30.Kapitel

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Als wir nun wieder vor dem Liebes-Tunnel standen, waren die anderen drei nirgendwo zu finden. Ich rief Anna an, aber sie hob nicht ab. Bei den Zwillingen klappte es auch nicht. Ich setzte mich auf die Bank, auf der vorher Noah gesessen hat. Kurz darauf kam Noah und setzte sich neben mich. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Wir hatten uns jetzt schon zwei Mal geküsst. Dieses Mal war gezwungen, aber trotzdem. Und wieso hat er es eigentlich beim ersten Mal getan und wieso habe ich ihn nicht zurückgeschubst? Ich schob diese Gedanken bei Seite und sagte dann:" Wo sind sie denn hin?" Eigentlich war es eine rhetorische Frage, aber Noah antwortete trotzdem:" Wo immer sie sind, sie müssen bald kommen, sonst fahre ich ohne sie." Er fuhr sich mit der Hand durch seine dunkel braunen Haare.

"Das würdest du sowieso nicht tun!", sagte ich. Er würde niemals seine Schwestern hier lassen. Das sieht man ihm an. Aber daraufhin antwortete er nicht, stand aber auf. "Willst du einfach so hier rumsitzen, Prinzessin?", fragte er mit seinem typischen Grinsen. Er nannte mich in letzter Zeit weniger so. Auch wenn ich es nicht mag, es hat sich komisch angefühlt, dass er es so selten gesagt hat. Genauso wie gestern auf der Auffahrt, musste ich mir ein Lächeln unterdrücken.

"Was sollen wir denn machen?"

"Hmm.. lass mich überlegen..", er tippte sich auf sein Kinn, als würde er überlegen, aber es war klar, dass er spaßte,".. Wir sind in einem Einkaufszentrum, also sollte es nicht zu schwer sein etwas zu finden." Ich rollte die Augen und sah ihn an.

"Stehst du heute noch auf, Prinzessin.", sagte er grinsend und hielt mir seine Hand hin.

"Natürlich, Herr Schlaumeier!", sagte ich und nahm seine Hand an. Als sich unsere Hände berührten, spürte ich wieder dieses warme, kribelnde Gefühl. Was war das eigentlich?

**

Nachdem wir eine Weile rumgelaufen sind, hatten wir uns in einen Coffee-Shop gesetzt. Ich hatte einen Vanille-Latte und er einen normalen Kaffee. Wieder hatte er darauf bestanden für mich zu bezahlen, aber ich wollte es nicht. Ich konnte das selbst. Nach einer kleinen Diskussion gewann er trotzdem und bezahlte. Auf seinem Kaffee-Behälter stand unter seinem Namen eine Handynummer. Die Nummer der Angstellten, die uns unsere Getränke gegeben hat. Sie hatte ihm schon beim Bestellen schöne Augen gemacht, wie jede andere, an der wir vorbei gelaufen waren. Merkte er es wirklich nicht oder ignorierte er es?

Auch auf die Nummer auf dem Behälter reagierte er nicht und setzte sich einfach an einen Tisch.

"Du weißt schon, dass sie ihre Nummer dorthin geschrieben hat?"

Er sah es sich genauer an und zuckte mit den Schultern. Ok, er war es schon gewohnt, deshalb reagierte er nicht darauf.

Er sollte doch die Aufmerksamkeit genießen, nicht jeder kriegt sie.

Aber meine Gedanken hatte ich wieder ausgesprochen.

Noah sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Seine Augenbrauen zusammengezogen.

Aber er sagte dann nichts weiter, worüber ich wirklich froh war.

Die meiste Zeit redeten wir kaum und sahen aneinander vorbei. Es war aber eine angenehme Stille.

Schließlich piepten zwei Handys gleichzeitig. Noahs und meins. Beide holten wir unsere Handy hervor und ich las die SMS. Sie war von Vanessa.

Von: Vanessa :)

"Hey ;) Wir haben uns abholen lassen, komm gut nach Hause... mit meinem Bruder! ;)"

Was sollte das denn heißen. Ich sah von meinem Handy hoch zu Noah. Im selben Moment sah er auch hoch und wir sagten gleichzeitig. "Sie wurden abgeholt!" Darüber lachte ich kurz und sagte:" Vanessa hat mir geschrieben.", im selben Moment, als er sagte:" Nele hat mir geschrieben."

My brothers new friend ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt