Kapitel 53

3.1K 216 202
                                    

"Du..." Palle kniff seine Augen zusammen und machte sie dann wieder auf. "Du...." sagte er und dachte angestrengt nach. "Weißt du......deine Eltern ham' wohl früh bemerkt was n' Arschloch du bis'. Und dann einfach dich zu uns abschiebn'." sagte Palle. Dennis drehte sich um und packte Palle an den Schultern. "Palle du bist betrunken, leg dich wieder hin" zischte er ihm zu. "Wieso, mein Drecksbruder will doch mit mir redn'" Ich schluckte. "Palle, geh zurück ins Wohnzimmer" befahl Dennis. "Ja, und nachher bin ich wieder Schuld" murmelte Palle. Dennis schob Palle zurück ins Wohnzimmer und nach einer Weile kam er wieder. "Verschwinde jetzt" sagte Dennis und machte die Türe wieder zu. Ich setzte mich auf die Stufen. Palles Worte schmerzten sehr. Was sollte ich nur tun? Ich war verzweifelt. Wieso nur hatte Nico das getan? Ich wartete eine Weile auf den Stufen und ging dann schließlich heim. Zuhause sagte ich Palle würde bei Dennis übernachten und ging in mein Zimmer. Ich musste ihm beweisen wie wichtig er mir war. Ich saß lange da, bis ich einen Entschluss fasste. Ich nahm meine Maske ab und atmete tief durch. Ich fühlte mich unglaublich nackt. Ich atmete nochmal tief durch und stand auf. Doch schnell setzte ich mich wieder auf mein Bett. Plötzlich machte meine Mutter die Türe zu meinem Zimmer auf. Sofort drehte sie sich wieder um. "Entschuldigung, ich wusste nicht...." meinte sie. Ich holte nochmals tief Luft und sagte: "Dreh dich ruhig um" Sie drehte sich um und starrte mich einige Sekunden nur an. Mir war das ziemlich unangenehm aber ich dachte einfach an Palle. Ich sah wie meiner Mutter eine Träne über die Wange rollte. Dann lief sie auf mich zu und nahm mich in Arm. "Ich bin so stolz auf dich" sagte sie. Ich schluckte nur.

Palles Sicht:

Ich machte die Augen auf und schaute mich verschlafen um. Sofort schreckte ich hoch. Achso, ich war bei Dennis. Ich legte mich wieder auf das Sofa und zog die Decke über meinen Kopf. "Auch mal wach?" fragte Dennis, der gerade ins Zimmer kam. "Mhm" murmelte ich. "Wir haben 20 Uhr, nur zur Info" meinte er. Ich nickte und schaute mich im Zimmer um. "Willst du duschen?" fragte mich Dennis schließlich. Ich nickte und stand auf. Als ich wiederkam hatte Dennis mir einen Kaffee gemacht. Ich konnte so froh sein ihn als Freund zu haben. Die ganze Zeit kümmerte er sich um mich. Ich griff nach meinem Handy. Ich hatte einige verpasste Anrufe von Daheim und einige von Manu. Ich rief daheim an, in der Hoffnung Manu würde nicht ran gehen. Zum Glück ging meine Mutter ran. "Wieso habt ihr angerufen?" fragte ich. "Schade dass du nicht daheim bist. Manuel hat vorher seine Maske abgenommen. Er sagt uns nicht wieso, aber ich bin sehr stolz auf ihn" "Ah. Ich übernachte bei Dennis allerdings. Tschüss" sagte ich knapp und legte auf. Ich biss mir auf die Unterlippe. "Was gibts?" fragte Dennis. Ich zuckte nur mit den Schultern und nahm meinen Kaffee. Und schon kam das leere Gefühl wieder. Ich hörte wieder Nicos Worte wie "Manu kann echt gut küssen". Ich hob mir die Ohren zu. Dennis schaute mich komisch an. War mir doch egal. Ich wollte nicht mehr. Ich setzte mich auf die Couch und griff wieder nach einer Flasche Alkohol. Dennis nahm sie mir weg. "Genug getrauert für heute. Wir überlegen jetzt was wir mit Nico anfangen" sagte er bestimmend. "Ich will jetzt aber trauern" sagte ich wie ein kleines Kind. "Nein. Außerdem hat Nico vielleicht mal Hunger" "Mir doch egal" sagte ich, stand jedoch auf. Dennis lief nach oben und holte Nico. Er hob ihn fest an den Armen während er ihn ins Wohnzimmer brachte. Ich wollte ihn nicht sehen. Nico setzte sich auf ein Sofa und Dennis hielt ihn immer noch fest. Ich stand auf und schlug ihm mitten ins Gesicht. Ich konnte nicht anders. Ich hatte eine solche Wut auf ihn. "Ich zeige euch an! Wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung!" rief Nico. Ich schaute ihn spöttisch an. "Na Palle? Die ganzen Mädchen zu verarschen war schon witzig oder? Weißt du wie die sich gefühlt haben als du wieder ne neue hattest? So wie du jetzt, wenn nicht sogar schlimmer. Kannst du dir jetzt ungefähr vorstellen wie es ist einfach verarscht zu werden?" Das traf mich hart. Sehr hart. "Kümmert mich doch nicht" sagte ich gleichgültig. "Na dann" "Willst du was essen?" fragte Dennis. "Ach wie nett. Ihr haltet mich hier fest aber bietet mir sogar essen kann. Wie höflich" sagte Nico ironisch. 

"Was willst du dafür, dass du nichts sagst?"fragte ich als Dennis ging um essen zu holen. "Es gibt nur eine Sache die ich will. Okay vielleicht zwei. Und zwar dich am Boden sehen. Zerstört und von allen verachtet." "So weit wird es niemals kommen" "Das zerstört hätten wir schonmal" "Ich..." "Du denkst als mein "Entführer" hättet du Macht über mich. Aber mit Worten kann man auch viel bewirken weisst du? Was hältst du davon wenn ich dir ein paar Details von dem Kuss erzähle?" Was will er damit erreichen? "Heißt das ja? Okay, beginnen wir mal bei Manus zarten Lippen. Weißt du es ist doch toll, wenn man sich mit jemand über das gleiche unterhalten kann. Ich finde Manu hat sehr schöne Hände. Kribbelt es bei dir auch immer so wenn er dich berührt?" "Sei still" sagte ich nur. "Aber wieso sollte ich. Das ist doch interessant. Weißt du ich hätte ja echt nicht gedacht dass du schwul bist. Wo waren wir? Bei seinen Händen. Von mir aus könnte er mich mit diesen Hände auch noch wo ganz anders berühren" "Tja, das steht dann wohl nur mir zu" bemerkte ich. "Manu küsst echt brilliant. Sehr fordernd aber trotzdem sanft"fuhr Nico unbeirrt fort. Ich kniff meine Lippen zusammen. Ich konnte mir das nicht länger mit anhören. "Sei jetzt still" befahl ich. "Ja, komm schlag mich. Solange du mich außen verletzt, verletze ich dich innen" Scheisse wo blieb denn Dennis. "Weißt du, ich könnte dir jetzt auch gute Dinge erzählen, aber das mach ich nicht. Ich habe endlich deinen Schwachpunkt gefunden und dass muss ich komplett ausnutzen." sagte Nico. Endlich kam auch Dennis wieder mit Tiefkühlpizza. Ich stand auf und lief zur Türe. "Wohin gehst du?" fragte mich Dennis. "Ich muss nachdenken" sagte ich nur und ging dann aus dem Haus. Ich lief wahllos durch die Stadt bis ich mir in irgendeiner Ecke auf den Boden setzte. Ich hatte keine Ahnung wie es weitergehen sollte. Mein Leben war zerstört. Ich saß einige Stunden einfach so da. Es war kalt doch das kümmerte mich wenig. Nachdem ich lange dort gesessen hatte ging ich zurück zu Dennis Haus. Was ein Glück dass wir Freitag hatten. Ich schloss auf und ging zurück ins Wohnzimmer wo Dennis und Nico immer noch saßen. "Na hast dich ausgeheult?" fragte Nico spöttisch. Ich reagierte nicht und setzte mich auf ein Sofa. "Was willst du jetzt dafür, dass du nichts verrätst?" fragte ich schließlich. "Wie schon gesagt. Was ich will ist dich leiden zu sehen. Und ich habe dich heute schon schwächer gesehen als dir lieb ist. Und nun ja die zweite Sache die ich möchte ist Manu. Aber er liebt mich ohnehin nur nicht, weil er dich liebt. Wir müssen einfach dafür sorgen dass er dich nicht mehr liebt und dann ist alles perfekt" sagte Nico. "Manu ist MEIN Freund." rief ich aufgebracht. "Du kannst dich auch nicht entscheiden" bemerkte Nico und schaute mich an als wäre ich dumm. "Was hältst du davon wenn wir ihn umbringen? Tote schweigen besser" sagte Dennis beiläufig. 


Meint Dennis das Ernst O.o

Könnte ja sein......vielleicht......

Vielleicht auch nicht.



Orphan,Kürbistumor FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt