Silber (Part 2)

Kapitel 34

Jennica

"Da ist die kleine Schlampe! Hey Jenny, wie hast du es geschafft? Uns zu entkommen?" rief Colin. Ich schluckte und wich zurück, bis ich gegen Luke stieß.

"Das Mädchen gehört zu uns." sagte Aaron und knurrte.

"Wer sagt das, Möchtegern-Alpha?" fragte Kevin. "Wir sind die Alphas, wir bestimmen, was mit ihr passiert."

"Ja, und wir bestimmen jetzt, das wir sie in den Wohnwagen bringen und nochmal schön rannehmen und durchvögeln, bis sie nicht mehr Schreien kann." fügte Colin mit einem bösartigen Grinsen hinzu. Ich versuchte, noch weiter zurück zu weichen. Luke schob sich vor mich. Meine Atmung wurde immer flacher.
Die vier Muskelprotze schoben mich gegen den Auskunftsschalter und hinter sich. Bella und Chiara sahen mich fragend an.

"He, alles okay?" fragte Chiara.

"Nehmen wir....die Typen sagen, sie würden sie vergewaltigen, daraus schließe ich, das sie dich schon mindestens einmal vergewaltigt haben, was bei dir jetzt anscheinend doch mehr auslöst, als anfangs erwartet." sagte Bella.
Ich ließ mich langsam zu Boden sinken.

Chiara

Ich wirbelte zu Miranda herum, die das geschehen mit geschocktem Gesichtsausdruck verfolgte.

"Miranda!" zischte ich. "Wir brauchen einen Arzt und einen Raum, in den wir Jennica bringen können."

"Ich würde sagen, sie ist leicht traumatisiert." meldete sich Bella zu Wort. Miranda sprang auf, kam um den Tresen herum, holte einen Rollstuhl und bugsierte ihn zu uns. Jennica atmete schwer und hatte ihr Gesicht in den Händen vergraben.
Ich half Miranda, Jennica in den Rollstuhl zu bugsieren. Dann tippte ich zwei von den Muskelprotz-Geschwistern auf die Schulter.

"Wir müssen Jennica hier wegbringen." sagte ich bloß. Sie nickten und folgten uns. Kylie schob Bella neben Jennica her.

"Du hast gerade ein paar Führungsqualitäten bewiesen." bemerkte Kylie.

"Ach ja?" fragte ich, während ich den Rollstuhl von Jennica übernahm. Miranda zog ein kleines Walkie Talkie aus ihrem Kittel.

"Hier Miranda. Unten ist eine Gruppe Silberblicke angekommen. Ein Mädchen befindet sich bei mir, die traumatisiert ist. Dr. Laeno bitte." sagte sie hastig.

"Man benutzt Walkie Talkies in Krankenhäusern?" fragte ich.

"Es ist nur bei uns so." erklärte Miranda hastig, dann hörte sie zu, was irgendwer ihr sagte.

"Raum A118." gab sie dann zu uns durch. Mein Handy klingelte. Ich versuchte, es herauszufischen und gleichzeitig den Rollstuhl weiterzuschieben.

"Hallo?" fragte ich atemlos.

"Chiara? Hast du Jennica bei dir?" fragte Lena scharf.

"Ja, wieso?"

"Schon mal an Luke gedacht? Er hat sein Soulmate wieder und verliert es nach 30 Sekunden schon wieder?"

"Ähm..."

"Er ist gerade mega wütend."

"Und jetzt?"

"Jetzt lasse ich ihn gerade einen Silberblick verprügeln. Aber er geht an die Decke. In....ungefähr einer Minute wird er euch folgen, und du hast diese Bodyguards dabei."

"Raum A118. Diese Typen haben sie traumatisiert. Ein Arzt soll sie sich angucken und sie sollte da schnellstmöglich raus."

"Dreißig Sekunden, dann kannst du es ihm erklären." Lena legte auf. Ich warf jennica mein handy auf den Schoß.

"Mein Bruder Luke kommt gleich. Jennica ist sein Soulmate. Er darf zu ihr." sagte ich und sah die beiden Muskelprotze durchdringend an. Sie nickten. Ich konnte jemanden knurren hören. Ich blieb stehen und hob die Hände hoch.

"Luke?" fragte ich. Ein großer, dunkelbrauner Wolf kam um die Ecke geschlittert. Er trabte auf uns zu und knurrte leise.

"Luke? Sie musste da weg. Die Typen haben sie traumatisiert." sagte ich. Luke trabte zwischen den Muskelprotzen durch blieb an Jennicas Seite stehen. Er stupste sie mit seiner Schnauze an. Ihre Hand zuckte vor und klammerte sich an Lukes Nackenfell.

"Wir können nicht stehen bleiben, wir müssen weiter." drängte Miranda. Luke knurrte sie wütend an.

"Hey, Luke, beruhige dich mal." murmelte ich.

"Sagst du zu 'nem Alpha, dessen Soulmate entführt und vergewaltigt wurde, und das wir gerade wieder von ihm weggebracht haben." sagte Kylie schmatzend und machte eine Kaugummi-Blase.