5. Kapitel

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-Am nächsten Morgen-

Am Samstag Morgen wurde ich durch lautes Klopfen an meiner Zimmertür geweckt. Ich schaute auf meine Uhr und es war gerade mal 8:18 Uhr . Wieso sollte mich jemand um diese Uhrzeit an einem Samstag wecken. Jeder weiß, dass ich kein Morgenmensch bin.

"WAS?!", rief ich, sodass die Person vor der Tür es hören konnte. Aber das Klopfen ging weiter. Ich rief noch Mal. Keine Antwort. Dann stand ich genervt auf und riss die Tür auf. Nico stand dort mit einem breiten Grinsen. "Was ?!", zischte ich. "Komm runter. Wir frühstücken, bevor Marvin zu seinem Fußballspiel geht.", ohne ein weiteres Wort zu sagen ging er die Treppen runter. Eigentlich wollte ich wieder ins Bett, aber die Neugier in mir ließ das nicht zu. Ich ging ins Bad und nach meiner Morgen-Routine ging ich dann in mein Zimmer und zog mir eine Jogginghose über, da es doch kälter geworden war.

In der Küche saßen meine Geschwister mit einem anderen Typen am Tisch. Der eine Junge saß mit dem Rücken zu mir, sodass ich nicht sehen konnte wer es war. Er hatte aber eine graue Beanie und ein kariertes Hemd an. Ich lief direkt zum Tisch und murmelte "Guten Morgen.".

Ich aß ohne mich um die anderen drei Personen am Tisch zu kümmern. Ich blockte sie aus und aß. Als ich fertig war, stand ich auf und packte meinen Teller in die Spülmaschine. Erst dann sah ich mir an wer am Tisch saß. Dort saßen meine Geschwister und Noah. War er nicht gestern Abend noch hier?! Als ich dort stehen blieb, sahen dann alle zu mir. Ich schaute nur mit erhobenen Augenbrauen zurück. Was wollen sie denn jetzt von mir. Sie haben doch mal wieder irgendwen mitgebracht.

"Guten Morgen. Schön, dass du uns jetzt auch bemerkst.", sagte Nico.

Ich rollte die Augen:"Ich hab doch Guten Morgen gesagt, oder nicht?"

Eigentlich wollte ich fragen wieso Noah wieder hier ist, aber ließ es dann doch. Als sie mich noch alle anstarrten, fragte ich:" Ist noch was ? Hab ich was im Gesicht oder so?"

Dieses Mal lachten sie alle drei und mir wurde das so früh am Morgen zu albern. Doch bevor ich aus dem Raum war rief Nico mich:"Saphi?"

"Nenn mich nicht Saphi!", er will wohl mit mir streiten.

"Kommst du mit zum Spiel?",fragte Nico. Ich schüttelte meinen Kopf. Nein."Wieso nicht? "  Marvin spielte gegen eine Schule aus dem anderen Teil der Stadt, deswegen würde dort auch eine Person sein, die ich nicht sehen will. Das wissen sie auch. "Ist das ein Witz. Ihr wisst, dass ich nicht gehen werde, weil er definitiv da sein wird." Nico sucht wirklich Streit. Sein Gesichtsausdruck änderte sich sofort. Das verriet, dass er nicht daran gedacht hatte. Ich schaute zu den anderen rüber und Marvin sah wütend aus. Ich weiß nicht auf wen. Und Noah, der sah ziemlich neugierig aus. Na toll, jetzt hat er es auch noch mitgekriegt.Aber ich würde ihm nichts erzählen. Das war peinlich genug, als meine Brüder es rausgefunden haben. Und dein ganzer Jahrgang.

"Saphira...", fing Marvin an, aber ich unterbrach ihn," nein, lass es. Ich geh in mein Zimmer." Ich wusste, dass ich ein wenig übertrieb, aber das war das einzige Thema, worüber ich nicht reden will. Meine Stimmung war nicht gerade toll diesen Morgen, aber jetzt, nachdem ich mich daran erinnert habe, gings mir einfach schlecht. Mir war zum Weinen zu Mute, aber ich werde keine Träne vergießen.Ich hasste es schwach zu wirken. Ich setzte mich einfach in mein Bett und nahm mir ein Buch. Das Buch hieß "Beim Leben meiner Schwester". Ich liebte dieses Buch und auch die Verfilmung.

Ich war so vertieft in das Buch, dass ich nicht gemerkt hatte, dass Marvin in mein Zimmer gekommen war. Er setzte sich neben mich auf mein Bett und ich sah ihn an. Dann sagte er:"Du weißt, Nico meinte es nicht so. Er hat da nicht dran gedacht." Ich nickte. Es war ja nicht direkt er. Sondern der Gedanke. "Also ich muss jetzt los und Nico kommt mit.", er stand auf, blieb aber an der Tür stehen, "Bevor du mich gleich hasst: Ich dachte, vielleicht tut dir Gesellschaft von einem Fremden besser, als ganz allein zu sein.", und schloss die Tür. Was meinte er ? Ich verstand garnicht was er meinte. Wer sollte denn.. Meine Gedanken wurden durch das Klopfen an meiner Tür unterbrochen. Vielleicht ist Marvin da, um mir zu sagen was er meinte, dachte ich.
Falsch gedacht.

Noah stand vor der Tür. Langsam verstand ich was Marvin meinte. Aber er wollte doch wohl nicht, dass er hier mit mir bleibt?! oder ? Ich sollte nichtmal in kurzen Shorts unter Jungs, die ich schon lange kenne, aber alleine mit einem Typen, den ich seit gestern kenne zu Hause bleiben ist ok ?!

"Was hat er gesagt?", fragte ich ihn in einem monotonen Ton. Er sah mich lange an und in seinen Augen konnte ich etwas sehen, was ich noch nie bei ihm gesehen hatte. Sonst hatte er immer etwas spielerisches , freches an sich, aber jetzt war er ziemlich ernst.

"Dein Bruder hat vorgeschlagen, dass ich dir Gesellschaft leiste."

"Sonst nichts?", fragte ich. Ich hoffe er hat nichts erzählt. Ich brauche kein Mitleid oder Ausgelacht zu werden.

"Sonst nichts.", bestätigte er.

"Du brauchst deine kostbare Zeit nicht hier verschwenden.Ich wette du hast was besseres zu tun.", sagte ich.

"Ist ok. ", sagte er.

Ich setzte mich wieder auf mein Bett und ließ ihn in der Tür stehen. Ich fing an weiter zu lesen, bis er sich räusperte. Ich sah ihn fragend an. "Willst du etwas zum Ablenken machen ?" Ich sah ihn skeptisch an:"Wovor sollte ich mich denn ablenken ?", fragte ich und stellte mich dumm. Wenn er nicht weiß was ist, dann braucht er es auch nicht wissen. Aber dieses Mal sah er mich skeptisch an.

"Ich hab' selber eine Schwester. Das letzte Mal, als sie diesen Blick hatte, den du eben in der Küche hattest..", er blieb kurz still. Er schien darüber nach zu denken. Sein Blick verdunkelte sich schlagartig, ".. hatte sie wegen so einem Vollidiot Liebeskummer.", er biss die Zähne zusammen, als würde er sonst die Kontrolle verlieren, "Sie kam Tage lang nicht aus ihrem Zimmer und ist noch immer nicht gut darauf an zusprechen." Wieso erzählte er mir sowas? Er kennt mich garnicht.

Als könne er meine Gedanken lesen, sagte er:" Ich erzähle dir das, weil sie da Ablenkung gebraucht hat. Und du jetzt auch."

"Du  kennst mich aber nicht.", murmelte ich. Er atmete tief ein und sagte endlich wieder mit seinem Grinsen:" Wenn du's dir anders überlegst; ich bin unten,Prinzessin." , zwinkerte mir zu und ging runter. Wie konnte er in einem Moment total ernst sein und im nächsten wieder soo... so.

Ich saß ungefähr 5 Minuten in meinem Zimmer, bis ich mich entschied zu sehen, was er machen wollte. Ich war neugierig. Es ist eine der Sachen, die ich an mir manchmal hasste. Ich war zu neugierig.

Schnell zog ich mir eine dunkel blaue Jeans und einen weißen Pullover an.

Noah saß auf dem Sofa, total in sein Handy vertieft. Ich nahm mir Zeit zu sehen, wie er aussah. Er hatte noch immer die Mütze von eben an. Seine dunkel braunen Haare schauten vorne raus und fielen ihm leicht auf die Stirn. Seine Gesichtszüge waren angespannt und er tippte ziemlich schnell eine Nachricht.

Ich setzte mich gegenüber von ihm und fragte dann:"Was dachtest du, was machen wir, um mich 'abzulenken' ", fragte ich. Mir war beim Gedanken Zeit mit ihm zu verbringen nicht wohl. Aber alles ist besser, als alleine in meinem Zimmer nur daran zu denken.

Er sah von seinem Handy hoch und zu mir. Er schien zu überlegen:"Du kannst es dir aussuchen, Prinzessin!" Und es fängt wieder an. Ich seufzte. Ich dachte er hatte sich schon was ausgedacht. Aber da habe ich zu viel erwartet. "Wir könnten einen Film sehen.", sagte ich und er nickte. Ich sah mir unsere DVD's an und die zwei Filme, die ich gerade sehen würde waren 'Percy Jackson' und 'Die Brücke nach Terabithia'. Da ich wusste, dass ich bei der zweiten Option weinen würde, entschied ich mich für Percy Jackson. Ich wollte nicht vor einem Fremden weinen. Außerdem war Logan Lerman in dem Film, das machte es einfach besser.

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Ich hoffe, dass es euch gefallen hat :)

Ich würde mich freuen, wenn ihr meine Story teilen könntet :)

Außerdem freue ich mich wie immer auf Feedback :D

:D xx

My brothers new friend ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt