96.Kapitel

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-Saphiras Sicht-

Wir trennten und atemlos voneinander und er lehnte seine Stirn an meine. So stehend schauten wir uns in die Augen. Diese wundevollen grünen Augen. Obwohl es nicht sehr lang war, seitdem wir uns nicht gesehen hatten, hatte ich ihn vermisst.

"Komm.", sagte Noah schließlich und nahm meine Hand in seine und führte mich zum kleinen Tisch. Da es jetzt heller war, erkannte ich auch, dass auf dem Tisch Essen und Süßigkeiten waren. Es lagen dort alle meine Lieblingssachen und auch Vanille-Kerzen, die nicht angezündet waren. Außerdem lag der zweite Teil von Percy Jackson dort. Das waren alles Sachen, die ich wirklich mochte. Ich schaute dann endlich wieder zu Noah, der eben noch Decken und Kissen auf das Sofa gelegt hatte. Ich lächelte ihn an und er öffnete seine Arme für mich und ich ging weiter zu ihm, sodass er seine Arme um mich legen konnte. Mein Kopf lag an seiner Brust und ich hörte seinen Herzschlag. Er strahlte wie immer diese Wärme aus und ich genoss es ganz einfach. Er setzte sich und zog mich mit, sodass ich auf seinem Schoß saß. Ich schaute ihm in die Augen und er schaute nicht weg. Bevor wir heute Abend noch irgendwas anderes tun, müssen wir reden.

"Noah..", sagte ich, aber er schnitt mein Wort ab.

"Nein. Warte. Erst will ich was sagen.", er schaute immer noch nicht weg und sagte dann:" Ich entschuldige mich!"

"Ich mich auch!", sagte ich sofort.

"Brauchst du nicht! Ich habe überreagiert. Habe meine Frust wegen meines Vaters an dir ausgelassen. Außerdem war ich einfach zu eifersüchtig. Schon allein der Gedanke, dass du weggehst, hat mich verrückt gemacht und als ich dich immer mit einem Typen gesehen habe, musste ich daran denken, dass es überall so sein wird. Und es war dieser Gedanke, der mich so verrückt gemacht hat. Ich habe nichts so gemeint wie ich es gesagt habe. Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann."

Nach seiner kleinen Rede war ich irgendwie sprachlos. Ich wusste, dass er sich mir gegenüber mehr öffnet als anderen. Und es rührte mich immer noch.

"Ist schon ok. Ich bin selbst nicht unbeteiligt dran. Ich muss einfach aufhören meine Nase überall reinzustecken. Wenn du es nicht sagen willst, willst du es nicht.", sagte ich und erkannte, dass er wiedersprechen wollte, deswegen küsste ich ihn. Es war ein sanfter Kuss.

-Noahs Sicht-

Nachdem sie ihre Lippen wieder von meinen nahm, musste ich breit grinsen. Sie nimmt mir sowas nie all zu lange übel. Und vergiebt mir vielleicht sogar zu schnell. Aber ich liebe sie und wenn sie mir vertraut, gefällt es mir. Aber trotzdem wollte ich ihr erzählen, wieso ich im Auto überhaupt so reagiert hatte. Das hatte ja alles ausgelöst.

"Saphira?"

Sie schaute mir in die Augen und ihre blauen Augen strahlten. Sie war wirklich glücklich. War ich der Grund dafür? Sie nickte, als Zeichen, dass sie zuhörte und ich erzählte ihr, was mein Vater mir am Telefon gesagt hatte.

-Flashback-

Saphira war an mein Handy gegangen und sie klang irgendwie komisch. Sie gab mir mein Handy, ohne mir zu sagen wer es war und ich ging unvoreingenommen ran. Aber als ich dann seine Stimme hörte, gefrier mir mein Blut. Er ruft mich nur an, wenn er was von mir will oder mir etwas vorwirft.

"Hallo, Sohn.", begrüßte mich mein Vater.

"Ja.", ich machte mir schon lange keine Gedanken mehr darum, dass ich noch so tun sollte, dass ich ihn sehr respektiere.

"Hattest du einen schönen Tag mit deinen Freunden? Habt ihr irgendwas schönes getan?", wenn ich ihn nicht besser kennen würde, hätte ich gedacht, dass er sich wirklich Gedanken macht. Aber er hatte diesen herablassendes Ton in seiner Stimme, als würde er mit einem unfähigen kleinen Kind reden

My brothers new friend ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt