Kapitel 5

1.3K 122 3
                                        


Lena

Luke war oben in seinem Zimmer. Benedict und Annina waren bei ihm. Immerhin etwas.
Es klingelte. Ich stakste zur Haustür, nur um dann Alaric, Victor und Layla gegenüber zu stehen.

"Was wollt ihr?" knurrte ich wütend. Ich hatte im Moment absolut keinen Nerv für eine Konversation mit eifersüchtigen Geschwistern und deren Bitches.

"Zachary und Quinn."

"Hast du die auch noch gevögelt, oder warum sind sie dir so wichtig?"

Alaric verpasste mir einen Schlag in den Magen. Christoph und Erik rissen mich zur Seite und bauten sich drohend in der Tür auf.
Wenn dein Bruder ein Alpha ist, bekommst du anscheinend auch gratis Bodyguards.
Ich sah die Treppe hoch. Luke kam gerade runter, mit Annina und Benedict und Catherine. Ich erhob mich und rannte ihnen entgegen.

"Bleib lieber im Bett, Luckey." sagte ich leise und strich ihm eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn.

"Hey, wir konnten ihn gerade aufraffen, sich mal zu bewegen." sagte Benedict.

"Das ist mir scheiß-Egal. Es ist gerade ein super-mieses Timing."

"Wer ist unten an der Tür?" fragte Luke heiser. Na toll. Jennicas Entführung schien ihm doch mehr auszumachen, als ich ursprünglich annahm.

"Alaric. Victor. Layla." murmelte ich knapp.

"Was wollen sie?" fragte Annina verwundert.

"Zachary und Quinn."

"Sie sollen gehen. Zachary und Quinn bleiben." sagte Luke.

"Christoph und Erik regeln alles." Wir gingen langsam die Treppe runter, ich rückwärts, und sah dabei ins blasse Gesicht meines Zwillingsbruders.

"Luke, es tut mir leid. Ich habe versucht, sie zu verscheuchen, aber sie ging nicht. Dann habe ich versucht, sie zu schützen, aber die...waren ein bisschen stärker als ich."

Luke hob den Blick. Die Verzweifelung und die Angst in seinem Blick hatte ich erst einmal bei ihm gesehen - als unsere Eltern starben.


Jennica

Ich versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Colin dieser Mistkerl konnte nochwas erleben! Nur weil ich aussah, wie seine tote Frau und schwanger von einem anderen (Luke) war, hieß das nicht, das er mich vögeln und mir gleichzeitig den Hals zudrücken musste.
Ich hörte, wie Colin draußen mit irgendwelchen Typen redete.

"Ich habe ihr den besten Sex beschert, den sie je hatte. Sie hat mich angebettelt, weiterzumachen." behauptete er zufrieden.
Nope. Ich hatte ihn höchstens angebettelt, meinen Hals loszulassen, weil ich keine Luft mehr bekam.

"Wir hätten erwartet, das sie alles hier zusammenschreit." sagte jemand anderes.

"Sie ist eher der Stille genießer-Typ." log Colin.
Nope. Ich bekam nur keine Luft weil mir irgendjemand die Luftröhre zudrückte.

"Mega krass, wie schnell sie dich ranlässt."

"Ich bin halt sehr überzeugend."
Ein überzeugendes Arschloch vielleicht.
Vielleicht sollte ich rausgehen und ihn vor den Deppen blamieren.
In diesem Moment stürmten Aspyn und Grace in den Wohnwagen.

"Oh mein Gott! Du siehst schrecklich aus." kommentierte Aspyn, als sie auf mich zustakste. Ich hustete zustimmend.

"Dein Hals sieht schlimm aus. Was ist passiert?" fragte Grace. Sie und Aspyn halfen mir aus dem Bett. Ich wankte zur Mini-Küchenzeile, suchte ein Glas und trank einen Schluck Wasser.

"Was ist passiert?" fragte Grace erneut, als sie und Aspyn mir gegenüber saßen.

"Dale hat mich untersucht." Ich hielt inne, hustete, und trank noch einen Schluck. "Er sagt, ich wäre Schwanger, mit Zwillingen. Und Colin war sauer, weil er nicht der Vater ist."

"Also hat er dich vergewaltigt."

"Und mir den Hals zugedrückt."

Aspyn und Grace sahen sich an. "Das passt neuerdings zu ihm."

"Das er schwangere Mädchen vergewaltigt und würgt?"

"Ja. Na ja gut, ganz so extrem jetzt nicht, aber...hat er dich Judith genannt?"

"Er hat mich Judith genannt, gefragt, wo Leonie ist, und von wem ich denn schwanger sei. Von unserem Postboten? Meinem Fitnesstrainer? Oder dem Nachbarn?"

"Und was hast du gesagt?"

"Ich hab nur gefragt, und ihm gesagt, das ich Jennifer heiße, nicht Judith. Daraufhin hat er angefangen, mich zu würgen."

"Heißt du wirklich Jennifer?" fragte Aspyn skeptisch. Ich mied Blickkontakt und sah das Glas an.

"Nein." sagte ich sorgfältig.

"Wie dann?" fragte Grace.

"Catherine? Ruth? Rachel? Elizabeth? Irgendwas ausgefallenes?" überlegte Aspyn.


Silber (Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt