26.Kapitel

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10 Minuten später kam Noah in die Küche. Er setzte sich gegenüber von mir an den Tisch und schrieb etwas an seinem Handy. Dann hielt er sein Handy an sein Ohr und sagte:" Du musst die Zwillinge vom Kino abholen. Habe dir die Adresse geschrieben!", und legte ohne ein Danke oder Tschüss auf. Was sollte das denn ? Er war auf einmal so anders. So kalt. Sonst war er doch immer so locker, außer er redet über seinen Vater.

Ich sah zu Mary, aber sie schien es nicht zu stören, als wäre sie es gewohnt. Komisch.

Da ich nicht wusste, was ich sonst tun soll, stand ich wieder auf und stellte mich neben Mary. " Kann ich wirklich nicht helfen. Habe ja sowieso nichts besseres zu tun.", ich lächelte sie an. Sie sah mich dankbar an; verneinte aber. "Entspann' dich.", sagte sie," ich muss eben etwas aus der Abstellkammer holen. Bin sofort wieder da." Damit verließ sie die Küche.

"Du musst ihr nicht helfen!", sagte Noah kühl.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen:" Was wenn ich will?"

"Sollst du nicht! Sie wird dafür bezahlt!"

"Heißt nicht, dass man ihr nicht mal helfen kann.", wieso reagierte er denn jetzt so?!

"Lass es einfach."

"Wieso denn?!"

"Weil sie nur eine Angestellte ist!", seine Stimme war wieder so kalt. Das mochte ich nicht.

"Trotzdem ist sie ein Mensch!". Ich verstand nicht, wieso er sie so behandelte. Und seine Einstellung nervte mich. Schnell nahm ich mir meine Tasche und Jacke, die ich auf einen Stuhl gelegt hatte und ging Richtung Haustür. Er konnte mich wirklich von einem Moment auf den anderen aufregen. Es war sogar manchmal schlimmer als bei Marc.

Kaum war ich aus dem Haus, traf mich ein kalter Luftzug. Ich hätte eine dickere Jacke anziehen sollen.

Jemand griff wieder nach meinem Arm und ich wusste sofort, dass es Noah war, da sich sofort ein warmes Gefühl in mir ausbreitete.

"Wo gehst du hin?", er drehte mich mit Schwung in seine Richtung und ich knallte gegen seine Brust. Aua.

"Nach Hause!", und wollte meinen Arm aus seinem Griff reißen. Aber schaffte es nicht. Ich rieb mir mit meiner freien Hand kurz meinen Kopf.

Er seufzte und sagte:" Nein. Es ist dunkel und kalt. Außerdem habe ich Nico schon Bescheid gesagt."

"Dein Pech." Dann wollte ich gehen, aber er ließ mich nicht. Stattdessen hob er mich über seine Schulter und trug mich ins Haus. Wieso machte er das immer wieder ?! Das nervt mich einfach nur mehr !

Nachdem er dann die Tür hinter uns schloss, lief er ins Wohnzimmer und setzte mich auf dem Sofa ab.

"Wieso tust du das immer !"

"Weil du nie hören willst !", sagte er, als wäre es offensichtlich.

"Ach, deswegen denkst du, dass das ok ist?!", ich erhöhte meine Stimme etwas und bereute es danach.

Er setzte sich neben mich, sagte aber nichts. Ich guckte ihn nicht an, sondern aus dem Fenster gegenüber vom Sofa. Es war schon sehr dunkel und es regnete.  Ihr Garten wurde von ein paar Lichter erleuchtet. In ihrem Garten war ein kleines Häuschen. Es sah aus wie ein Gewächshaus. Außerdem war da ein Pool.

"Herr Phillips, ich habe ein paar Snacks vorbereitet. Wünschen Sie, dass ich es ihnen her bringe oder kommen sie in die Küche?", sagte Mary, die aus der Küche kam. Mein Blick war immer noch nach draußen gerichtet.

"Bring es her." Ich rollte die Augen. Wieder dieser Ton. Ich wandte meinen Blick nicht vom Fenster ab. Ich verfolgte zwei Regentropfen die am Fenster runterkullerten.

My brothers new friend ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt