50. Kapitel

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-Noahs Sicht-

Dieser kleine Junge, dessen Name anscheinend Jakob war, kam eben auf mich zu und fragte, ob ich ihm das Licht im Bad anschalten könnte, weil er selbst nicht rankommt. Ich fragte mich wieso er nicht einfach jemand anderen gefragt hatte. Immerhin sind die anderen Familie, abgesehen von Marc. Aber ihn kennt er auch schon lange. Das wurde mir zumindest erzählt.

Trotzdem sagte ich nicht Nein und ging mit ihm. Auf dem wirklich kurzen Weg zum Bad hatte er mir viel erzählt. Dass Julian und Markus seine großen Brüder sind und dass Saphira seine einzige Cousine ist. Irgendetwas war total sympathisch an diesem kleinen Jungen. Er hatte, genauso wie jeder andere Familienmitglied in Marvins Zimmer, braune Haare und blaue Augen. Ich wusste nichtmal, dass es möglich war, dass wirklich jeder in der Familie gleich aussehen kann.

Außerdem hatte Jakob mich gefragt, ob ich vor der Tür warten könnte, weil er sonst Angst hätte. Da konnte ich auch nicht Nein sagen und wartete.

Nach wenigen Sekunden sah ich, dass Saphira aus dem Zimmer kam und direkt die Treppen runterging. Irgendjemand hatte ihren Namen gerufen. Eine weibliche Stimme. Saphira sah gut aus. Tut sie immer. In ihrem rosanen Kleid, welches ihr perfekt passt, und den welligen Haaren sieht sie einfach anders aus, obwohl es nicht ein sehr großer Unterschied ist. Aber sie merkt es nichtmal.

"Ich bin fertig.", sagte der kleine Junge, der inzwischen neben mir stand. Ich fragte ihn, ob er denn seine Hände gewaschen hätte und er bejate.

Dann liefen wir wieder in Marvins Zimmer.

-Saphiras Sicht-

Meine Tante Olivia hatte mich gerufen.

"Ja? Kann ich irgendwie helfen?", fragte ich sie, als ich mich vor sie stellte. Sie nickte und strich sich ihre Haare aus dem Gesicht.

"Wir alle wollen nochmal zum Grab von Mama, wenn wir schonmal da sind.", meine Großeltern waren schon alle gestorben und meine Oma mütterlicher Seits wurde hier vergraben. Ich atmete tief ein, um nicht Tränen in die Augen zu kriegen.

"Kannst du vielleicht etwas auf Sam aufpassen ?", fragte sie schließlich, woraufhin ich sofort breit lächelte. Ich nickte und sagte, dass es kein Problem wäre.

Wenige Minuten später waren alle Eltern aus dem Haus, aber bevor Mama rausging, sagte sie:" Erinner Marvin daran, dass er die kaltgestellten Getränke aus dem Keller holen soll."

Das tat ich dann auch. Ich lief mit Sam in den Armen die Treppen hoch. Ich wollte ihn nicht alleine unten lassen und nahm ihn deswegen mit.

Ich öffnete mit einer Hand die Zimmertür und lief direkt zu Marvin. Als er mich mit dem Baby sah, sah er erst verwirrt aus, lachte dann aber. "Mama hat gesagt, dass du die Getränke aus dem Keller holen sollst. Noch bevor sie kommen!"

Er fragte mich wohin sie denn gegangen seien, merkte es aber nach kurzem Überlegen selbst.Unsere Eltern gingen jedes Jahr an Weihnachten hin, da sie da einmal alle zusammen sind.

Er nickte und stand auf. Aber er knallte,hoffentlich ausversehen, die Tür. Dadurch fing Sam an zu weinen. Und ich wiegte ihn in meinen Armen und ging dann aus dem Zimmer, da mal wieder alle Augen auf uns gerichtet waren und ich es nicht mochte.

In meinem Zimmer war Sam wieder leise und ich legte ihn auf mein Bett. Ich liebte kleine Kinder. Ich weiß nicht wieso, aber vielleicht lag es daran, dass ich schon immer jüngere Geschwister haben wollte, da ich selber die Jüngste bin.

Ein paar Minuten später öffnete sich meine Tür. Gerade als ich sagen wollte, dass man vorher mal klopfen könnte, sah ich Jakob. Er kam grinsend rein. Hinter ihm war Noah. Was hatte er denn mit Noah?

My brothers new friend ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt