41. Kapitel

105K 4.2K 182
                                    

Am selben Abend kam Nico dann mit meinen Eltern erst spät nach Hause. Nico sah total erschöpft aus. Kein Wunder, er hatte ein Wochenende mit Miriam hinter sich und zusätzlich ein Essen mit unseren Eltern. Allein. Unsere Eltern mochten es uns, immer wenn einer von uns allein mit ihnen war, auszufragen. Über alles. Und meistens fanden sie dann etwas raus, was sie eigentlich nicht wissen.sollten.

Als Nico kam, lag ich in meinem Bett und las. Nico klopfte und kam dann rein.Er steuerte sofort auf mein Bett zu, schubste mich leicht weg und legte sich neben mich.

Das hieß, dass sein Wochenende nicht gut verlaufen war. Immer wenn er eine schlechte Zeit hinter sich hatte, suchte er seine Familie. Da er mit Mama und Papa nicht gerne über alles redet, Marvin in der Uni ist, blieb ich. Und sonst gingen wir auch immer zueinander, wenn was ist. Obwohl ich mich mit Marvin weniger streite, kann ich mit Nico über mehr reden, da er nicht mal so viel älter ist.

Man sah es ihm nicht an, aber eigentlich hat er einen weichen Kern.

"Du weißt, dass ich krank bin.", sagte ich. Meine Stimme war kratziger geworden. Er nickte und legte sich trotzdem wieder hin . Er schloss die Augen und sein Gesichtsausdruck machte mir Sorgen. Irgendetwas war los.

"Nico, wa..", ich nieste," was ist passiert?"

"Nichts weltbewegendes. Nur hatte ich Miriam das ganze Wochenende im Nacken, Mama und Papa haben mich sofort nach dieser Fahrt ,wie üblich, ausgefragt und ich habe keine Lust irgendetwas zu machen."

Ich seufzte. Ich wusste ganz genau, dass da noch etwas anderes hinter steckte, aber fand es besser, ihn nicht jetzt zu fragen.Stattdessen fragte ich:" War es wirklich so schlimm mit Miriam?" Eigentlich wusste ich die Antwort. Sie hat nicht umsonst diesen Ruf. Ich hoffte nur anständig, dass Nico sich nicht auf sie eingelassen hatte. Aber wusste auch, dass er nicht so dumm ist.

"Was denkst du denn?", ich nieste nur als Antwort und er sagte dann:" Es war scheiße! Wegen ihr haben wir uns verlaufen, weil sie der Meinung war, eine Spinne mit unserer Karte töten zu müssen und die Karte wegzuschmeißen. Und wir hatten einmal eure Karten und haben uns nochmal verlaufen. Sie konnte nicht aufhören zu meckern.", ich nickte nur verstehend. Er hatte noch eine Menge zu erzählen, dass spürte ich. Vielleicht war es so ein Geschwister- Bund zwischen uns.

"Und wir mussten zusammen in einem Zelt schlafen .", sagte er. Seine Augen waren fast geschlossen und man sah ihm die Müdigkeit an.

"Ich weiß.", sagte ich," Mussten doch alle." Nach diesem Satz öffneten sich seine Augen sofort weit und sah mich an.

"Du musstes mit Noah zusammen in einem Zelt schlafen?!", seine Stimme klang besorgt, aber gleichzeitig auch wütend. Was sollte das denn wieder?

Ich nickte:" Und ?"

Er schüttelte seinen Kopf:"Und.."

Aber ich brach ihn mit einem Niesen ab. Es war keine Absicht, aber perfektes Timing. "Nur, dass du es weißt: Wir sind inzwischen Freunde.."

Ich wusste, dass er sich unnötig aufregen würde. Aber  er setzte sich auf und sah mich mit einer hochgezogenen Augebraue an.

"Freunde?", fragte er. Ich wusste, dass er misstrauisch war. Das verriet sein Ton. Um vom Thema abzulenken sagte ich dann:" Hat Miriam gekriegt was sie wollte?" Ich betete innerlich, dass er nein sagte. Jeder, aber nicht sie. Vielleicht konnte man sie mit Jan verkuppeln. Wäre doch perfekt.

