Kapitel 69

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Luke

"Du hast vorhin gesagt, du warst Zeuge des Vorfalls auf dem Rummel." sagte KayJo.

"Hab ich?" fragte ich.

"Ich muss alles wissen, was du weißt." sagte KayJo.

"Hä?" fragte ich, nicht sehr hell.

"Lass Luke doch ankommen, Kate." sagte Jake. "Er ist gerade erst nach Hause gekommen."

"Wo sind überhaupt die anderen? Du bist doch wieder da?" sagte Lena.

"Ich hab Johannes gesagt, er soll mich rauslassen, weil ich gemerkt hab, das Jennica immer wütender wurde. Er müsste gleich irgendwann zurückkommen." sagte ich.

"Irgendwann." schnaubte Lena.

"Was weiß ich, wie lange Johannes braucht."

"Das tut nichts zur Sache. Kannst du mir helfen, den Fall vom Rummel aufzuklären oder nicht?" fragte KayJo und wippte euphorisch auf den Fußballen auf und ab.

"Hä?" fragte ich. Lena schnaubte und verdrehte die Augen. Jennica kam die Treppe runtergepoltert.

"Ich hatte einen Albtraum!" motzte sie und ließ sich schwer auf meinen Schoß fallen.

"Au. Du bist erst seit...nicht mal zehn Minuten oben." sagte ich perplex.

"Ich hab geträumt, das Colin wieder zurückkommt und mich im Wohnwagen einsperrt. Und dann hat er das Haus angezündet, wo du noch drinnen geschlafen hast. Alles hat gebrannt."

"Wie unrealistisch." schnaubte ich.

"Was? Wenn du schläfst, kann neben dir die Welt untergehen!" motzte Jennica.

"Bitte." bettelte Kate. "Erzählt mir alles vom Rummel."

"Nein!" maulte Jennica.

"Übergestern." murmelte ich.

"Ich muss diesen Fall schnell lösen, sonst bin ich im Arsch." sagte Kate drängend.

"Ist nicht mein Problem." murmelte Jennica und legte ihren Kopf an meine Schulter.

"Jetzt werde mal nicht böse, meine Süße."

Meine Süße zog eine Schnute und sah mich wütend an. Die Haustür ging auf. Alex, der kleine Junge, sprang von Auroras Arm (die die ganze Zeit nur stumm dagestanden und die Szenerie aus sicherer Entfernung beobachtet hatte). Er rannte zur Haustür.

"Daddy!" brüllte er.

"Hey Alex. Wie gehts dir?" fragte Johannes. Er kam, mit Alex auf dem Arm, ins Wohnzimmer.

"Hab deine Freunde abgeholt, Luckey Luke. Was jetzt?"

"Erst mal ausruhen. Jenny hat Flugangst." sagte ich und kraulte ihren Nacken.

"Und einer Befragung von Detective umgehen." nuschelte Jennica in meinen Pullover.

"Was für ein Miststück sie sein kann." sagte Lena.

"Die kleine Cathy ist so süß, wenn sie schläft." drang Claras Stimme an mein Ohr.

"Dein Mann kommt wieder. Mit deiner Tochter. Und Schwiegermutti." sagte ich und sah zu Lena. Sie gab eine Mischung aus schnaubend und stöhnen von sich.

"Du hältst jetzt bitte mal für zehn Minuten deinen Mund, Katherine." sagte Jake scharf. "Lass die beiden in Ruhe. Du bist erst vorgestern hier angekommen. Und sie vorhin erst. Sie hat Flugangst. Zwillinge. Lass ihnen Zeit!"

Katherine sah Jake schmollend an. "Aber...die Arbeit..."

"Hat dich erst vorgestern hierherbeordert und kann auch noch ein paar Stunden warten."
beendete Jake.

"Aber..."

"Stell dir mal vor, du wärst auf einem Schiff unterwegs gewesen, KayJo. Dann wärst du nach Hause gekommen und dir fiel auf, das deine Schlüssel fehlen. Dann musstest du hierher. Und eine Frau ist da, die dich die ganze Zeit nervt und dann auf einmal alles über deine Entführung wissen will." sagte Jake leise. Katherine biss sich auf die Lippen. Clara und Christoph kamen rein, gefolgt von Liam, der Bellas Rollstuhl schob, Celeste und Erik. Clara hatte Catherine auf dem Arm.

"Catherine ist ein bezauberndes Mädchen." schwärmte Clara. Detective Katherine zuckte zusammen und sah sich um.

"Du und Christoph, ihr seid ein so tolles Paar, und Catherine...Ich hatte mir immer schon ein kleines Mädchen gewünscht."
Lena sah sehr überrumpelt aus und sah Clara leicht dümmlich an.

"Weißt du, wäre Chrissie ein Mädchen geworden, würde er jetzt Daisy oder Janice heißen..."

"Man, Mama! Sei bloß still!" sagte Christoph.

"Und Devyn würde Lois heißen. Oder Alice." trällerte Clara weiter.

"Und das interessiert Lena ja auch." motzte Christoph. Jennica kicherte leise in meinen Pullover. Lena sah sehr amüsiert aus. Die anderen auch.





Silber (Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt