Kapitel 4

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Ich legte mich schlafen und war unendlich dankbar endlich wieder meine Maske abnehmen zu können. Ich legte sie auf meinen Nachtisch, machte das Licht aus und legte mich dann auf die Seite. Ich schlief schnell ein, da es ein anstrengender Tag gewesen war. Vor allem weil die Polizei ein Problem mit meiner Maske hatte. Ich machte wirklich nur Probleme...

Das Licht ging an und von einer Sekunde auf die andere war ich hellwach. Ich nahm eine Hand vor mein Gesicht und blickte zur Tür. Palle stand dort und ich griff nach meiner Maske doch er war schneller. Ich drückte mein Gesicht ins Kissen. "Gib sie her!" befahl ich ihm. "Stehst du jetzt nicht mehr auf?" lachte er. "Nein." antwortete ich in das Kissen hinein. Ich spürte wie er die Maske auf mich warf. "Deswegen bin ich eh nicht hier." sagte er gleichgültig. "Ich wusste nicht dass du sie zum schlafen abnimmst." Und wenn er es gewusst hätte hätte es ihn doch genau so nicht interessiert und er wäre rein gekommen. Ich zog meine Maske auf und setzte mich in mein Bett. "Weshalb bist du hier?" sagte ich knapp, bis ich realisierte dass er in Boxershorts vor mir stand. Oh nein warum das schon wieder. Ich starrte auf seinen Oberkörper. "Ich wollte mir deinen Bildschirm holen, der ist besser als meiner." sagte er. Ich musterte ihn genau und legte mir schnell meine Decke über mein Unterteil..."Okay, wenn du nichts dagegen hast.." sagte er und ging zum Bildschirm, steckte ihn aus, und trug ihn raus. Jetzt achtete ich auf seine Oberarme. Gosh*-*. Was denke ich denn da die ganze Zeit? Er kam mit seinem Bildschirm wieder und schloss ihn an. "Meine Eltern merken sowieso nichts." murmelte er. "Du sagst doch nichts oder?". Ich nickte. "Gut" sagte er und verließ den Raum. Kurz später schlief ich auch schon wieder.
Es war 10 Uhr und ich stand auf um zu frühstücken. Unsere Eltern waren arbeiten und wir sollten heute unsere Zimmer einrichten.

Palles Sicht:

Ich hatte den Tisch aufgestellt und aß nun Cornflakes als Manu reinkam. Und schon war mein morgen versaut. Er holte sich eine Schüssel, nahm sich die Cornflakes und schüttete welche in seine Schüssel. Dann wollte er die Milch nehmen und ohne nachzudenken griff ich nach seiner Hand. Ich hielt sein Handgelenk fest umschlossen. Ich schaute hoch in seine "Augen" und mein Blick blieb hängen. Erschrocken ließ ich seine Hand wieder los, nahm die Milch und stellte sie in den Kühlschrank. Ich schüttelte meinen Kopf. Meine Hand fühlte sich komisch an. Mein Kopf fühlte sich komisch an. In diesem Moment wünschte ich mir eine Maske so wie Manu. Meine Hand zitterte leicht und ich legte sie auf den Tisch und schaute Manu herausfordernd an. Schön meine Verwirrtheit überspielen. "Das ist absolut kindisch." sagte Manu und stand auf um die Milch zu holen. Ich antwortete nicht. Ich war zu verwirrt. Was war das für ein unbekanntes Gefühl als ich ihn berührt hatte? Ich wollte seine weiche Haut wieder spüren. Was? Ich schaute ihn an, stand schnell auf, stellte meine halbvolle Schüssel ins Waschbecken und ging in mein Zimmer. Ich legte mich völlig verwirrt auf mein Bett. Früher hatte ich mir immer Geschwister gewünscht. Ich als Einzelkind hatte wohl nie richtig gelernt zu teilen. Aber weshalb sollte ich auch mit einem fremden Menschen teilen? Meine Eltern, mein Geld, meine Freunde, meine Aufmerksamkeit, einfach alles. Er kam nur und nahm mir alles weg. Nicht nur das. Er nahm sich mehr als ich bekam.  Ich hatte eigentlich immer Kontrolle über alles. Über meine Gefühle und mein Leben. Heute war das erste Mal gewesen, dass ich so verwirrt war und ein Gefühl hatte das ich nicht zu ordnen konnte und es gefiel mir nicht, keine Kontrolle und kein Wissen darüber zu haben.  Ich nahm schnell mein Handy und schrieb Marie eine Nachricht. 

Es klingelte an der Haustüre. Manuel ging auch in den Flur, doch ich deutete ihm in sein Zimmer zurück zu gehen. Er machte was ich sagte, was mich sehr freute. Ich öffnete Marie die Türe und begrüßte sie mit einer Umarmung. Dann zog ich sie näher an mich ran und drückte meine Lippen auf ihre. Sie öffnete leicht ihren Mund und mit meinen Lippen drückte ich ihn noch weiter auf.  Aber schnell beendete ich den Kuss wieder, nicht ohne in Richtung Manus Zimmer zu schauen wo er wie erwartet stand. Das war noch nicht alles was du sehen wirst, dachte ich mir. Ich ging den Flur entlang zu meinem Zimmer und Manu war schon in seinem Zimmer verschwunden. "Tut mir echt leid das es am Samstag nicht geklappt hat, aber wir holen das nach, ja?" sagte ich um sie zu versöhnen. Sie würde eh immer wieder angekrochen kommen, bis es ihr dann entweder Zuviel würde oder ich sie entgültigt verarscht habe...Selber Schuld wenn man zu dumm ist, dachte ich mir als ich an Manus Worte am Samstagabend dachte. Wir gingen in mein Zimmer und ich ließ bewusst die Türe offen. "Oh mein Gott, Pat, was ist an deiner Stirn passiert?" fragte Marie übertrieben besorgt und strich vorsichtig mit ihren Fingern über meine genähte Wunde von dem Unfall. Es schmerze und ich zuckte leicht zusammen. Ich legte meinen Kopf schief. "Ach...nur ne Prügelei." sagte ich gelassen und freute mich über ihr bewunderndes Gesicht. "Oh Gott, worum ging es?" fragte sie wieder besorgt. Ich überlegte kurz. "Das kann ich dir leider nichts sagen..." sagte ich und senkte extra noch den Kopf. Wie naiv sie doch war. "Bitte, Pat!" flehte sie mich an. "Na, für einen kleinen Gefallen...es ging um dich..." gab ich cool von mir. "Omg, du hast dich um mich geprügelt?" "Klar, du hättest aber erstmal sehen müssen wie der andere ausgesehen hat." gab ich an. Es machte mir echt Spaß solche Lügen zu erfinden. Ich schaute zu Türe. Natürlich hatte Manu gelauscht, doch das war mir nur recht. Innerlich freute ich mich, wenn ich daran dachte wie er sich gerade über mich aufregte.  "Ich habe noch einen kleinen Gefallen frei" sagte ich drückte meine Lippen auf ihre. Während ich sie küsste fuhren meine Hände unter ihr T-shirt. Ich zog es ihr aus und zog gleich darauf auch meines aus. "Was hast du vor?" flüsterte sie mir ins Ohr. "Das weißt du genau..." sagte ich und begann an ihrem Hals zu saugen. "Was dagegen?" sagte ich vorwurfsvoll. "Nein...ich...". Wenn sie es nicht will muss sie es sagen und wenn sie sich nicht traut hat sie Pech gehabt. Es ist nicht mein Herz das morgen gebrochen sein wird. "Bereite dich vor" sagte ich zu ihr, als ich mich von ihr löste und zur Türe ging. Ich bin ganz sicher nicht schwul sagte ich mir ein paar mal im Kopf als ich in die Küche lief. 


Orphan,Kürbistumor FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt