Kapitel 44

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Lena

"Die kleine Schlampe hat genickt und voll auf die Tränendrüse gedrückt." sagte Zira.

"Zira! Die Soulmates von deinen Geschwistern sind keine Schlampen." sagte Annina wütend.

"Natürlich ist Layla 'ne Schlampe." sagte Zira, ohne mit der Wimper zu zucken.

"Also, Zira..."

In diesem Moment kam Christoph mit Catherine in die Küche und ich blendete Anninas Rede aus.

"Wo warst du solange?!" fauchte ich Christoph an. Er starrte mich erstaunt an.

"Gehts dir gut?"

"Du bist viel zu spät!"

"Ich hab Aaron zum Flughafen begleitet und deine Familie abgeholt!"

"Du hättest dich wenigstens einmal melden können! Meine Tochter war bei dir, du kommst fast eine Stunde zu spät und ich bekomme hier fast eine Krise!"

"Leni. Beruhige dich. Cathy gehts gut, mir gehts gut, dir gehts..."

"Übel. Chiara!" rief ich und war drauf und dran, die Küche zu verlassen. "Übrigens, Zwei Panther haben Jennicas Zwillingsmädchen hergebracht. Raven und Shireen."
Ich verließ endgültig die Küche.

Chiara

Lena stürmte wütend ins Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel am Aquarium fallen.

"Alles okay?" fragte ich.

"Laut Zira hat Layla behauptet, Luke hätte sie vergewaltigt." sagte Lena und beobachtete die Fische.

Luke schnaubte. "Warum hat sie das behauptet?"

"Was weiß ich denn. Frag sie es doch selbst." motzte Lena.

"Als ob ich mich ihr noch nähern kann, ohne das Alaric wieder auf mich einschlägt. Und als ob ich Lust auf so ein Gespräch habe." sagte Luke.

"Du hast sie mal so geliebt." bemerkte Lena. Luke spannte sich an und kratzte über Jennicas Rücken. Sie zuckte leicht, schlief jedoch weiter.

"Ich habe  mich in ihr geirrt." sagte Luke fest.

"Du hast jetzt Jennica." sagte ich beruhigend.

"Ja. Jennica. Ein Mischlingsmädchen."

"Besser als eine Schlampe namens Layla." bemerkte Lena zynisch.

"Ich muss dich nicht dran erinnern, das du Jennica gehasst hast."

"Ich habe jedes Mädchen gehasst, zu dem du eine sexuelle Beziehung hattest. Und ich hasse sie - bis auf Jennica - immer noch." sagte Lena süßlich.

"Seit wann so wortgewandt, Schwesterherz?" fragte Luke.

"Halt den Mund, Bruderherz." erwiderte Lena. Luke vergrub sein Gesicht an Jennicas Nacken.


Jennica

Als ich erwachte, merkte ich zuerst den Schmerz am Rücken. Ich lag in einem Bett. Luke saß auf einem Stuhl am Schreibtisch und sah mich mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen an.
Ich setzte mich auf.

"Hey."

"Hey." sagte er ruhig.

"Ist...alles in Ordnung?"

Er nickte. "Ja. Ja, alles gut."

"Sicher? Du...wirkst so..."

"Mir geht es gut, Jennica. Wie geht es dir?"

"Verwirrt von dir." gab ich zu, rollte mich aus dem Bett und stakste zu ihm hinüber.

"Verwirrt von mir?" fragte ich.

"Ja." Ich lehnte mich an seine Schulter.

"Jennica."

"Hm? Ja?"

"Versprich mir. Versprich mir, das du mich weckst, wenn du Nachts irgendwas merkwürdiges hörst. Versprich mir, das du die nächsten Tage in meiner Nähe bleibst, Bitte. Bitte. Versprich es mir." Er klang so ernst.
Ich sah zu ihm hoch. Er sah zum Bett, wo Shireen und Raven noch friedlich schliefen. Seine Hand schloss sich um meine und drehte am Ring.

"Versprich es mir, Jennica. Bitte."

"Versprochen." sagte ich leise. Er hauchte mir einen Kuss auf den Hals.

"Danke, meine Süße. Das erleichtert mich."

"Was für eine Bedeutung hat der Ring für dich?" fragte ich und sah den Ring an. Luke sagte nichts. Ich schielte zu ihm hoch.

"Luke. Der Ring hat eine tiefere Bedeutung für dich. Das merke ich doch. Was hat er zu bedeuten?"

"Es war der Ehering meiner leiblichen Mutter." sagte er knapp. Der kleine, dunkelblaue Edelstein am Ring glitzerte.


Silber (Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt