Ich setzte mich an unseren Tisch im Essensaal und staunte über das Buffet. Ich hatte noch nie so viel verschiedenes Essen auf einem Fleck gesehen. Ich schöpfte mir meinen Teller voll doch nahm mir nichts von den Sachen die mir komplett fremd waren. Ich schaute immer wieder zu Palle, der mich vollkommen ignorierte. Wenn er den Kopf hob schaute er genau in meine Richtung an mir vorbei auf den interessanten Hintergrund. Sowieso redete er kaum mehr mit mir. Ich war verwirrt.
Nach dem Essen verschwand Palle und ich war allein. Ich hatte das Gefühl er hielt sich absichtlich von mir fern. Ich machte einen kleine Strandspaziergang und setzte mich dann an Pool. Um 20:00 Uhr wurde der Pool abgeschlossen und gesperrt und ich ging auf mein Zimmer. Zuerst hatte ich Probleme mit der Karte doch dann bekam ich die Türe auf. Ich setzte mich auf den Balkon, schaute fern, machte mich Bett fertig und las dann noch. Irgendwann zog ich die Jalousie herunter und machte das Licht aus. Ich legte mich auf die Seite und versuchte zu schlafen doch es viel mir, auf Grund meiner Maske, sehr schwer. Ich war wohl doch etwas eingenickt und hatte nicht bemerkt wie Palle reingekommen war. Er setzte sich aufs Bett und ich drehte mich zu ihm. "Da hinten ist ein Sofa Manu" sagte Palle. "Ich schlafe aber nicht auf einem kleinen harten Sofa" sagte ich noch halb schlafend. Ich konnte Palle nicht sehen, es war zu dunkel. "Ich schlafe hier im Bett...alleine..." sagte Palle energisch. Ich richtete mich auf und setzte mich ihm gegenüber. Zumindest fühlte es sich so an. "Nee." meinte ich. "Na gut dann machen wir Schere,Stein,Papier. Wer verliert schläft auf dem Sofa." schlug Palle vor. "Okay" "3,2,1" sagte Palle und dann lachten wir plötzlich los. Schlauerweise konnten wir nichts sehen. "Warte wir fühlen was der andere Hat" sagte Palle und griff schon nach meiner Hand. Es fühlte sich an als stünde ich unter Elektrizität. "Du hast Schere?" fragte er während er mit seinen Fingern über meine Hand strich um zu erkennen was ich hatte. Ich war so überwältigt dass ich nicht antworten konnte. Nach einer Weile hatte ich mich beruhigt und steckte meine andere Hand aus. Meine Hände zitterten und ich hoffte es würde nicht auffallen. Zitternd umschloss ich Alles Hand. "Stein?" fragte ich. "Ja" antwortete Palle und ich konnte seine Schadenfreude hören. "Das hast du bestimmt erst gemacht nach dem du wusstest was ich habe." stellte ich fest. Palle ignorierte das und flüsterte: "Manu weshalb zitterst du?" . Ich zog meine Hand zurück. "Ich...zittere nicht." Palle griff wieder nach meiner Hand und hielt sie fest. "Doch tust du" Ich konnte meine Hand nicht befreien. "Du brauchst doch nicht nervös sein Manu! Ich zeige dir einen richtigen Grund nervös zu sein" flüsterte Palle und bevor ich etwas tun konnte hatte er schon seine Hände an meiner Maske. Ich schnappte nach Luft und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. "Nervös?" flüsterte Palle. Ich konnte ihn einfach nicht verstehen. Ich konnte auch nicht antworten. Palle began mit seinen Fingern an meiner Maske herumzuspielen und ich atmete schnell und unkontrolliert. Ich war wie gelähmt. "Du denkst jedes Mal dass ich sie dir ab nehme. Das ist witzig" flüsterte Palle. Ich riss mich zusammen. "Es ist nicht witzig mit den Gefühlen von anderen zu spielen" sagte ich so fest wie nur möglich. Palle hielt inne. "Na dann hören wir mal auf damit 'rumzuspielen'" hauchte Palle und ganz ganz vorsichtig schob er seine Fingerkuppen unter meine Maske. Er wartete fragend. Ich antwortete nicht, mein Herz schnürte sich unerträglich eng zusammen. Sanft schob meine Maske einen Centimeter weiter hoch. Heiße und kalte Schaue liefen über meinen Rücken. Er heilt wieder inne. "Manu vertraust du mir?" hauchte Palle fragend. "Ich...denke schon" krächzte ich. Palle nahm mit einer Hand das Gummi mit der anderen die Maske und dann nahm er ganz langsam und vorsichtig die Maske ab. Ich atmete noch schneller als zuvor. "Wie fühlt es sich an?"
Palle Sicht:
Ich konnte Manu schnaufen hören. Er atmete schnell und unkontrolliert und ich hatte Angst er würde mir hier sofort umkippen. Ich legte die Maske beiseite. Manu zitterte. "Alles Okay?" fragte ich leise. Ein gemurmeltes Mhm war die Antwort. Ich hob meine Hand. "Manu darf ich...?" Er schluckte. "ja..." sagte er leise und kläglich. "Es wird helfen!" sprach ich ihm zu und hob meine Hand. Sie zitterte mittlerweile auch. Ich wurde plötzlich sehr nervös während ich meine Hände an Manus Kopf legte. Sanft und vorsichtig strich ich mit meinem Daumen über seine Schläfe. Und dann begann ich nach und nach das Gesicht von Manu zu erforschen der fast an Atemnot starb. Ich zuckte zurück und nahm meine Hände vom Gesicht als meine Finger sie berührten. Die zwei Narben, quer durchs gesamte Gesicht. Ich schluckte und setzte wieder einen Finger an.
Manu holte tief Luft. "Als meine Mutter mal schnell einkaufen war da...da hatte meine Tante einen Aggressionsanfall und...sie nahm...sie nahm ein Messer und...verletzte mich...Danach rief sie die Polizei und meinte sie hätte gerade entdeckt , dass meine Mutter mich misshandelnd. Man glaubte ihr." Manu nahm noch einmal tief Luft. "Meine Mutter kam 1 Jahr in Haft und meine Tante übernahm meine Pflege. Ich war erst eine Weile bei ihr, da gab sie mir eine Kindermaske. Sie meinte ich wäre zu hässlich mit den Narben und die anderen Kinder würden vor mir wegrennen sollten sie mich so sehen. Nunja so war das auch...seit diesem Tag an dem sie mir die Kindermaske gab hatte ich kaum mal keine Maske auf. Ich wurde ihr zu kompliziert und sie steckte mich ins Waisenhaus doch ich war bereits so geprägt...dass ich die Maske nicht mehr ablegte..." Als Manu seine Erzählung beendet hatte war ich überwältigt. "Es ist....es ist unglaublich Stark von dir darüber zu reden!" stotterte ich. "Stark? Stark, dass ich die Sache die meine Tante angefangen hat weiter führe und nicht genug Selbstbewusstsein aufbringe um die Maske abzulegen?" Ich schüttelte den Kopf dich merkte dass er es nicht sehen konnte. "Du hast deine Maske gerade abgenommen. Ich schätze das unglaublich Manu. Manu du hast es geschafft schau doch!" Eine Träne floß über meine Hand die immer noch an Manus Gesicht war. "Shhhhhh...alles wird gut" flüsterte ich und wischte ihm die Träne weg.
Als ich aufwachte war Manu bereits wach. Wir hatten beide im Bett geschlafen, nach dem Ereignis war uns das egal gewesen. Ich bereute es innerlichst zu tiefste wieder so eine schwule Action gemacht zu haben. Manu war so unglaublich. Er verwirrte mich, verzauberte mich, machte mich glücklich und traurig. Er war etwas besonderes und in meinem Kopf war so viel Unklarheit. Ich wusste nur dass ich nicht schwul sein wollte und dass ich aufpassen musste mich nicht in Manus verdammt schönen Augen zu verlieren. Ich war nicht Schwul. Ich war nur immer verwirrt! So war es!
So also für mich war es krasser zu schreiben wie es jetzt geworden ist...hoffe sind nicht zu viele Rechtschreibfehler drin...
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Orphan,Kürbistumor Ff
FanfictionNach einer Kindheit in Waisenhäusern und Pflegefamilien wird Manuel endlich adoptiert, was nicht nur sein, sondern auch das Leben seines Adoptivbruders Patrick auf den Kopf stellt.