40. Kapitel

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-Montag-

Als ich am Montag Morgen aufwachte, tat mir alles weh. Ich hatte eine schlimme Erkältung. Immer wieder nieste und hustete ich, und blieb im Bett liegen. Bis meine Mutter in mein Zimmer kam, um mich zu wecken. Als sie mich so sah, machte sie sich sofort Sorgen.

"Schätzchen, war es das ganze Wochenende so? Wieso hast du mich gestern nicht geweckt?"

Aber ich schüttelte nur meinen Kopf:" Mama, ist alles ok. Gestern Abend war noch nichts, ich bin so aufgewacht." Ich nieste. Aber ich war nicht eine von den Menschen, die andere gerne damit nerven, dass sie krank ist. Diesen Part übernahmen meine Geschwister in unserer Familie.

Sie strich mir beruhigend den Rücken und meinte, dass ich doch zum Frühstück kommen soll, damit ich etwas in meinen Magen kriege.

Sofort duschte ich warm, damit ich den Dreck der letzten Tage abbekam. Außerdem tat es mir ziemlich gut.

Als ich unten in die Küche ging, hörte ich eine Stimme, die ich viel zu selten höre. Die meines Vaters. Sofort ging ich auf ihn zu und umarmte ihn fest. Ich hatte ihn schon so lange nicht gesehen! Natürlich hatte ich ihn vermisst. Du bist auch ein Daddy-Kind! Ja, war ich, aber schämte mich nicht dafür. Er ist mein Vater !

Danach setzte ich mich auf meinen üblichen Platz. Ja, wir hatten alle unsere Stammplätze. Papa saß an einem Ende des Tisches, Mama auf dem Platz neben ihm. Daneben Marvin und auf der Seite gegenüber rechts Nico und links ich. Aber da Nico noch nicht da war, rutschte ich dann doch einen Platz weiter.

Ich nieste ein weiteres Mal. Gut, dass wir heute schulfrei hatten. Ich denke, dass weder die Lehrer, noch die Schüler nach so einem Wochenende sofort wieder zur Schule wollen. Und gut, dass die Schulleiter es akzeptieren und einen der beweglichen Ferientage dafür nutzten.

"Was ist denn mit dir über Nacht passiert?", fragte mich Marvin. Er selbst schien noch verschlafen zu sein. Müsste er nicht in der Uni sein?

"Ja, aber habe heute erst ab 11 Uhr .", beantwortete Marvin meine Frage, die ich anscheinend unabsichtlich laut ausgesprochen hatte.

Ich nickte und vergaß seine Frage.

"Wie war es denn sonst so, außer dass du dich erkältet hast?", fragte mich Papa. Ich lächelte ihn an und erzählte ihm, dass es ganz ok war und was wir getan hatten.
Den Teil mit Noah ließ ich raus.

Er nickte verstehend und wir alle aßen weiter. Mein Papa scheint auf dem ersten Blick nicht wie der gesprächfreudigste, aber es mag daran liegen, dass es noch früh ist. Das hatte ich von meinem Vater.

"Da fällt mir ein; ihr seid gestern später gekommen, als nötig. Hatte euch gehört. Ist was passiert?", fragte Papa. Ihr müsst wissen, ihm entgeht nichts. Nicht Mal, wenn er schläft. Er wacht bei jeder Kleinigkeit auf . Meistens weiß er was ich denke, bevor ich es zeige oder ausspreche. Manchmal war es wirklich gruselig.

Ich nieste ein weiteres Mal und Marvin erklärte:"Noah hat sich bei diesem Ausflug seinen Knöchel verletzt und Saph wollte nicht, dass er so Auto fährt." Ich nickte zustimmend und Papa sagte:" Noah ? Wie der Noah, von dem eure Mutter erzählt hat?"

Woher sollen wir wissen, was Mama erzählt hat.

Aber Marvin nickte. Der Rest des Frühstücks verlief ganz ruhig. Papa erzählte von der Arbeit, Mama hörte zu und Marvin und ich taten nur so, als ob. Zwischendurch hörte man mich immer wieder niesen.

**

"Jaa, es ist doch nur eine Erkältung.", sagte ich zum 100. mal zu meiner Mutter. Sie und Papa wollten Nico abholen und dann mit ihm Essen gehen. Eigentlich sollte es ein Familienessen werden, aber da ich krank bin und Marvin in der Uni, blieb nur noch Nico. Papa würde am selben Abend wieder fahren müssen. Ich verstehe nicht, wieso er immer so lange wegblieb. Sonderlich viel verdiente er auch nicht dadurch. Wir hatten genug Geld, aber Papa arbeitet zu lange und zu weit weg.

My brothers new friend ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt