82.Kapitel

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-Noahs Sicht-

Als ich heute zu den Collins kam, dachte ich nicht, dass ich herausfinden würde, dass sie wegziehen würden. Am Esstisch war die Stimmung eigenartig gewesen. Und als sie sich dann schließlich doch redeten, wurde mir langsam klar, dass sie umziehen wollen. Naja, die Eltern vielleicht. Aber Saphira kann nicht wegziehen. Soll sie nicht.

Trotzdem hatte ich nicht viel Zeit um darüber nachzudenken, da ihr Vater mit mir reden wollte. Und mein Gefühl sagte mir, dass es dieses peinliche Gespräch mit dem Vater der Freundin sein wird. Noch hatte ich nie so ein Gespräch gehabt und war vielleicht etwas nervös. Da vergaß ich für ein paar Momente, dass die Collins wahrscheinlich wegziehen würden.

"So, Noah. Wie geht es dir?", fragte mich Saphiras Vater. Obwohl er auch ziemlich formell sprach, klang er eher nett. Anders konnte ich es nicht beschreiben.

"Gut, danke. Und Ihnen?", fragte ich. Ich habe keine Ahnung wie ich mit ihm reden sollte, aber da ich es nicht anders kenne, redete ich einfach formell. So wurde es mir immer gesagt.

"Nenn' mich einfach Thomas.", sagte er und ich nickte, " Du kannst dir den Grund für das Gespräch wohl denken, oder?" Wieder nickte ich. Er fuhr fort:" Du hast eben mitgekriegt, dass wir vorhaben umzuziehen. Was denkst du darüber?"

"Ich denke, dass ihre Kinder nicht sehr erfreut darüber sind.", antwortete ich. Er sah mich wartend an, aber was sollte ich ihm denn noch mehr sagen.

"Und was denkst du darüber?", fragte er schließlich. Eigentlich müsste er die Antwort doch kennen. "Dass sie nicht wegziehen. Sie haben hier alle ihre Freunde und Schule. Und persönlich, Marvin und Nico sind auch für mich gute Freunde. Und Saphira..", oh, jetzt kommen wir an den noch unangenehmeren Teil. Thomas wartete darauf, dass ich weitersprach. "Und Saphira soll auch nicht wegziehen.", beendete ich meinen Satz, anders als ich erst wollte. 

Sein Blick wurde noch ernster, falls es möglich war. Kein Wunder, Saphira ist seine Tochter.

"Du meinst es ernst mit meiner Tochter?", fragte er und klang jetzt plötzlich viel strenger.

"Ja, das tu ich.", antwortete ich. Das tue ich wirklich.

"Du wirst ihr nicht das Herz brechen?", fragte er, aber es klang eher wie eine Aussage. Und die Aussagekraft aus seiner Stimme war erschreckend. Kein Wunder, dass Marvin und Nico so überfürsorglich sind. Haben sie wohl von ihrem Vater.

"Natürlich nicht. Würde ich nicht tun!", antwortete ich.

"Denkst du, dass eure Beziehung mit dem Umzug noch halten wird?", fragte er. Sie wird nicht umziehen. Ich werde das schon irgendwie schaffen. Sie kann nicht weg. Aber trotzdem nickte ich:"Ja!"

"Ich will nicht, dass sich sowas wie letztes Jahr mit diesem Jan-Typen wiederholt. Er hat ihr das Herz gebrochen, aber sie denkt wir hätten es nicht gemerkt.", bei diesem Thema spannte ich sofort an. Schon allein der Gedanke an Jan und daran, dass er ihr Herz gebrochen hat, bringt mich dazu, dass ich ihn einfach umbringen will. Aber um meine Wut auf ihn nicht zu sehr zu zeigen, ballte ich einfach meine Fäuste.  "Weißt du was passiert ist?", fragte er und wieder nickte ich. Wieso reden wir jetzt über Jans und Saphiras Beziehung?

"Gut. Ich nicht. Erzählst du es mir?", fragte er, aber wieder klang es einfach wie eine Aussage.

Aber dieses Mal schüttelte ich meinen Kopf. "Ich denke nicht, dass es meine Aufgabe ist. Sie sollten mit Saphira drüber reden. Wenn sie es erzählen will, wird sie es tun."

Es wäre einfach keine gute Idee. Es ist nicht meine Aufgabe und Saphira sollte es selbst erzählen, wenn sie will.

"Gut.", gut? Ich habe ihm doch nicht seine gewünschte Antwort gegeben. Dann stand er auf und seine Stimme wurde wieder lockerer.

My brothers new friend ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt