Kapitel 64

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Lena

Nachdem ich sicher war, das Christoph und Luke die drei kleinen Mädchen unter Kontrolle hatten, wankte ich zu Jennica rüber und setzte mich neben sie. Sie starrte mit weit aufgerissenen, silbernen Augen auf Celeste, die vor ihr saß und murmelte irgendwas vor sich hin.

"Alles klar bei dir?" fragte ich.

"Luke Daniel Nathaniel Oliver Robin Raphael...Mir gehts gut." murmelte sie.

"Luke Daniel Olivier Nathaniel Raphael Robin." korrigierte ich. "Du bist ein bisschen blass."

"Na ja, anscheinend fliege ich wohl nicht so gerne. Lena Dana Sophia Zoe Christin Alina." Die Namen flüsterte sie nur noch.

"Das mit den Namen sagen...das hilft dir?" fragte ich, und gab es auf, sie korrigieren zu wollen.

"Nein, nicht wirklich."

Christoph landete neben der Sitzreihe auf dem Boden.

"Was machst du da?" fragte ich.

"Versuchen, Cathy vom Versuch abzuhalten, Raven zu jagen, die Luke jagt, der Shireen jagt." erklärte er außer Atem.

"Aha. Viel Spaß." machte ich.

"Danke." stöhnte Christoph, dann versuchte er, aufzustehen und weiterzulaufen.

"Wir sind fast da." sagte Celeste beruhigend und drehte sich auf ihrem Sitz um. Jennica biss nervös auf ihrer Unterlippe herum.

"Soll ich Luke holen?" fragte ich. Sie nickte langsam. Ich stand auf und sah mich um. Luke lag im Mittelgang auf dem Bauch. Catherine, Shireen und Raven saßen auf seinem Rücken.
Schnaubend ging ich zu ihm.

"Hey Alpha."

"Hey Schwester. Was möchtest du?"

"Dich dran erinnern, das du mir immernoch Schokolade und Cola schuldest und dich zu deinem Soulmate schleppen."

"Kriegst du, wenn wir gelandet sind. Wo ist sie?"

"Da drüben. Hat ein bisschen Flugangst. Ziemlich blass, weit aufgerissene Augen...sagte unsere Namen vor sich hin...falsch..."

Luke knurrte leise. "Runter von mir, ihr drei." 

Ich hob Catherine auf meinen Schoß. "Warst du artig und brav, meine Kleine?" fragte ich sie und ignorierte Christophs Schnauben im Hintergrund.
Catherine nickte mit großen bernsteinfarbenen Kulleraugen.

"Sehr schön, Cathy."

"Sie ist ein kleines Biest." kommentierte Christoph.

"Ganz wie ihre Mutter also." frotzelte Luke und trabte schnell zu Jennica, bevor ich ihn schlagen konnte.

"Dann sind wir halt kleine Biester, Cathy. Aber dann haben die Jungs doch die Probleme, oder?"

"Ja!" jubelte Catherine.

"Was willst du damit andeuten, Madame?" fragte Christoph völlig fertig.

"Keine Ahnung." sagte ich gut gelaunt.

"Warum hab ich nur dich erwischt?" murmelte Christoph.

"Dir ist bewusst, das ich eine Frau bin und in sowas immer noch viel zuviel anderen Mist reininterpretieren kann, oder? Also...bist du es leid, das du mich kennengelernt hast, und würdest lieber mit einer anderen Frau zusammen sein? Oder..."

"Schon gut, alles okay. So meinte ich das gar nicht. Lena..."

"Christoph! Hast du was dagegen, wenn ich mit deiner reizenden Tochter ein bisschen spiele? Lukes Zwillinge sind auch gerade bei mir." trällerte Christophs Mutter Clara lieblich.

"Ist dir bewusst, was du dir damit zumutest, Mom?" fragte Christoph.

"Drei kleine Engel." sagte Clara und lächelte.

"Möchtest du ein bisschen mit Shireen und Raven und...Clara..."

"Unsinn! Für die Kleine bin ich Oma." sagte Clara enthusiastisch.

"....Okay....Cathy, möchtest du mit...Shireen und Raven und...Oma...spielen?"

"Ja!" rief Catherine.

"Sei brav!" mahnte ich.

"Ja!" rief sie.

"Viel Spaß!" sagte ich.

"Ja!"

Clara nahm Catherine vorsichtig hoch und ging wieder mit ihr nach vorne.

"Meinst du, Cathy benimmt sich?" fragte Christoph zweifelnd.

Ich zuckte mit den Schultern. "Wenn nicht...na ja, deine Mom und Annina haben mal versucht, sie zu dritt zu baden."

"Alle drei ? Raven, Shireen und Catherine?" fragte er erstaunt.

"Ja."

"Und, was ist drauß geworden?"

"Keine Ahnung."

Christoph schüttelte nur den Kopf und lehnte sich zurück. "Hauptsache, bei den Omas benehmen, um niedlicher dazustehen."

"Vielleicht ist es auch eine Verschwörung gegen dich und Luke. Dass ihr unfähig ausseht, ein Vater zu sein."

"Was haben wir uns nur mit den drei Teufeln eingebrockt? Und dann leben wir auch noch alle zusammen in einem Haus. Wir brauchen noch Zimmer für sie. Ich glaub nicht, das sie die ganze Zeit bei uns, also ihren Eltern im Zimmer wohnen wollen."

Ich stöhnte. "Oh nein. Das ist ja auch noch."

"Hast du zufällig einen Handwerker-Bruder oder Schwester?" fragte Christoph.

"Ja. Zufällig." schnaubte ich. "Sogar beides."

"Ach ja? Welcher Buchstabe?"

"J und F."

"...sagt mir nichts."

"Jonas, Johannes und Jake und Felicity. Felicitys Bruder Finley ist keine Ahnung wo. Der wollte die Welt bereisen."

Christoph schüttelte nur den Kopf. "Ihr habt so alberne Namen..."

"Christoph Montgomery!" schnautzte ich ihn an.

"Sorry, Babe."

"Als ob es das besser macht, wenn du mich Babe  und Baby  nennst." motzte ich.

Er grinste schwach.

"Idiot." murmelte ich.

Silber (Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt