Keuchend blieb ich vor dem Büro der Direktorin stehen. Ich atmete kurz durch und dachte Doktor Mon wird dir schon nichts tun Luna!, ich glaubte mir diese erbärmliche Aufmunterung selber nicht, trotzdem hob ich die Hand und klopfte zu kräftig an wie ich konnte. »Ja bitte«, trällerte Doktor Mon und ich riss mich zusammen, ich musste sie von meiner Idee überzeugen, damit Fanny und ich bleiben durften. Dann drückte ich die Klinge hinunter und trat in das abgedunkelte Büro. Es hatte sich wieder verändert, verwundert sah ich mich um. Warum verändert Doktor Mon ihr Büro so oft? Alles war grau, nur der Holzschreibtisch hatte einen rot braunen Ton. Doktor Mon hatte ihren hellbraunen Haare zurückgebunden und starrte mich an, ihre Hände lagen wie ordentlich gefaltete Wäsche auf de Schreibtisch. Ihr Mund war zu einem höhnischen Lächeln verzogen. Vor dem Schreibtisch stand Fanny, sie schaute auf den Boden und ihre Hände hielt sie auf dem Rücken. Als ich sie anblickte sah ich Tränen auf ihren Wangen hinunter laufen. Am liebsten hätte ich sie gefragt was Doktor Mon ihr angetan hatte, doch ich wusste, dass es nicht gerade intelligent von mir gewesen wäre. Deshalb lächelte ich die Direktorin an und meinte: »Ich habe eine Lösung gefunden.« Doktor Mon zog die Augenbrauen hoch und kniff die Augen zusammen. Ich versuchte ihrem Blick so lange wie möglich stand zu halten, doch nach wenigen Sekunden schaute ich auf meine Schuhe. »So«, sagte Doktor Mon kalt. Dann machte sie eine winkende Handbewegung. Ich holte tief Luft, dann erklärte ich: »Nun, meine Idee. Wir könnten sie mit einem bestimmten Lockmittel in die Schule locken. Dann würde ein Gruppe guter Kämpfer die Eindringlinge besiegen. Durch ihr erscheinen hätten sie ihren Spawnpunkt verraten. Dann müssen wir nur noch den Spawnpunkt bewachen und wir hätten das Problem gelöst.« Erst nachdem ich geendet hatte sah ich wieder zu Doktor Mon. Sie schaute mich interessiert an. »Was hältst du davon Fanny?«, fragte sie. »In Ordnung, jedoch fehlt die Raffiniertheit welche sie bestimmt in ihrer Idee haben.« Ich starrte sie entsetzt an. Was war mit der selbstbewussten Fanny passiert? »Deine Idee ist ein Anfang, jedoch sehe ich eine Schwachstelle. Wie in aller Welt willst du den Punkt rund um die Uhr bewachen?« Ich wollte etwas erwidern, doch Doktor Mon beantwortete sich ihre Frage selbst. »Schüler werden auf gar keinen Fall als Wachen eingesetzt. Die Lehrer haben keine Zeit... Und die G- Männer sind zu schwach um irgendetwas auf die Reihe zu bekommen. Gescheiterte Irre« Bei den letzten Worten schüttelte sie den Kopf. Ich sog die Luft ein, ich mochte die G- Männer auch nicht, aber Doktor Mon sah sie als nicht Menschwürdig. »Da haben Sie vollkommen Recht«, flüsterte Fanny und ich blickte zu ihr hinüber. Sie hatte den Kopf immer noch gesenkt, doch trotzdem sah ich die Tränenbäche welche an ihren Wange hinunter liefen. Ich hörte einen Knall und schreckte hoch. Doktor Mon hatte auf den Tisch gehauen. »Ich habe dir nicht erlaubt zu sprechen«, fauchte sie ehe sie sich wieder langsam hinsetzte und die Hände auf der Holzplatte faltete. »In Ordnung Luna Night Williems. Dein Vorschlag ist akzeptiert, ich möchte jedoch, dass du mir jetzt sagst wie ich es bewachen lassen soll«, teilte Doktor Mon mir mit. Ich unterdrückte einen erleichterten Seufzer und lächelte stattdessen. »Nun, die G- Männer wären meiner Meinung nach sehr geeignet. Sie können in Gruppen von circa zehn Männern den Punkt bewachen. Außerdem könnten sie mit Meldegeräten ausgerüstet werden. Damit könnten sie jederzeit Alarm schlagen.« Doktor Mon nickte langsam, dann zog sie eine Schublade des Tisches auf und zog ein Gerät heraus. Dann murmelte sie so leise, dass ich nichts verstand ein paar Wörter in das Gerät ehe sie anfing darauf herumzuwischen und tippen.
Nach einer Minute blickte sie wieder hoch. »Prüfung bestanden. Dennoch behalte ich dich im Auge.«, merkte Doktor Mon an. »Ihr dürft mein Büro verlassen.« Ich drehte mich um und erwartete, dass Fanny mir nachfolgte, doch sie blieb wie versteinert stehen und ich hörte wie sie lange ausatmete. »Wie vereinbart.«, fauchte Doktor Mon und ein lautloses Schluchzen schüttelte das Mädchen. Ich beobachtete das Spektakel entsetzt. »Jawohl«, flüsterte Fanny dann mit rauer Stimme und drehte sich dann wie in Zeitlube zur Tür, ging ein paar große Schritte und öffnete die Tür. Ich folgte meiner Freundin aus dem Raum und lief dann neben ihr her. »Was ist passiert?«, fragte ich besorgt, Fanny war so selbstbewusst gewesen, so stark. Jetzt wirkte sie stark und zerstört. Sie antwortete nicht auf meine Frage sondern ging schneller. Ich hielt müsam mit ihr Schritt ohne zu rennen. Fanny hatte einen Vorteil mit ihren langen Beinen. »Fanny?« Sie antwortete nicht. Was muss Doktor Mon mit Fanny machen um das aus ihr zu machen?, fragte ich mich ensetzt. »Fanny, was hat Doktor Mon mit dir „besprochen"« Zu meiner erleichterung sah sie auf und ich sah in ihren sonst hellblauen Augen, welche normalerweise kleine dunkelblaue Sprenkel hatten. Jetzt waren ihre Augen milchig blau und sie starrte auf einen Punkt im nichts. Verwirrt sah ich sie an. Ihr Gesicht war rot und zwei immer noch fließende Tränenbäche röteten die Haut. »Lass mich in Ruhe«, flüsterte Fanny mit einer Rauen Stimme. Ich bewegte mich nicht und sah Fanny an. »Nein, ich gehe nicht ehe du mir erzählt hast was dieses Beast mit dir angestellt hat.«, stellte ich fest. Fanny ließ den Blick wieder auf ihre Schuhe fallen und ihre türkisen Haare verdeckten Gesicht. Dadurch, dass ihre Haare hinunter gefallen waren konnte ich auf ihren Nacken gucken. Fünf rissen waren auf der Haut zu sehen. Erschrocken japste ich auf und starrte auf ihren Nacken. Sofort richtete Fanny sich wieder auf und legte die Hände beschützend über ihren Nacken. »Oh Gott«, flüsterte ich. Sie drehte sich von mir weg, schluchzte einmal laut auf und rannte dann davon. Verdattert blieb ich im Gang stehen und starrte Fanny nach. Was hat Doktor Mon mit ihr gemacht?
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Chroniken der Magie - Luna
Fantasy∆ Teil 1 ∆ Vier Prüfungen müssen alle Kinder bestehen. Die Prüfungen sind sehr hart und gefährlich, doch durch sie bekommen die Fünfzehnjährigen eine einmalige Chance. Wer die Prüfungen besteht, darf auf eine der fünf magischen Schulen und dort die...