"Saphi, was denkst du von mir. Natürlich nicht.", spielte er verletzt," und außerdem habe ich Mia.." Der letzte Teil kam so leise, dass es kaum hörbar war. Aber ich hörte es. Also war das der Grund für diese Stimmung. Ihm war es nicht recht, dass sie auch jemand anderen hatte. Das wäre ein erstes Mal. Er war noch nie wirklich verliebt. Ob er es jetzt war, weiß ich auch noch nicht. Nur hatte er bisher solche kleinen "Beziehungen" . Wenn ihr euch fragt, woher ich es weiß: Nico scheint ein harter Kerl zu sein, was er die meiste Zeit ist, aber oft kann seine Familie sehen wie es wirklich ist und wenn es ihm alles zu viel wird, reden wir. Meistens muss ich alles aus ihm rausquetschen, aber ich kann sehen, dass er es auch will. Das Selbe war aber auch umgekehrt so. Ich konnte ihm alles erzählen, wenn ich wollte.

"Genug zu mir. Wie war dein Wochenende?" Ich erzählte ihm alles. Abgesehen vom Teil mit Noah. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte kein gutes Gefühl dabei, es ihm zu sagen. Jetzt erstmal.Oder überhaupt jemandem. Nicht mal meiner besten Freundin, der ich alles erzähle. Kann man das verstehen?

Seine Augen schlossen sich und er sagte:" Ich sollte eigentlich nach dir sehen und dich nach unten holen. Aber das kann wohl bis morgen warten."

-Noahs Sicht-

Den ganzen Tag, nachdem wir beim Arzt und dann bei Saphira waren, lag ich im Bett. Die Zwillinge hielten praktisch Wache. Sie ließen mich nicht aufstehen und brachten mir immer wieder Eis. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, was mir nicht grad gefiel. Wenigstens kümmern sie sich.

" Wie war dein Wochenende?", fragte Vanessa, die jetzt neben mir auf dem Bett saß.

Ich zuckte mit den Schultern, aber damit war sie nicht zufrieden. Sie war einfach zu neugierig, wie ihre Zwillingsschwester.

"Nola..", sagte sie, aber ich brach sie ab. Wenn sie mich so nennt, kann es nicht gut enden. "Nenn mich nicht so!"

Sie kicherte leise, aber nach meinem genervten Blick hörte sie auf. "Ok, sorry. Aber jetzt mal ehrlich, wie wars? Mit Saphira. Wir mussten ja alle zusammen mit den Partnern im Zelt schlafen."

Ich setzt mich zu schnell auf und atmete nun schneller:" Du hast mit dem komischen Florian in einem Zelt geschlafen ?!" Er war ein Mal Saphiras Date und außerdem älter als Vanessa. Man weiß nie, wozu Typen im Stande sind. Ich bin selbst einer, muss es ja dann wissen.  Und wenn irgendjemand meinen Schwestern.. Vanessa riss mich aus meinen Gedanken:" Nola, Chill! Es ist nichts passiert und ich bin kein Kleinkind mehr!", sie grinste wieder und ich legte mich wieder hin:" Außerdem ist bei dir und Saphira bestimmt mehr passiert!" Meine Gedanken schweiften zu ihr. Ich denke nie zu lange über ein Mädchen nach. Nie.

"Da du nicht antwortest, denke ich mal, dass es eine Bestätigung ist.", ich konnte ihr Gesicht nicht sehen,.aber wusste, dass sie grinste. Das taten wir alle oft: Vanessa, Nele und Ich.

"Wir sind jetzt....Freunde.", ich mochte immer noch nicht wie es klang. Und dass ich meiner kleinen Schwester nicht gesagt habe, dass wir uns geküsst hatten, heißt nicht, dass ich gelogen habe. Ich habe es nur nicht ausgesprochen. Außerdem geht es meine kleine Schwester nicht an.

Dieses Mal setzte sie sich auf. Sie war nicht überzeugt. Da ich mein ganzes Leben lang ihr Babysitter war, wusste ich was sie dachte. Die meiste Zeit jedenfalls.

"Freunde also?", fragte sie und guckte mich mit einem undefinierbaren Blick an. Ich rollte die Augen und schloss sie dann. Den ganzen Tag im Bett liegen, war nichts für mich. Egal wie faul ich bin.

Ich hörte wie sie aufstand und zur Tür lief und sie dann schloss. Hinter der Tür murmelte sie etwas. Wahrscheinlich mit Nele. Irgendwas heckten sie aus. Etwas was ziemlich eindeutig ist. Da war ich mir sicher, aber ich kam einfach nicht darauf ....

----------------------------

So, ich hoffe, dass es euch gefallen hat :) Und freue mich wie immer über Feedback :)

Ich wollte mal schnell Shoutouts geben :

1. @BlingBlingEyes

2. @dancing_potatooo

Wenn ihr mal Zeit und Lust habt, könntet ihr doch vielleicht bei ihren Accounts vorbeigucken :)

Ich wollte noch einmal sagen, wie sehr ich es liebe eure Kommentare zu lesen *-*

:D xx

My brothers new friend ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt