Pov Lukas
„Was machst du mit meinem Handy?" fragte ich Timi im Halbschlaf, der gerade versucht hatte mein Handy unauffällig wieder zurück zulegen.
„Es musste mal geladen werden."
Jetzt wurde ich wach. „Bitte was? Bist du übergeschnappt?"
„Nein. Schlaf am besten weiter."
„Sag mir erst, was du mit meinem Handy gemacht hast."
„Basti hat angerufen."
„Und das kannst du mir nicht einfach sagen? Lüg' mich nicht an."
„Steven hat angerufen?"
„TIMI?!"
„Ich kann dir das nicht sagen."
„Warum nicht?"
„Ich hab es ihr versprochen." Er schlug sich die Hand vor dem Mund und fluchte in jene hinein.
„Wem? Holly?"
„Nein, nicht Holly."
Dann wusste ich, wem er es versprochen hatte. Wieso hat sie mich angerufen? Schnell griff ich nach meinem Telefon und tippte auf ihren Kontakt.
„Ruf' sie nicht an. Ich hab ihr gesagt, dass du und Holly getrennt seid. Lass sie am besten in Ruhe. Ihr geht's sowieso schon scheiße und sie hat auch ohne dich noch genug Probleme."
Ich war fassungslos. War Vertrauen heutzutage denn gar nichts mehr wert?Ja gut ich war auch nicht besser, aber ich ging wenigstens nicht an die Handys von anderen Leuten.
So legte ich meines wieder zur Seite und sank in mein Kissen. „Hab ich sie verloren?" Sprudelte es aus mir heraus.
„Ich kann dir das nicht beantworten. Sorry, Bro." antwortete Timi nur, stand auf und legte sich auf das Sofa, wo er kurze Zeit später einschlief.Warum hatte Anouk nur mitten in der Nacht angerufen? Vor allem – warum ausgerechnet mich?
Nächster Morgen
Das Handy-Drama aus der Nacht war vergessen, da ich etwas anderes gefunden hatte, worüber ich mich aufregen konnte – die Wohnungssuche.
Nach dem gemeinsamen Frühstück und der elendigen Diskussion mit Basti, ob wir heute doch kommen würden oder nicht, hatten wir uns ins Auto gesetzt und fuhren nun durch Berlin.
„Und du hast echt einen Makler gefunden, der so kurzfristig etwas gefunden hat? Was nimmt der – Ecstasy?" fragte ich äußerst genervt über die Situation.
„Hat mich auch gewundert, aber mir eigentlich egal wie er das gemacht hat, Hauptsache ist, dass er was für dich dabei hat."
„'Ne Wohnung oder E's?"
„Du bist so unlustig manchmal, Lukas."„Hier müsste es sein." Wir hielten an einem einstöckigen, recht großen und nobel aussehenden Haus.
„Sieht gut aus, leider."
„Hör auf zu jammern du Pussy." Timi verdrehte die Augen, stieg als erstes aus und begrüßte schon einmal den Makler. Ich wollte nicht aussteigen. Absolut nicht. Alles in mir wehrte sich dagegen. Als ich es dann doch tat, wusste ich auch warum.
Ich erkannte den Immobilienmakler als den Typen, in dessen Armen ich zuletzt Anouk gesehen hatte.
Widerwillig gab ich ihm meine Hand. Das konnte doch einfach nicht sein.„Darf ich sie mal etwas fragen? Sind Sie nicht der, der letztens Anouk hinterher gerannt ist?" begann er die 'Besichtigung'.
Stinkig antwortete ich: „Ja."
„Darf ich auch fragen, was Sie mit ihr zu tun haben?"
„Nein. Privatsache, tut mir leid. Ich muss aufpassen, wegen meinem Image."
„Klar, verstehe ich." Seine perfekten Zähne blitzten mir, bei seinem perfekten Lächeln entgegen, sodass ich am liebsten gekotzt hätte.
Ich hasste diesen Typen. Er war einfach zu perfekt. Einfach widerlich. Zudem hatte Anouk irgendetwas mit ihm zu tun und ich wusste, dass ich allein schon rein äußerlich nicht gegen ihn ankommen könnte.Er führte mich und Timi durch das komplette Haus und machte seinen Job wirklich hervorragend. Am liebsten hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen. Immer und immer wieder.
Er trat in kein Fettnäpfchen, was verwunderlich war – immerhin machte ich mit einem anderen Mann eine Wohnungsbesichtigung. Er war wirklich perfekt und zwar so perfekt, dass ich ganz gern schreiend umher gerannt wäre, einfach nur zum Frust ablassen.
Auf den ersten Blick mochte dies keinen Sinn machen, aber mir ging es eher um Befriedigung und Stressabbau, nicht um Sinn. Einfach nur das Gefühl in mir loswerden, das mich so fühlen ließ, als hätte ich beim Schwanzvergleich verloren.Als wir die Besichtigung beendet hatten, zog mich Timi zur Seite. „Sag mal, was geht denn bei euch ab? Kennst du den Kerl?"
„Ja! Ich meine ... Nein! Er kennt Anouk wohl sehr gut und... wieso musstest du ausgerechnet den Typen engagieren?"
„Das war doch keine Absicht! Er hatte eben die besten Bewertungen im Internet und ich finde, das nicht zu Unrecht. Sei ehrlich, das Haus ist perfekt für dich."
„Leider."
„Nimmst du es?"
„Ich würde alles nehmen, nur damit ich diesen Typen los werde." Klar war es einfacher sich einen anderen Makler zu suchen, aber dieser Spast hatte wirklich perfekte Arbeit geleistet und wirklich einen Volltreffer gelandet. Preis, Lage, Größe. Alles passte perfekt. Ich hasste ihn.„Wann kann ich einziehen?" Wir waren zu ihm zurück gegangen, um ihm die frohe Kunde zu überbringen.
Er setzte wieder sein perfektes Lächeln auf. Mein rechtes Auge zuckte unkontrollierbar. „In einem Monat. Die alten Mieter gehen erst in zwei Wochen und der Papierkram muss natürlich noch erledigt werden. Aber es freut mich wirklich, dass es so schnell ging und ich Ihnen sofort Ihr Traumhaus vermitteln konnte."
Gerade, als ich Luft holen wollte, um ihm einen Spruch um die Ohren zu knallen, ging Tim dazwischen und funkelte mich böse an.Die Beiden waren die Einzigen, die sich über meinen Umzug freuten.
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Save me
Teen FictionSchon als Anouk und Lukas das erste Mal aufeinandertreffen scheint das kommende Drama vorprogrammiert zu sein. Er, ein berühmter deutscher Rapper, Frauenschwarm und immer hin und her gerissen zwischen seiner Karriere und Gefühlen. Und sie, die ohne...