Kapitel 51

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Luke

Ich sah Jennica hinterher, wie sie über die Wiese zurück zum Rudelhaus ging.

"Max, pass auf sie auf." murmelte ich. Max nickte und joggte hinter ihr her.

"Und Sie...wollen Sie noch etwas?"

"Jennifer. Und die Zwillinge."

"Gibt es leider nicht." sagte ich.

"Sie hat zwei von uns umgebracht! Jetzt schuldet sie uns diese Leben." fuhr die alte Frau mich an.

"Sie hat niemanden umgebracht. Das war ich. Ihr seid in mein Revier eingedrungen. Ihr habt Kinder in Gefahr gebracht. Obwohl euch niemand etwas getan hat." Ich packte den Hals des alten Mannes.

"Ihr habt meine Gefährtin entführt. Sie einfach in eine Falle gelockt. Sie mitgenommen. Behandelt wie eine Gefangene. Und das werdet ihr nicht noch einmal tun. Ansonsten kann ich für nichts mehr garantieren." zischte ich.


Jennica

"Was dauert das denn solange?" hörte ich Colin motzen. Ich blieb stehen.

"Ey, guck mal, da ist die kleine Schlampe." rief Kevin.

"Hol sie dir, Tiger." stöhnte Grace.

Kevin und Colin lehnten an einem Wohnmobil. Grace hing an Colins Seite, begrapschte gerade seine Hose und leckte seine Wange ab.

"Geh weiter." murmelte Max leise.

"Was ist mit deinem Macker? Wie hieß er? Conor? Oder war es Dylan?" rief ich.

"Und was ist mit deinem?" rief Grace zurück.

"Weiß er von unserer Vögelei?" fragte Colin.

"Ich habe dich gehasst, Colin. Ich habe nie mit dir gevögelt. Bilde dir nichts drauf ein."

"Was willst du tun? Du hast deinen Wau-Wau zuhause vergessen."

"Ich habe nichts zuhause vergessen." sagte ich. Luke trat, als großer Wolf neben mich. Aaron, Alec und Erik folgten ihm, ebenfalls als Wölfe.

"Ihr habt zwei Alphas verärgert. Beide Alphas haben Rudel. Und beide Alphas arbeiten im Moment zusammen. Und beide würden euch liebend gerne töten." Ich wuschelte durch Lukes Nackenfell.

"Lass uns reingehen." murmelte Max. "Dann könnten Dijanna und Vanesa sich deine Hand nochmal ansehen."

Ich wandte mich ab und ging weiter zum Haus. "Was ist eigentlich mit dir und Dijanna und Alec und Vanesa?"

"Wir sind...weiterhin Freunde, sie sind froh, in diesem Rudel zu sein, aber sie sind nicht die Richtigen."

"Ihr werdet sie schon finden." sagte ich leise. Max nickte.

"Wir geben nicht auf. Ich weiß, das es blöd klingt, aber wir haben uns alle schon bei irgendwelchen Flirtseiten angemeldet."

"Und?"

"Wir haben schon mit einigen geschrieben, aber wir waren in letzter Zeit auf dich fixiert. Schön, das du wieder da bist."

"Schön, das ich wieder bei euch bin." murmelte ich.

"Wir werden alle auf dich aufpassen, Jennica. Niemand von uns wird zulassen, das diese Typen dich wieder in die Finger bekommen."

"Deine Zwillinge sind so goldig!" rief Celeste begeistert und wiegte Shireen auf den Armen. Annina hatte Raven.
Luke kam zu uns. Er schnupperte kurz an meiner Hand. Ich fuhr durch Lukes weiches, dunkles Fell. Er grollte.

"Du brauchst nicht weinen, Jennica. Es ist alles gut. Du bist bei uns." sagte Annina und musterte mich besorgt.
Ich wischte grob die Tränen weg.

"Alles okay." nuschelte ich und wandte mich ab. Luke knurrte und stieß mich mit der Schnauze an. Ich ließ mich von ihm in eines der Zimmer ziehen.

"Ist alles in Ordnung, meine Süße?" murmelte Luke. Ich nickte, legte meinen Kopf an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag.

"Sag's mir. Sag's mir bitte, wenn du irgendwas hast." sagte er leise. Ich schloss die Augen.

"Okay." wisperte ich. Atmete seinen Duft ein.

Silber (Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt