12

2.5K 68 3
                                    

Auch ein paar Monate später war das Verhältnis zu meiner Mutter weiterhin gestört und der Kontakt zu Samu war auch sehr wenig. Langsam hatte ich mir daran gewöhnt das wir kaum Kontakt hatten und wir einfach nur bekannte bleiben werden. Lily und telefonierten jeden Tag. Lily erzählte mir, dass sie Samu zwischenzeitlich beim feiern getroffen hatte. Er sie aber nicht auf mich angesprochen hatte.

In der Schule war ich schon immer gut. Jedoch war ich im Moment einfach neben der Spur. Ich machte mir wieder zu viele Gedanken und merkte das ich in alte Muster zurück fiel. Ich hatte nicht viel Appetit und fing wieder an mich selbst zu verletzen. Meine Psyche war seit Jahren sehr instabil und ich hatte sehr viele sehr schlimme und dunkle Phasen. Lily war die einzige die immer bescheid wusste wie es mir ging. Sie hatte mich in den letzten Monat fast jeden Tag gefragt was und wie viel ich gegessen hatte. Habe ich sie immer mal wieder angelogen? Ja. 

Alles was ich wollte war, das sie bei mir ist. Ohne Lily war mein Leben so viel schlimmer und schwerer. Ich dachte die ganze Zeit darüber nach alles hier stehen und liegen zu lassen und einfach nach Berlin zu fahren. Ich beschloss meine Mutter zu fragen ob ich nicht die Schule wechseln kann und zu Lily nach Berlin ziehen konnte.

"Mama? Können wir kurz reden?"

Sie nickte und ich lief ihr entgegen. 

"Ich möchte nicht länger hier zur Schule gehen. Ich möchte bei Lily sein."

Erst sagte sie nichts. Sie stellte sich ebenfalls hin und als sie mir näher kam, war alles was ich riechen konnte, Alkohol.

"Und wie willst du das finanzieren? Wo willst du wohnen? Was ist denn so verkehrt an der Schule hier? Außerdem ist es doch egal zu welcher Schule du gehst. Deine Noten werden eh nicht besser."

Sie drehte sich weg und begann weg zu laufen.

"Ich schlafe lieber unter der Brücke als einen Tag länger hier zu bleiben. Du interessierst dich doch eh nicht für mir."

Schlagartig drehte sie sich wieder rum, kam auf mich zu und schlug mir mit der flachen Hand auf die Wange.

Erschrocken stand ich da und alles was ich sagen konnte war das ich sie hasse.

Samu Haber- Zwei unterschiedliche Welten (in Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt