Silber (Part 2)

Kapitel 60

Luke

Ich schlief schlecht in der Nacht. Was hatte Gwen nur? 

"Ich freu mich schon auf zuhause." sagte Jennica.

"Das glaube ich dir. Und? Habt ihr da schon was vor?" sagte Celeste leise.

"Ich hatte nichts geplant. Vielleicht hat er was vor oder so....Keine Ahnung."

Ich setzte mich auf. Jennica saß mit Celeste und Shireen und Raven auf der Couch.

"Hey."

Sie sahen auf.

"Hey." sagte Jennica glücklich.

"Ist...alles okay?"

"Ja. Du hast sehr lange geschlafen." sagte Jennica.

"Wie lange?"

"Ist gleich halb drei. Nachmittags."

"Oh, wow. Das ist lange."

"Dustin hat mit Jennica geredet." sagte Celeste beiläufig und sehr arrogant, während sie Shireens blonde Haare bürstete.

"Lass es." murmelte Jennica.

"Er hat gesagt, sie kann ja froh sein, noch zu leben, wo sie solange unter Silberblicken war und bla bla bla. Er hat sie voll fertig gemacht." entrüstete Celeste sich.

"Und?" fragte ich.

"Erik hat es Chiara gesagt, die hat Aaron geholt und Aaron tut so, als würde er irgendwas wissen wollen. Ich hab sie hier hoch gebracht." erklärte Celeste.

"Lena kam gestern Nacht einmal rein." sagte ich.

"Dann wars nur Lena." murmelte Jennica.

"Sie hat mit Gwen telefoniert. Gwen macht wieder mit einem gewissen Zac rum. Und sie hat zuhause irgendwas gemacht. Laut Lena hat sie eher schreckhaft reagiert, als Lena ihr mitteilte, das wir morgen nach Hause kommen. So...als hätte sie unerlaubt eine Party gefeiert oder sowas."

"Jetzt will ich doch nicht nach Hause." seufzte Jennica.

"Auf Dauer können wir aber nicht hierbleiben." sagte ich.

"Und...wieso nicht?"

"Zwei Alphas auf einem Haufen. Und dann noch du, die Silberblicke und die Zwillinge." erklärte Celeste.

"Ich bin froh, wenn wir wieder zuhause sind." sagte ich, wühlte mich aus dem Bett und ging zu Celeste und Jennica hinüber. "Und du, mein Fräulein, unternimmst bitte keine nächtlichen Alleingänge mehr, verstanden?"

Jennica nickte.

Celeste

Ich wandte meinen Blick von ihnen ab. Es war nicht zu übersehen, wie verliebt sie waren. Dass er sich um sie sorgte.
Sie waren ein süßes Paar.

"Ich geh runter." kündigte Luke an. Jennica und ich nickten, und er ging.

"Er sieht wirklich gut aus, wenn er aufsteht." murmelte sie.

"Eric sieht besser aus." widersprach ich lächelnd.

"Nein." Sie schüttelte leicht den Kopf und sah immer noch die Tür an. "An ihn kommt keiner ran."

"Jeder sieht sein eigenes Soulmate am schönsten."

Sie wandte sich abrupt um und vergrub ihr Gesicht an Ravens Haar.

"Ich benehme mich ja schon wie ein Fangirl."

"Er ist dein Partner. Ihr liebt euch."

Von unten war Lärm zu hören.

"Eventuell war er es." sagte Jennica.

"Oder Erik." murmelte ich.

"Oder ein anderer." schlug sie vor.

"Dann müssten wir uns keine Sorgen machen." bemerkte ich.

"Wir gucken nach." seufzte Jennica und erhob sich. Sie hob Raven hoch und wartete, das ich mich bewegte.

Unten wurden wir von einer zerbrochenen Vase und Lukes argwöhnischer Mutter empfangen.

"Hat er das gemacht?" fragte Jennica und sah auf die zerbrochene Vase.

"Ja. Halt ihn davon ab, noch mehr Schaden anzurichten, sonst hat er bald kein Geld mehr auf dem Konto."

Jennica schnaubte, dann reichte sie Lukes Mutter Raven. "Kannst du solange auf sie aufpassen? Bitte."

"Natürlich." Lukes Mutter lächelte.

"Und Shireen?"

"Die kann ich auch nehmen. Himmel, ich musste auch Drillinge auf dem Arm mit mir rumschleppen, weil sie nicht selbst laufen wollten."

"Kenn ich sie?"

"Daniel, Damien und Dany."

Jennica grinste leicht. Noch ein Glas musste leiden. Ich reichte Lukes Mutter Shireen und eilte hinter Jennica her.

Luke, Aaron, Dustin, Christoph, Erik und Devyn waren im Wohnzimmer. Luke, Aaron und Dustin schon in mittlerer Aufwallung.

"Du hast kein Recht, so mit ihr zu reden." zischte Luke mit dunkler, tiefer Alpha-Stimme. Er fegte eine Vase von einem Beistelltischchen.

"Ich habe das Recht, mit jedem so zu reden, wie ich will. Nach dem Verlust von Alexis' Augenlicht habt ihr mich mit euren ganzen Geschichten zu einem mächtigen Wolf gemacht."

"Aber kein Alpha!" knurrte Luke böse.

"Eure Leichtgläubigkeit ist echt süß." grollte Dustin. Jennica sprintete zu Luke hinüber, der im Begriff war, eine weitere Vase zu Boden zu hauen.
Sie legte ihren Kopf an seine Brust. Luke hielt inne, dann beugte er sich vor und nahm eine kauerndere Haltung an.

"Dustin, es wäre besser, wenn du jetzt gehst." sagte Aaron ruhig. Er rief seine Aufwallung zurück. Dustin schüttelte den Kopf. Luke holte mit seiner Tatze aus. Dustin zog Jennica von Luke weg.
Jennicas Kopf flog nach links, als Lukes Tatze sie erwischte.
Es dauerte nur Sekunden.