Kapitel 9

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Palle war sehr angepisst weil wir wandern waren und lief nun voraus. Ich hatte den Rucksack genommen und lief hinter ihm her. Wir liefen also schweigend neben einander her bis wir plötzlich an eine Weggabelung kamen. „Geil, wo sind die jetzt lang gelaufen?" fragte Palle. Ich zuckte mit den Schultern. „Gibt es hier keine Schilder?" meinte ich und schaute mich um. „Ich glaube hier lang..." sagte Palle und lief los. „Ich glaube nicht...wenn wir uns verlaufen..."„Dann bleib halt hier, ich gehe da lang." Ich wollte nicht alleine bleiben also lief ich hinter Palle her auch wenn ich dachte dass es schlauer wäre zurück zum Auto zu laufen. „Och ne...nochmal eine Gabelung" hörte ich Palle und als ich um eine Ecke bog sah ich es auch. Er zog sein Handy aus der Hosentasche.„Kein Empfang..." „Vielleicht sollten wir zurück gehen..."sagte ich vorsichtig. „Nene...die Wege führen doch sicher eh alle ans gleiche Ziel" meinte Palle und nahm den linken Weg. Ich lief ihm wieder stumm hinter her. Nach zwei weiteren Kreuzungen kamen wir an eine fünfte. „Palle....wir sollten echt zurück laufen..."sagte ich leicht ängstlich. „Hmm...warte...hier ist ein Schild. Da ist ne Burg drauf. Wir wollten doch zu einer Burg, oder? Dann sind wir hier richtg..." sagte Palle doch ich war mir da nicht so sicher.Außerdem liefen wir schon ewig herum und es dämmerte schon. „Komm Manu, gleich sind wir da." sagte er aufmunternd zu mir und bog in den Weg ein. Ich wunderte mich, da sich seine Laune ein  wenig gebessert hatte. Wir liefen noch eine Weile bis wir endlich eine Burgruine entdeckten. „Siehst du..." sagte Palle und ich war doch sehr erleichtert. Palle began die Burg zu umlaufen und ich trottete hinter ihm her. Keine Menschen waren hier. Alles war sehr verwachsenund mit Gittern abgesperrt. An der Wand hing ein Metalschild.„Schlüz-Burg. 1015" stand darauf. „Hier ist niemand..."bemerkte Palle und ich nickte. „Scheiße" sagte er und schaute sich um. Ich frohr leicht. Er schaute noch einmal auf sein Handy doch schien keinen Empfang zu haben. „Ich würde sagen wir laufen den Weg zurück..." schlug Palle vor, als hätte ich das nicht schon die ganze Zeit gesagt. Ich nickte und wir liefen zurück doch schon bei der zweiten Kreuzung wussten wir nicht mehr woher wir gekommen waren. Ich schaute Palle ratlos an und er schien wohl auch langsam zu aktzeptieren dass wir uns verlaufen hatten. „Warum können diese dummen Leute auch keine Schilder aufhängen?" sagte er genervt. Wir liefen zurück zu der Burg und setzten uns auf eine kleine Mauer.„Ich klettere auf die Burg und schau ob ich oben Empfang habe"meinte Palle und sprang auf. Er kletterte an der Steinmauer hoch, um in die Burg zu gelangen. Plötzlich setzte er eine Hand an einen Stein der aus der Mauer fiel. Er konnte sich gerade noch an einem anderen Stein fest halten. Mein Herz klopfte. Er schaute zu mir und grinste mich breit an. „Alles okay!" reif er und dann war er auch schon auf der großen Burgmauer angekommen. Er ging in den Turm und es dauerte eine Ewigkeit bis er oben auftauchte. Ich hatte schon Angst bekommen. Er stand ein wenig auf dem Turm und hielt sein Handy nach oben doch wie es schien bekam er keinen Empfang. Als er wieder unten angekommen war hatte ich ein bisschen was von unserem Picknick ausgepackt und wir aßen. „Und was machen wir jetzt?" fragte ich.Er zuckte mit den Schultern. „Wir warten..." sagte er dann nach einer Weile und ich merkte an seiner Stimme das er nicht ganz so gelassen war wie er sich gab. Es wurde schon langsam dunkel. Ich fröstelte und legte meine Arme um meine Beine. Palle schielte zu mir schaute dann jedoch wieder weg. „Sollen wir jetzt ernsthaft hierbleiben?" fragte ich und Palle nickte. „Wie viel Uhr haben wir?"„21 Uhr..." „Was, solange sind wir schon hier?" Palle nickte.Langsam wurde es kälter und dunkler. Ich schloss meine Arme noch fester um meine Beine. „Meinst du wir müssen hier übernachten?"fragte ich ängstlicher als ich wollte. Palle nickte doch sagte dann„Nene...".


Es war nun fast ganz dunkel und ich hatte keine Ahnung wie lange wir nun schon dort herum saßen. „23Uhr..." sagte Palle genau als ich daran dachte. Ich schluckte und rieb mit den Händen an meinen Beinen damit mir wärmer wurde. „Ist dir arg kalt?" fragte mich Palle.„Mhm..." meinte ich nickend. Er setzte sich näher zu mir und legte einen Arm um mich. Ich war dermaßen verwundert dass ich mich kaum bewegen konnte. Wo sein Arm mich berührte fühlte es sich an als würde meine Haut brennen. Aber es war angenehm. Ich schaute ihn verwundert an bis ich merkte dass er meinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Er schaute mich, seinen Arm und dann wieder mich an und schaute plötzlich erschrocken doch zog seine Arm nicht zurück.Vorsichtig legte ich meinen Kopf an seine Schulter. Zuerst atmete ich unkontrolliert doch dann beruhigte ich mich. Ich schloß die Augen.Ich hatte kein Gefühl mehr von Zeit, ich konzentrierte mich nur auf Palles Arm und Schulter. Plötzlich legte Palle seine Kopf auf meinen. Ich wäre fast zusammen gezuckt. Ich verstand es nicht weshalb er jetzt doch so war aber das ganze hier war ja ohnehin ein Ausnahmezustand. Ich genoss es wie wir so da saßen. Ich hatte mittler weile kaum Zweifel mehr dass ich schwul war aber ich verstand nicht weshalb Palle so offen und nett mir gegenüber war.

Ich war in einen Halbschlaf verfallen als Palle mich plötzlich weg stieß und aufsprang. Er winkte mit seinen Armen und schaute nach oben und dann sah ich auch warum. Ein Hubschrauber flog mit Flutlicht herum.Als er gelandet war kam ein Mann heraus und holte uns in den Hubschrauber in dem unsere Eltern saßen. Ich war glücklich darüber aber mir wäre es lieber gewesen niemals die Position zu verlassen die ich vorher mit Palle eingenommen hatte. Im Hubschrauber und auch auf der Heimfahrt ignorierte er mich völlig. 

Als wir daheim waren fiel ich müde ins Bett und schlief sofort ein.

Palles Sicht: 

Was hatte ich nur wieder gemacht? Ich wollte nicht das Manu denkt ich wäre schwul...denn das bin ich nicht! Ganz sicher nicht! Ich wusste nicht warum ich das immer wieder machte obwohl ich es im Nachhinein bereute. Ich würde einfach dafür sorgen dass er merkte dass ich nicht schwul war und ihn nicht mochte. 

Als ich aufwachte war es bereits 13 Uhr. Ich ging nach vorne. Meine Eltern waren arbeiten und Manu war in der Küche. Er machte sich gerade eine Tiefkühlpizza. Zum Frühstück? Ach ne, wahrscheinlich zum Mittagessen..."Auch schon wach?" fragte Manu. "Ach ne." sagte ich genervt. "Soll ich dir auch eine Pizza machen?" fragte mich Manu dann freundlich. "Nein!" sagte ich ging aber zum Kühlfach um mir eine Pizza zu holen. "Aha" sagte Manu doch ich antwortete nicht. Sobald meine Pizza fertig war verschwand ich in mein Zimmer und machte meinen PC an. Dennis hatte mir nicht mehr geantwortet und meine Anrufe ignoriert. Ich wollte heute Abend wieder ein wenig feiern aber ich hatte ja Hausarrest. Ich überlegte Manu mit zu nehmen und ihn dann wieder auf der Straße abzusetzen aber das konnte ich ja nicht nachts machen. Außerdem war das schon etwas mies aber ich wollte ihn auch auf keinen Fall mitnehmen. 


Ich hoffe es sind nicht zu viele Rechtschreibfehler drin.


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