Silber (Part 2)

Kapitel 79

Jennica

Luke lehnte seinen Kopf an meine Schulter.

"Lass meine Haare in Ruhe!" schnaubte ich, als er anfing, leicht an meinen Haaren zu ziehen. Luke hielt inne und sah mich an.

"Was hat Zachary denn getan, das du Jenny einsperren wolltest?" fragte Lena. Luke sah mich weiterhin an und ignorierte Lena.

"Er hat Andeutungen gemacht...Die ihm nicht gefallen haben." murmelte ich.

"Andeutungen." wiederholte Lena.

"Er hat darüber geredet, das sie entführt wird." motzte Luke.

"Okay, das kann man noch ein bisschen nachvollziehen. Außer das einsperren. Und das sie deinen Pullover trägt."

Ich sah an mir herunter. Ich trug immer noch Lukes Pulli. "Oh."

"Der Pulli steht ihr." sagte Luke hochnäsig.

"Der Pulli ist mir viel zu groß." sagte ich.

Lena lehnte sich zu mir hinüber. "Typen finden es immer geil, wenn man ihre Klamotten trägt."

"Und warum trägst du dann nie meine Sachen?" Fragte Christoph.

"Ist nicht modern. In. Verstehst du?" Sagte Luke verschwörerisch.

"Das verstehst du nicht, Luke. Du greifst einfach in deinen Schrank und gut ist." sagte Lena.

"Dafür bist du erst nach knapp anderthalb Stunden mit Klamotten und weiteren anderthalb Stunden mit Schminken fertig."

"Ich muss auch gut aussehen."

Luke seufzte.

"Euch Kerlen ist egal, wie ihr ausseht. Ihr steht auf, nehmt einfach irgendwelche Klamotten und gut ist. Eure Haare sitzen...und wir Frauen sind halb am verzweifeln."

"Man, Leni..." begann Christoph.

"Vergiss es, Chrissie. Du verstehst das eh nicht, weil du ein Kerl bist." motzte Lena.

"Wie schön, das du nicht so bist wie meine Schwester." murmelte Luke in mein Ohr.

"Das hab ich gehört." schnauzte Lena ihn an. Luke stöhnte.

"Werde niemals wie Lena, meine Süße." murmelte Luke.

"Mama, ich hab gerade gewonnen!" verkündete Raven stolz und versuchte, auf die Couch zu kommen.

"Gegen wen denn?" fragte ich.

"Cathy." sagte Raven.

"Oha." sagte Luke.

"Und wie hat Cathy das aufgenommen? Dass sie verloren hat?" Fragte Lena.

"Sie hat gesagt, sie geht gleich zu Mami und petzt es." erklärte Raven und kuschelte sich zwischen Luke und mich.
Lena lachte.

"Und Shireen?" fragte ich.

"Hat Schiedsrichter gespielt."

"Ich würde mal so behaupten, das Raven wirklich etwas Alpha in sich hat. Vielleicht sogar etwas viel. Shireen nicht so." sagte Lena und beugte sich vor.

"Ist das gut oder schlecht?" fragte ich zaghaft.

"Weiß ich nicht." sagte Lena fröhlich und zuckte mit den Schultern.

"Immerhin haben nicht beide so viel Alpha in sich. Stell dir vor, Shireen wäre genauso wie Raven." sagte Luke zufrieden.

"Öh....lieber nicht." murmelte ich.

"Mommy!" weinte ein Kind hinter der Couch.  Catherine kam wütend angeschlichen. Shireen hatte sie in den Arm genommen.
Lena lachte leise in ein Kissen.

"Mommy! Raven hat geschummelt." weinte Catherine.

"Nein, Raven schummelt nicht. Hat Mommy uns beigebracht." sagte Shireen.

"Doch, hat sie!" protestierte Raven.

"Raven. Hast du geschummelt?" fragte Luke.

"Nee. Mommy hat gesagt, schummeln ist nicht gut."

Luke blinzelte mir zu. "Hat sie."

"Daddy, warum hast du kein T-Shirt an?" fragte Raven.

"Weil deiner Mommy kalt war. Ich habe ihr meinen Pullover gegeben, damit ihr wärmer wird." behauptete Luke.

"War dir wirklich kalt?" fragte Raven mit großen Augen.

"Ja." sagte ich schnell und lehnte meinen Kopf an Lukes Schulter.

"Hast du Daddy ganz doll lieb?" fragte Raven und machte es sich bequem, wobei sie mir einen Fuß in die Seite trat.

"Natürlich hab ich Daddy ganz doll lieb." Ich gab Luke einen Kuss auf die Wange. Er gab ein zufriedenes Grollen von sich.

"Daddy, hast du Mommy auch ganz doll lieb?"

"Ich liebe deine Mommy über alles, Raven." Er vergrub sein Gesicht an meinem Haar.

"Das wird viel zu romantisch. Raven, dein Daddy will mal mit dir kämpfen." trällerte Lena.

"Oh ja!" rief Raven begeistert.

"Oh nein." murmelte Luke. Dann schob er mich von seinem Schoß und setzte sich seufzend auf. Raven rutschte glücklich von der Couch.

"Ich komm gleich, Raven." rief Luke. Er beugte sich zu mir hinunter. "Um dich kümmere ich mich später, Baby." Er küsste mich.