Kapitel 12

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Lena

Celeste und Erik saßen schweigend in der Küche, aber beide lächelten.

"Hey." sagte ich.

"Hey." antwortete Celeste verträumt.

"Alles klar?" fragte ich.

"Ja. Wir sind nur glücklich." sagte sie.

"....okay?"

"Wir sind nicht schwanger. Ähm. Ich bin nicht schwanger. Wir wollen das jetzt nicht, nicht jetzt, wenn Jennica fehlt." erklärte sie.

"Luke meistert es gut." sagte Erik.

"Es geht ihm trotzdem schlechter." bemerkte ich. Celeste nickte.

"Ja, das schon..."

Die Türklingel unterbrach sie. seufzend rutschte ich vom Hocker und ging zur Tür.
Es waren Chiara, Chris, Annabeth und Annabel. Hinter ihnen fuhr Anninas und Marks Jeep auf den Hof. Ich hatte nicht mal mitbekommen, das sie wegwaren.

"Was...wollt ihr?"

"Du kannst Chiara nicht zwingen, sich von Ben zu trennen und zu Aaron zu gehen!" fuhr Chris mich an.

"Hat Chiara dir ein Bild von Luke gezeigt? Wie er jetzt aussieht? Wie es ihm geht? Ohne sein Soulmate?" fragte ich.

"Aber Ben..." begann Chris.

"Ben ist ein Mensch! Er war nie Chiaras Richtiges Soulmate!" motzte ich ihn an.

"Leni!" rief Luke.

"'tschuldige." sagte ich, dann wandte ich mich um. Luke stand oben an der Treppe. Ich rannte zu ihm. Seine Augen waren geschlossen.

"Mach deine Augen auf, Luckey." murmelte ich.

"Geht nicht. Deshalb hab ich dich gerufen." erklärte er.

"Geht nicht?" fragte ich argwöhnisch.

"Lass deine Finger von meinem Gesicht!" keifte Luke.

"Chiara und Chris und Anna und Anni sind da."

"Und Allie?"

Ich schnaubte bei Alarics 'Spitznamen' von Luke. "Nicht da."

In diesem Moment kamen Benedict und Christoph aus ihren Zimmern. Luke spannte sich an und drehte seinen Kopf leicht hin und her. Anscheinend hasste er es, das er sie nicht sehen konnte.

"Benny! Luckey kann seine Augen nicht aufmachen!" rief ich.

"Leni! Ich komme sofort. Luckey, wo wolltest du hin?"

"Runter? Vielleicht mal was essen, bevor Leni mich wieder dazu zwingt." schnaubte Luke.

"Es ist nur zu deinem besten!" verteidigte ich mich.

"Ich weiß."

"Leni, du gehst runter und kümmerst dich mal um die Besucher, ich bringe Luke runter."

"Nein." knurrte Luke.

"Ich bring ihn schon runter." seufzte ich und hakte Luke bei mir ein. Seine andere Hand tastete nach dem Geländer.
Unten angekommen zog er mich Richtung Haustür. Es hatte angefangen, zu regnen und Annina, Mark, Chiara, Chris, Annabeth und Annabel waren in den Flur gekommen.

Jennica

Es war ein französisches Wörterbuch, mit dem ich nach Colin schlug.

"Bist du irre, Weib?" brüllte Colin, als ihn eine der Ecken an der Schläfe traf.

"Noch nicht, aber ich habe das Gefühl, hier werde ich es langsam." entgegnete ich wütend.

"Du hättest mich ernsthaft verletzen können!"

"Das wär toll. Schade, das es anscheinend nicht so ernst ist."

"Halt deine Fresse, Judith! Kümmer dich um Leonie!"

"Erstens: Ich heiße nicht Judith. Zweitens: Meine Zwillinge heißen beide nicht Leonie. Drittens: Ich bin nicht deine Dienstmagd! Geh und such dir dafür jemand anderes."

"Wenn du nicht auf mich hörst..." begann er drohend.

"Bekommst du gleich ne Bratpfanne auf den Kopf!" fauchte ich ihn an, während ich zu Mini-Küche hinüber ging und die Bratpfanne nahm.
Er wirkte verdutzt.
Und wütend.

"Wenn du mir nochmal ein Haar krümmst, Süße, dann schwöre ich dir, ist es das letzte, was du tust. Danach wirst du mich um Gnade anflehen."

"Dich doch nicht. Außerdem wird Luke dich umbringen, wenn du mir irgendwas antust. So wie diese Vergewaltigung! Ich glaube, dafür wird er dich verstümmeln. Es sei denn, ich sage ihm, das er dich umbringen soll." sagte ich diplomatisch.

"Aber dein Luke ist nicht hier. Und was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß." sagte er mit einem fiesen Grinsen.

"Als ob er es zulässt, das eine Bande Möchtegern-Weltretter seine Freundin entführt. Er wird euch schon noch angreifen. Wenn ihr alle schwach seid." sagte ich und fixierte ihn mit meinem Blick.

Sie glaubten noch immer. Was ein großer Fehler.

Silber (Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt