Silber (Part 2)

Kapitel 36

Chiara

"Ich hoffe, ihr vertragt euch. Ich gehe ein Bad nehmen." Sagte ich zu Chris und Aaron.

"Natürlich, Moon." Sagte Aaron ölig. "Bei deinem Zimmer. Erste Tür rechts. Bei der Treppe."

"Danke." Sagte ich, warf den beiden einen letzten Blick zu und ging dann hoch. Die erste Tür rechts war ein gigantisches Badezimmer.
Ich seufzte, ließ Wasser in die Wanne laufen und gab einen Schaum hinzu, der nach Rosen duftete.
Ich hoffte, das Aaron und Chris sich nicht gegenseitig an die Gurgel gingen.

Die Haare band ich im Nacken zusammen und ließ mich langsam in die Marmor-Wanne gleiten.
Eine Weile hatte ich ruhe.
Dann klopfte jemand zaghaft.

"Moon?" Aaron trat ein. Ich hob eine Braue.

"Ist es nicht eigentlich unhöflich, einfach ins Bad zu kommen, wenn eine Frau am baden ist?"

"Dein Bruder ist grad ein bisschen abgelenkt. Er hat Bella kennengelernt. Sie fachsimpeln jetzt über den...ähm...Glucose-Abbau in einer Pflanze." Erklärte Aaron. Ich lachte. Typisch Chris!

"Dein kleiner Alpha-Bruder und sein Soulmate sind unten in ihr Zimmer gegangen. Ein bisschen Zeit zu zweit und so..."

"Bist du darauf aus?" Fragte ich.

"Wenn ja, würde ich alle aus dem Haus schmeißen." Sagte er und beugte sich weiter vor.

"Wie lang..."

"Das gestern Nacht...ich hatte nicht gedacht, das du so dominant sein kannst."

"Kannst du mir mein Buch geben? Es liegt da drüben auf der Ablage."

Er schnaubte, dann wandte er sich ab und holte das Buch. Er setzte sich neben die Wanne und begann Klappentext zu lesen.

"Ich wusste gar nicht, das du auf solche Kitsch-Romane stehst."

"Gib mir das Buch." Sagte ich. Er guckte noch einmal verachtend auf den Klappentext, schnaubte und reichte mir dann das buch. Ich legte ich hinter mir ab. Dann hielt ich ihm meinen Zeigefinger unters Kinn und führte sein Gesicht näher an meins.
Ich ließ meinen Blick über sein markantes Gesicht schweifen und blieb an seinem Mund hängen. Seine Augen wurden dunkler.

"Danke." Hauchte ich. Sein Blick blieb an meinem Mund haften. Er leckte sich über die Lippen und atmete kurz schwer ein.

"Kein Problem..."

"Das ist lieb von dir." Unsere Lippen waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt.

"Ich hab vergessen, mir Klamotten rauszulegen. Und ich habe Hunger..."

Aaron starrte mich immer noch an, dann stand er hastig auf und sprintete fast aus dem Badezimmer.
Ich hatte meinen Alpha gezähmt.

Luke

Ich zog Jennica dichter zu mir und atmete ihren berauschenden Duft ein. Minze. Und noch etwas anderes. Vanille vielleicht.
Wir sagten beide nichts. Sie sah mich an, so durchdringendem Blick, als wollte sie sich mein Gesicht einprägen.
Sie wieder in meiner nähe zu wissen, war das beste, was mir seit langer Zeit wieder passierte.
Jennica gähnte, dann errötete sie. Ich lächelte leicht. Sie versuchte, die Bluse aufzuknöpfen. Vorsichtig schob ich ihre Hände beiseite und knöpfte die Bluse selbst auf. Nach drei Knöpfen stürzte sie unerwartet vorwärts, knallte gegen mich und vergrub ihr Gesicht an meinem T-Shirt. Ich schob meine Arme um sie und trug sie zum Bett.

"Willst du schlafen?" Fragte ich leise.

"Nie wieder loslassen." Murmelte sie. "Nie wieder."
Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und legte mich mit ihr ins Bett.
Nach circa fünf Minuten war sie eingeschlafen. Ich löste mich von ihr und ging in die Küche. Das Mädchen im Rollstuhl und Chris waren in ein Gespräch vertieft. Über Kurz-,Mittel-und Langkettige Fettsäuren.
Chiara kam die Treppe herunter geschwebt und setzte sich auf den Tisch.

"Ich dachte, unsere Mommy hat uns beigebracht, das wir nicht auf dem Tisch sitzen sollen." Bemerkte ich.

"Dir hat sie sowieso fast alles erlaubt." Schnaubte Chiara.

"Dein Bruder ist so nett! Wenn er nicht vergeben wäre, könnte ich mich glatt verlieben." Rief das Mädchen im Rollstuhl.

"Wie bitte? Du bist vergeben?!" Riefen Chiara und ich geschockt.
Chris errötete.
Chiara drohte ihm mit einer Blumenvase.

"Erzähl alles, Chrissie! Du wusstest auch alles von mir!"