Kapitel 49

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Jennica

Christoph schlängelte sich zu seinen Eltern durch. Lena schnaubte und verdrehte die Augen.

"Typisch Mann. Flüchtet immer, wenn es Ärger geben kann."

"Mensch, Lenchen. Er kann doch nichts dafür, dass das Kind im Auto saß. Du hättest verantwortungsbewusster handeln sollen." bemerkte Annina und begann, Raven einen Zopf zu flechten. Shireen saß daneben und beobachtete es genau.

"Ich habe meinem Zwillingsbruder geholfen, der Aussah, als würde er gleich verbluten. Die Kleine war im Auto, weil ich nicht wollte, das sie so etwas sieht." knurrte Lena.
Luke schlang einen Arm um mich.

"Ich will mit dir reden." murmelte er mir ins Ohr.

Ich nickte. "Okay."
Ich ließ mich von ihm in den Flur und in ein leerstehendes Zimmer führen.

"Wann haben wir denn so schnell wieder Zeit zu zweit." murmelte Luke, dann küsste er mich.

"Weiß nicht." murmelte ich.

"Genießen wir sie einfach."

Ich nickte.


Chiara

Die Krankenschwester, es war nicht Miranda, sah die ganze Zeit nervös zu Aaron hinüber.

"Schaffen Sie es alleine, oder brauchen Sie Hilfe beim gehen?"

"Hilfe wäre nett." murmelte ich. Die Schwester nickte und schlang einen Arm um meine Taille. Ich stützte mich schwer auf sie ab. Aaron lächelte den Stationsarzt böse an. Zusammen wankten wir auf ihn zu.

"Das ist sehr nett von ihnen, Doktor. Und, brauch sie Medikamente?" In seiner Stimme lag eine leise Drohung.

"Nein. Wenn die Schmerzen zu stark werden, sollten Sie jedoch wieder kommen." sagte der Arzt. Es klang leicht eingeschüchtert.
Ich stellte mich neben Aaron und rang nach Luft.

"Wie gehts dir?" fragte Aaron leise.

"Okay. Ich will hier nur weg."

"Natürlich, Moon." Aaron hob mich hoch, als würde ich nichts wiegen und brachte mich zu seinem Pick-Up. Ein silberner Ford.

"Was hat der Arzt gesagt?"

"Das du dich zuhause schonen und ausruhen sollst, zusammen mit dem Soulmate deines Bruders."

"Noch was? Und...was ist eigentlich mit den beiden?"

"Ihm scheint es gut zu gehen. Also nehme ich an, das es seiner Süßen so gut geht, wie es im Moment der Fall sein kann." sagte Aaron sanft und schnallte mich an.

"Das ist eine ganz neue Seite an dir." bemerkte ich.

"Oh, Moon. Du bist mein Soulmate. Mein Leben. Mein schönes Mädchen. Auch wenn du im Moment ein paar blaue Flecke hast." Er streichelte meine Wange.

"Und Kylie..."

"Sie wird dir nichts mehr tun."

"Du hast schon wieder deinen Beta verloren. Wegen mir."

"Möchtest du vielleicht mein Beta sein?"

"Ich müsste theoretisch als Alpha-Gefährtin fungieren, oder nicht?"

"Wenn du wieder gesund bist." Er strich über meine Haare und gab mir vorsichtig einen Kuss auf die Wange.


Luke

Ich war froh. Ich konnte sie wieder in den Armen halten. Sie sehen. Anfassen. Riechen Fühlen. Reden hören.
Ich zog sie dichter an mich heran.

"Ich habe dich vermisst, meine Süße. Ich habe dich vermisst."

Sie legte ihren Kopf an meine Brust.

"Ich dich auch. Das Leben bei den Silberblicken war die Hölle." wisperte sie.

"Dann werde ich ihnen das Leben mal zur Hölle machen."

Erschreckt löste sie sich von mir und sah zu mir hoch. "Bleib bei mir. Mach mein Leben wieder schön."

"Und die Silberblicke?" fragte ich.

"Nicht jetzt. Nicht hier. Bitte. Im Moment...nur du...und ich...und die Zwillinge...Bitte..." hauchte sie.
Ich sah in ihre silbergrauen Augen, die inzwischen goldene Flecken aufwiesen.


Silber (Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt