter mir. Ich drehte mich um und sah an, sie grinste mich breit an. »Hey An, wie geht es deinem Arm?«, fragte ich, seit er von Doktor Banters Schwert aufgeschlitzt worden war hatte sie häufig Probleme. »Heute gut, hoffentlich bleibt das so.« sie lächelte und warf dann einen Blick auf die anderen. »Ich bin erst gerade gekommen, worüber reden die. »Über dieses Treffen.«, erklärte ich und warf wieder einen Blick zu Doktor Mon, sie lächelte vor sich hin. Ein Schauer lief mir über den Rücken.

Chroniken der Magie - LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt