Sorry, wenn ich euch mit dem letzten Kapitel enttäuscht habe, da ihr mehr erwartet habt, aber ich dachte, dass es vielleicht zu früh gewesen wäre!
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Gegen 12 Uhr saßen wir alle im Wohnzimmer und sahen Weihnachtsfilme, die überall spielen, da es morgen Weihnachten ist. Vanessa hatte mir ein paar ihrer Klamotten geliehen, damit ich nicht mein Kleid anziehen musste.
Ich saß zwischen Noah und Nele. Nele sah mich andauernd mit vielsagenden Blicken an und ich rollte nur meine Augen. Es konnte doch jetzt nicht immer so sein, oder?
Irgendwann klingelte Neles Handy. Sie sah auf den Bildschirm und stand auf. Als sie fast aus der Tür war, konnte ich noch hören, dass sie sagte:" Hey Mama!"
Noah und Vanessa sahen sich komisch an, guckten aber weiter den Film. Da ich irgendwie nicht in der Stimmung war diesen Film zu sehen, aber die anderen es anscheinend genossen, sagte ich nichts. Mein Blick wanderte zum Fenster, von dem man dieses Gartenhäuschen sehen konnte. Bei näherem Betrachten konnte ich sehen, dass es garkein Gartenhäuschen war. Es war ein kleines Häuschen. Was sie wohl da drin haben? Außerdem konnte man von hier aus noch den Pool sehen. Es war verdeckt. Ich hatte noch nie den ganzen Garten gesehen, außer an Noahs Geburtstag von seinem Balkon, aber da war es zu dunkel um alles zu erkennen.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Vanessa sagte:" Und, wieso hat sie dich angerufen?" Es war an Nele gerichtet, die inzwischen wieder neben mir saß. Das hatte ich garnicht gemerkt. Aber Vanessas Ton war etwas merkwürdig. Ich dachte, die Zwillinge haben kein Problem mit ihren Eltern.
"Mama wollte uns nur erinnern, dass wir morgen alle bei Onkel Rainer sein sollen. Also, dass wir gegen 12 losfahren sollen!", erklärt sie. Vanessa nickte und Noah gab erstmal keine Reaktion.
Nach ein paar Sekunden sagte er:" Ich komme nicht!"
Beide der Zwillinge sahen ihn sofort geschockt an. Nele sagte:" Das ist das erste Weihnachtsessen seit Jahren. Du musst kommen!"
"Ich muss garnichts!"
Aber Vanessa sagte:" Wenn es um eine Familiensache geht, dann schon!"
"Ihr kennt meine Meinung.", sagte er einfach und schaute keine von ihnen an. Ok, es fängt wieder an. Langsam verstand ich, dass er einfach niemals auf seine Familie angesprochen werden will...
"Du bist unmöglich!", sagte Nele und die Zwillinge standen auf und gingen aus dem Raum.
Noah reagierte immer so komisch, wenn es um Familienangelegenheiten geht. Dass er sich mit seinem Vater nicht besonders versteht, heißt nicht, dass er seine ganze Familie ausgrenzen muss.
Nach ein paar Minuten Überlegung sagte ich dann:" Noah.. willst du dir das nicht nochmal überlegen?", ich versuchte so einfühlsam wie möglich zu klingen. Er guckte mich mit einem angestrengten Blick an und sagte nur Nein. Toll.
"Vielleicht geht es mich nichts an, aber....", fing ich an, aber er schnitt mir das Wort ab.
"Ganz genau. Es geht dich nichts an. Also halt dich da raus. Deine Familie ist perfekt. Heißt nicht, dass jede Familie so ist. Und denk nicht, dass du alles weißt. Das tust du nämlich nicht. Halt dich einfach aus Sachen, die dich nichts angehen, raus.", seine Stimme erhöhte er etwas, aber nicht zu viel. Trotzdem waren seine Worte harsch und klagen bedrohlich und machten mir echt etwas Angst. Genauso wie sein Blick. Er sah mich mit leeren Augen an und ich merkte, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Egal wie vorlaut ich bin, ich bin eine kleine Heulsuse. Vorallem wenn jemand seine Stimme gegenüber mir erhöht, auch wenn es nur minimal ist. Ich sah Noah nochmal ungläubig an und stand auf. "Ich halt mich jetzt raus!" Ich nahm mir meine Jacke von der Garderobe im Flur, mein Handy hatte ich schon und ging schnell aus dem Haus. Ich lief in Gedanken verloren die Straßen zu mir nach Hause. Ich halte mich jetzt eben raus. Wenn er sich beruhigt hat, kann er sich melden. Ich habe nur versucht zu helfen, aber dann lasse ich es jetzt. Er war wirklich empfindlich, wenn es um seine Familie geht. Das musste ich mir noch richtig merken und es wirklich nicht mehr ansprechen. Ich gebe meine Meinung überall ab. Und da darf ich es nicht. Wenn ich ihn nicht so sehr mögen würde, wäre es mir mehr egal, dass er mich fast angeschrien hat. Ja, ich bin kein kleines Kind mehr. Aber wer mag es bitte von Leuten, die man mag, angeschrien zu werden. Oder überhaupt.
Vielleicht ist es doch keine so gute Idee mit uns beiden... An einem Vormittag gab es zwei Vorfälle. Zwei. Und am Tag davor schien noch alles so toll zu sein. Vielleicht hatte ich mir alles eingebildet und Noah wollte nur seinen Spaß. Du weißt, dass es nicht so ist.
Möglicherweise haben wir alles überstürzt.
Ich wurde schnell aus meinen Gedanken gerissen, da ich fast vor ein Auto gelaufen bin. Ich war, ohne zu sehen wo ich hinlief, auf die Straße gegangen und jetzt stand ein Auto fünf Meter von mir entfernt. Aber es war mir egal. Ich sagte ein schnelles Es tut mir Leid und lief weiter.
Kaum später war ich zu Hause und lief sofort in mein Zimmer, ohne nachzusehen, ob jemand zu Hause ist. Aber wahrscheinlich nicht, da die Jungs beim Sport sein müssten und Mama, da der Ball vorbei ist, bei der Arbeit.
Ich saß auf meinem Bett und versuchte zu lesen, damit ich mich ablenken konnte. Aber es gelang mir nicht. Egal wie oft ich diesen einem Satz lese, ich verstehe es nicht.
**
Eine Stunde später hatte ich das Lesen aufgegeben und lag einfach in meinem Bett.
Ich meine, es war am Ball wirklich schön. Sehr sogar. Und heute... Es war zwar kein richtiger Streit, aber es fühlte sich an wie einer. Seit Jan kann ich nicht mehr so gut mit sowas umgehen.
Plötzlich öffnete sich meine Tür und Nico kam rein. "Sagst du mir jetzt, wieso du ohne ein Wort hier her kamst und dann auch nicht mehr runter gekommen bist?", er setzte sich einfach auf mein Bett und starrte mich an.
Ich versuchte ein Lächeln aufzusetzten:" Einfach so. " Und zuckte mit den Schultern. Bitte glaub' mir. Bitte glaub' mir. Bitte glaub' mir.
"Ich glaube dir nicht!", sagte er," was hat er getan?" Natürlich meinte er Noah, aber ich schüttelte meinen Kopf und lächelte meinen Bruder an.
"Garnichts. Wirklich nicht."
"Denkst du eigentlich ich bin blind? Man sieht es dir an. Hat er etwas versucht...", ich schnitt ihm das Wort ab. Das sollte er erst garnicht denken. "Nein, hat er nicht! Denk' garnicht an sowas!"
Nach ein paar weiteren Minuten ließ er mich endlich in Ruhe. Bevor es aus meinem Zimmer ging, sagte er noch:" Denk' nicht zu sehr dran. Ist es ganz bestimmt nicht wert!" Ob er recht hatte. Es war eigentlich nichts schlimmes. Es war nur meine Überreaktion. Nur weil er so reagiert hat.
Ich überdenke einfach alles. Es wird schon. Und wenn nicht, dann weiß ich es eben. Haben wir uns zu bald entschieden ein Paar zu werden? Nein!
Ich atmete ein paar Mal durch und stand auf. Ich sah in den Spiegel und merkte jetzt, was Nico mit ' man sieht es dir 'an meinte. Meine Gesicht war bleich geworden. Sehr. Und meine Augen sahen so .. leer aus. So kannte ich mich selbst nicht.
Ich wusch mir schnell mein Gesicht und ging runter. Bevor ich ins Wohnzimmer ging, setzte ich nochmal ein Lächeln auf. Dann lief ich rein und ließ mich auf einen freien Platz fallen. Marc war auch da. Ich begrüßte ihn. Ich war froh darüber, dass er so denkt und mich in Ruhe lässt. Er kann wirklich nett sein, wenn er will.
Um ihnen überhaupt keine Chance zu geben über mich zu reden, sagte ich schnell:" Und wie waren euer Abend, nachdem ich euch gesehen habe?"
Beide sahen mich an und ihre Gesichtsausdrücke zeigten die Antworten schon.
"Miriam und Jaquline...", sagte Marc und schüttelte seinen Kopf. Ich kenne wirklich keine, die so ist wie die beiden.
Ich nickte verstehend und lächelte beide an. Miriam.. sie hatte sich auch an Noah rangemacht. Wieso erinnerst du dich jetzt an ihn?
Wieso nahm mich das eigentlich so sehr mit? Es war nichtmal ein richtiger Streit. Weil du ihn liebst.
Toller Zeitpunkt, um das zu realisieren.
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Hoffe, dass es euch gefallen hat:)
Würde mich über Feedback freuen:D
Und tut mir Leid, wenn ich mal eure Kommentare nicht beantworten kann, da mein Wattpad einfach entscheidet mir ein paar Kommentare nicht zu zeigen. Die sehe ich dann erst nach ein paar Tagen .
:D xx
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My brothers new friend ?!
Teen FictionAls Saphiras Bruder einen Typen mit zum Essen nach Hause bringt, weiß sie vom ersten Moment an, dass sie ihn nicht mag. Doch wird sich das ändern ?